Die eigenen Erfahrungen unter einem totalitären System veranlassten Orwell zu seiner Lebzeit in den 50er-Jahren, einen Roman über eine solche Herrschaft zu verfassen, um zeitgenössische Leser zu warnen. Doch aktuell sind diese Warnungen auch heute noch: Wir sollten uns das Bewusstsein über die "Säulen", die ein totalitäres System stützen und somit die Methoden der Machtausübung repräsentieren, vor Augen führen, denn ein Blick in die Vergangenheit, in die Zeit des zweiten Weltkrieges, genügt, um die schrecklichen Auswirkungen eines solchen Systems in Europa zu erfassen. Diese Arbeit setzt sich daher zum Ziel, ebendiese Pfeiler herauszuarbeiten, die Orwells entworfene Dystopie stützen, und einen Bezug zur Gegenwart herzustellen.
Die Erlebnisse des Autors schaffen im zweiten Punkt "Biografische Hintergründe" einen genaueren Überblick über seine Intentionen des Werkes und bringen dem Leser den Bezug zum realen Totalitarismus näher. Um der textimmanenten Analyse folgen zu können, wird im Anschluss den Inhalt des Romans zusammengefasst. Da der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit in der Untersuchung der Entstehung eines totalitären Systems in "1984" liegt, wird besonderes Augenmerk auf die Gesellschaft und Politik in dem fiktiven Staat Ozeanien gelegt. Genauere Untersuchungen sind auf die von der Politik ausgehenden Methoden der Machtausübung im vierten Kapitel angelegt. Die drei weiteren Schwerpunkte des fünften Kapitels liegen auf der Manipulation durch Sprache, dem sogenannten "Neusprech", der Abschaffung der Sexualität und der Kontrolle über die Vergangenheit. Um die Aktualität von "Neusprech" zu zeigen, wird ein Blick auf die gegenwärtige Verwendung ähnlicher sprachlicher Konstruktionen in unserer Gesellschaft geworfen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biografische Hintergründe
- Inhalt „1984“
- Gesellschaft und Politik in „1984“
- Methoden der Machtausübung
- Neusprech
- Abschaffung der Sexualität
- Kontrolle über die Vergangenheit
- Resümee
- Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit analysiert die „Säulen“ der totalitären Herrschaft in George Orwells Roman „1984“. Die Arbeit untersucht, wie Orwell ein totalitäres System entwirft und welche Methoden der Machtausübung in „1984“ zur Anwendung kommen.
- Entstehung eines totalitären Systems
- Gesellschaft und Politik in Ozeanien
- Methoden der Machtausübung
- Manipulation durch Sprache
- Kontrolle über die Vergangenheit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die Aktualität des Themas im Kontext der aktuellen geopolitischen Situation und führt in die Thematik des Totalitarismus ein. Der zweite Abschnitt beleuchtet die biografischen Hintergründe George Orwells und zeigt den Zusammenhang zwischen seinem Leben und seinem Werk auf. Dabei werden Orwells Erfahrungen im spanischen Bürgerkrieg und die Rolle der Propaganda im Kontext der spanischen Konflikte hervorgehoben.
Schlüsselwörter
Totalitarismus, George Orwell, „1984“, Dystopie, Machtausübung, Neusprech, Kontrolle über die Vergangenheit, Propaganda, Gesellschaft, Politik, Ozeanien.
- Arbeit zitieren
- Josephine Görke (Autor:in), 2017, Methoden der Machtausübung in "1984". Zur Aktualität von George Orwells Dystopie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/376983