Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
1. Indien, ein Land fremder Invasoren
2. Indien, der Tumultplatz europäischer Kolonialmächte
2.1 Die Briten als Aussenseiter in Indien
2.2 Der Krieg mit den Franzosen
3.3 Der Aufstieg der Briten zur Territorialmacht
3.1 Britische Dominanz dank französischem Modell
3.2 Kalkuttas Wohlstand
3.3 Die Schlacht von Plassey
3.4 Die Übernahme der Diwani von Bengalen
4. Britische Herrschaft in Indien
4.1 Der Machtzuwachs der East India Company
4.2 Wirtschaftliche Veränderungen in Bengalen
4.3 Die Militarisierung der Company
4.4 Warren Hastings
4.5 Eine überforderte Handelsgesellschaft
Fazit
Literaturverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Einleitung
Indien bildete ein Machtfaktor während der Ära des europäischen Kolonialismus. Wer Indien beherrschte, regierte über ein Fünftel der damaligen Weltbevölkerung. Nicht nur die menschlichen Ressourcen in Form von gewaltigen Armeen und Bauern standen zur Verfügung. Das Eldorado fanden die Briten nicht in Form von verborgenem Gold in den Dschungeln von Südamerika, sondern in Indien mit seinen riesigen Mengen an Menschen und Land, das den solange herbeigesehnten finanziellen und steuerlichen Segen bringen würde. Die Grossmächte rissen sich um dieses Potenzial. Die Portugiesen waren die ersten, die Handelsschiffe zur Neuentdeckung von Land und zu Gründungen von Kolonien rüsteten. Die Spanier wollten kürzere Handelsrouten nach Indien finden und entdeckten durch Zufall Amerika. Die Holländer verwalteten bereits dutzende von befestigten Anlagen in Indien und die Franzosen hatten sich durch geschickte Politik grossen Einfluss in Indien erarbeitet. Den unbedeutenden Briten der East India Company schenkte man keine Beachtung. Welche Umstände ermöglichten der englischen East-India-Company aber ab Mitte des 18. Jahrhunderts de facto eine Alleinherrschaft auf dem indischen Subkontinent zu etablieren? Wie konnten sie sich als Aussenseiter gegen die mächtigeren portugiesischen, holländischen und französischen Indien-Gesellschaften behaupten? Welche historischen Prozesse führten schliesslich dazu, dass die Company zur indischen Territorialmacht aufstieg?
Wie wirkte die duale Funktion eines profitorientierten Handelsunternehmens und eines expansiven militärischen Verwaltungsapparates auf die Struktur der Company aus und wie prägte die Bürde der Diwani den späteren Verlauf der Company?
Ich habe meine Arbeit in drei Teile geteilt. Im ersten Teil gehe ich auf die Geschichte des Mogulreiches ein und wie es zerfiel. Im zweiten Teil gehe ich auf die Handelsaktivitäten der East India Company ein, wie sie sich gegen die mächtigen Handelsrivalen hatte durchsetzen können und wie sie den Aufstieg zur Territorialmacht gemeistert hatte. Im dritten Teil untersuche ich, welche Auswirkungen der Aufstieg zur Territorialmacht auf die Company und seine Umgebung zur Folge hatte.
1. Indien, ein Land fremder Invasoren
Die Invasion eines externen Herrschers vom Westen kommend, der in Indien eindrang und die Armee der herrschenden Zentralgewalt besiegte, bildete ein prägendes Merkmal der Entstehung von Reichen und Staaten in Indien.1 In der Geschichte Indiens errichteten fremde Invasoren ihre Reiche auf dem Trümmerhaufen der vorangegangenen Reiche. Diese Umwälzungen der Dynastien und Herrscher führten dazu, dass sich kein einheitliches Staatsgebilde herausbilden konnte. Immer war die herrschende Zentralgewalt von einer innerlichen und äusserlichen Instabilität bedroht. Herrscher kamen, eroberten in einem kriegerischen Akt Gebiete Indiens und manifestierten ihre Herrschaft, bis sie vom nächsten Invasor gestürzt wurden. Das Mogulreich selbst wurde im Rahmen einer kriegerischen Auseinandersetzung gegründet, in der sich schliesslich der Feldherr und erste Grossmogul Indiens Banibur durchsetzen konnte und die Armee des Sultans von Delhi schlug. Sein Mogulreich errichtete er auf den Fundamenten des Reiches des Sultans. Dieses kriegerische Schauspiel bildete ein bekanntes historisches Muster, das sich alle paar Jahrhunderte in Indien wiederholte. Mit dieser umstürzlerischen Konstante war es eine Frage der Zeit, bis der nächste fremdländische Herrscher in Indien eindringen, das Mogulreich auseinanderbrechen und seine Herrschaft etablieren würde.
Der Anfang des Zerfalls des Mogulimperiums kann auf das Jahr 1707 gesetzt werden, als der Grossmogul Aurangzeb starb, unter dessen Herrschaft das bereits seit 180 Jahre bestehende Mogulreich seine grösste Ausdehnung erfahren hatte. Sein Tod beschleunigte den Loslösungsprozess vieler Mogulprovinzen. Unabhängige Territorialstaaten entstanden wie Awadh, Hyderabad und Bengal, die in ihrer Grösse und Einwohnerzahl den europäischen Staaten glichen. Neue Herrscherfamilien stiegen auf wie die Marathen, der Nizam von Hyderabad, die Mysoren und die Nayaka warlords.2
Die Zersplitterung des Mogulreiches befand sich3 im Jahr 1739 schon in einem fortgeschrittenen Stadium. Das Mogulimperium des Muhammad Shah stand einer gewaltigen Armee des persischen Herrschers Nadir Shah im Nordwesten gegenüber. Die Truppen des Moguls erlitten eine schwere Niederlage gegen den persischen Herrscher. Sie besetzten Delhi und richteten ein grausames Massaker in der Hauptstadt an. 30’000 Menschen kamen ums Leben und Schätze und Reichtümer im Wert von rund einer Milliarde Rupien wurden von den Persern geplündert. Diese Schlacht bei Karnal und die Katastrophe von Delhi beschleunigten den Zerfall des bereits schwächelnden Mogulreichs.4
Der Tod Aurangzebs und die verheerende Niederlage bei Karnal bildeten den idealen Nährboden für die Machtetablierung eines neuen fremdländischen Herrschers oder einer neuen indischen Familiendynastie.5
2. Indien, der Tumultplatz europäischer Kolonialmächte
2.1 Die Briten als Aussenseiter in Indien
Unter einer Reihe sehr fähiger Herrscher hatte sich das Mogulreich zu einem ausgedehnten und starken Gebilde in Indien entwickelt, das erst Anfangs 18. Jahrhundert zu schwächeln begann. Das gewaltige Mogulimperium finanzierte sich über die Besteuerung der Landwirtschaftserträge. Für europäische Verhältnisse stellten die Summen aus den Erträgen exorbitante Zahlen dar. Indien bestand anfangs 18. Jahrhundert aus rund 180 Millionen Menschen und deckte rund einen Fünftel der damaligen Weltbevölkerung ab. Die Einnahmen aus solchen Erträgen bildete die Grundlage für das weitverzweigte Mogulimperium, auf dessen Steuerreichtum es die Handelsmächte abgesehen hatten. Den Fernhandel überliess das Mogulreich den europäischen Handelsgesellschaften wie der Französischen, der Portugiesischen, der Holländischen und der Englischen, die so auf dem Subkontinenten Fuss fassen konnten.6 Das Treiben der Europäer beschränkte sich damals noch lediglich auf den Handel mit Gewürzen und Textilen. Imperiale Vorstösse erwogen die Engländer nur einmal zwischen 1688 und 1691, die nach einer niederschmetternden Niederlage gegen die Streitkräfte des Aurangzebs schnell wieder beendet waren.
Das schwächelnde Mogulreich trat dennoch Schritt für Schritt seine Kompetenzen und Machtanteile an lokale indische Provinzreiche ab, meistens Gouverneure oder Generäle, die sich zu verselbständigen begannen. Die aufkeimende und um sich schlagende Rivalität in den verfeindeten Provinzreichen gefährdete die Handelsniederlassungen der Europäer und zwang die East Indie Company, erneut Pläne über die eigene militärische Sicherheit in Betracht zu ziehen, da auch der durch den Mogulimperator garantierte vertragliche Schutz zu bröckeln begann.7
Ein allfälliger Aufstieg zur Provinzmacht oder Territorialgewalt der East India Company schien anfangs 18. Jahrhundert noch unvorstellbar. Vor der englischen East India Company war die holländische Ostindiengesellschaft die erfolgreichste in Indien tätige Handelsmacht. Sie verfügten über eine gewaltige Handelsflotte und hatten schon früh Bündnisse mit den lokalen indischen Herrschern geschlossen. Im Gegensatz zu den konservativen Portugiesen, die sich nur auf den königlichen Pfefferhandel konzentrierten, hatten sich die Holländer erfolgreich in anderen Handelsbereichen wie dem Textil-, Seide und dem Gewürzhandel etabliert und in allen Bereichen den Portugiesen das Monopol abgejagt. Imperiale Bestrebungen hegten die Holländer ebenfalls.8
Zu den mächtigen Holländern gesellten sich später die wirtschaftlich erfolgreichen Franzosen, die einen kometenhaften Aufstieg ihrer Indiengesellschaft erleben durften. Wirtschaftlich war die East-India-Company von der Compagnie Perpetuelle des Indes bereits 1751 und 1754 überholt worden. In Südindien baute sich die französische Compagnie perpetuelles des Indes zu einer Übermacht aus, die durch die geschickte Diplomatie des Gouverneurs Dupleix von Pondichéry viele indische Verbündete gewinnen und ertragreiche Verträge hatte abschliessen können. Die Briten hingegen wurden von den holländischen Vertretern der Verenigde Oostindische Compagnie aufgrund des für die Kriegswirtschaft wichtigen Salpeterhandels immer wieder in ein Abhängigkeitsverhältnis heruntergedrückt9 und standen im wirtschaftlichen und militärischen Schatten der Franzosen.
Druck kam auch von indischer Seite. Die lokalen Herrscher wie der Nawab von Bengalen Alivardi Khan und sein Nachfolger Siraj-Ud-Daulah und bengalische Kaufleute machten den Briten politisch zu schaffen, da es aufgrund von Zahlungsverzögerungen und der Missachtung bestimmter indischer Gepflogenheiten immer wieder zu Reibereien zwischen Briten und indischen Fürsten kam. Militärisch waren die Briten ebenfalls nicht in der Lage, mit den gewaltigen Armeen der indischen Fürsten mitzuhalten. In Anbetracht der mächtigen Gegner der Company mag es erstaunen, dass zwanzig Jahre später die Company nicht nur alle europäische Konkurrenten ausschalten, sondern sich auch noch als neue Zentralmacht in Indien aufschwingen würde.10
2.2 Der Krieg mit den Franzosen
Der Wendepunkt des Aufstiegs der Company erfolgte während den Auseinandersetzungen mit den Franzosen im Rahmen des österreichischen Erbfolgekriegs von 1740-1748 und des Siebenjährigen Kriegs von 1756-1763. Jene verursachten eine Reihe von Umwälzungen, die das politische Machtgefüge in Indien dauerhaft veränderten.
Die mächtigen Franzosen mit ihren zwei ausnahmslos fähigen Politikern Dupleix und La Bourdonnais dominierten die politische Landschaft in Indien. Streitigkeiten unter den indischen Fürsten brachen zu dieser Zeit aus. Die Nayakas, die Marathen und die unabhängigen Staaten Bijapur und Golkonda stritten sich alle um die Vorherrschaft im Karnatengebiet. Nach Ausbruch des österreichischen Erbfolgekrieges ergriffen die Engländer und Franzosen die Möglichkeit, auch in Indien ihre Interessen kriegerisch durchzusetzen. Der Krieg endete 1748 in einem Desaster für die Briten, in dessen Verlauf sie ihre führende Handelsstation wie Madras verloren und zahlreiche militärische Niederlagen gegen die Franzosen einstecken mussten.11
Die zweite Auseinandersetzung setzte kurz nach dem Ende des Österreichischen Erbfolgekrieges 1748 ein. Ein Erbfolgestreit war in Indien ebenfalls ausgebrochen und Engländer wie Franzosen wählten ihre indischen Schützlinge. Muhammad Ali wurde von den Engländern und Chanda Sahib, der Thronrival Alis von den Franzosen unterstützt. Als Gegenleistung erwarteten beide Seiten von den indischen Fürsten Steuerprivilegien. Schon hier tat sich eine Schere zwischen den Direktoren an der Leadenhall Street und den Company- Angestellten vor Ort auf. Während Erstere darauf beharrten, Verwicklungen jeglicher Art in indische Angelegenheiten zu vermeiden, nutzten die örtlichen federführenden Company- Angestellten die Gunst der Stunde, um eigenmächtig politischen Einfluss auf die indische Machtpolitik auszuüben. Dieses zweite kriegerische Aufeinanderprallen mit den Franzosen ging als der Zweiter Karnaten-Krieg in die Geschichte ein. Zwar gingen die Franzosen diesmal als Verlierer vom Schlachtfeld, aber zu einer Verschiebung des Machtgefüges kam es nicht. Der Konflikt bewirkte indessen, dass die Company militärische Wesenszüge anzunehmen begann. Ironischerweise dachten Dupleix und die Franzosen, dass gerade dieser Strukturwandel zu teuren Unternehmungen führen und schliesslich im Bankrott der Company enden würde.12 Der Siebenjährigen Krieg verstärkte diesen Strukturwandel.
3.3 Der Aufstieg der Briten zur Territorialmacht
3.1 Britische Dominanz dank französischem Modell
Die Scharmützel und Konflikte im Ohio-Tal zwischen englischen Siedlern und französischen Händlern läuteten den Beginn des Siebenjährigen Krieges von 1756-1763 ein, der von Historiker gelegentlich auch als Weltkrieg bezeichnet wird. In Europa ging es um die Vormachtstellung in Mitteleuropa und in den Kolonien, um die Kontrolle der Handelsrouten und Monopole. Franzosen wie Engländer schmiedeten Pläne mit den europäischen Fürstenhäuser und den indischen Herrscherdynastien. In der ersten Hälfte des Krieges führten die Franzosen über die stark in Bedrängnis geratenen Briten.
Die Grundlage des militärischen und politischen Erfolges der Briten in Indien lieferten paradoxerweise die Franzosen selber. Dupleix hatte es gekonnt verstanden, mit den indischen Herrschern Bündnisse zu schmieden. Eine Zeitlang besassen die Franzosen Madras, besetzten Hyderabad und schafften es sogar, indirekte Kontrolle über das Reich des Nizams auszuüben. Die Basis für den politischen Erfolg der Franzosen bildete das Militär. Aufgrund der kleinen Anzahl Franzosen in Südindien liess Dupleix indische Söldner nach europäischem Muster drillen und ausbilden. Das Resultat waren schlagfertige Sepoy-Infanterieeinheiten, denen die Briten anfangs nichts entgegenzusetzen hatten. Bis in die 1750er Jahren agierten die Franzosen erfolgreiche mit dieser Politik.13 Die Franzosen zeigten, dass jene Sepoy-Einheiten wie europäische Söldner gedrillt und eingesetzt werden konnten. Die Briten lernten jedoch schnell von Dupleix und fingen an, selber Sepoy-Einheiten aufzustellen. Militärisch sassen sich bald zwei ebenbürtige Kontrahenten gegenüber. Die überlegene britische Kriegsflotte brachte schliesslich den entscheidenden Schlag und beendete die Herrschaft der Franzosen in Indien mit der Einnahme Pondicherys 1761.14
[...]
1 Im Jahr 1526 vernichtete der Feldherr Barbur aus Afghanistan die Armee des Sultans von Delhi bei Pānīpat.
2 Tirthakar Roy, The East India Company, the World’s Most Powerful Corporation, Penguing Books, India 2012, S.155.
3 Je nach Zersplitterungstyp kann der Anfangspunkt des Niedergangs des Mogulreiches verschieden gewählt werden. Verschiedene Historiker haben letzteren auf verschiedene Jahreszahlen der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts gesetzt, wobei Stig Förster hier die Jahreszahl 1739 mit der Schlacht von Karnal gewählt hat. Michael Mann setzte ihn zum Beispiel auf das Jahr 1757, wo die Briten Kalkutta zurückeroberten und der Grossmogul Bengalen den Briten zuschlug.
4 Die grösste Ausdehnung erfuhr das Mogulreich unter seinem Herrscher Aurangzeb Ende des 17. Jahrhunderts.
5 Stig Förster, Die mächtigen Diener der East India Company, Ursachen und Hintergründe der britischen Expansionspolitik in Südasien 1793-1819. Franz Steiner, Stuttgart 1992, S. 43.
6 Nur mit Mühe war es den Briten gelungen in Indien Fuss zu fassen. Die aufgrund eines Freibriefs von Königin Elisabeth II gegründete Gesellschaft hatte zwar Handelsprivilegien vom Grossmogul erhalten 1602. Erst 1612 aber nach erbitterten Auseinandersetzungen mit den Portugiesen, konnten die Briten jenes Privileg auch ausüben. In Madras konnte auch erst 1640 Handel getätigt werden, da sich die widerspenstigen Holländer den englischen Handelsprivilegien nicht beugen wollten.
7 Peter Wende, Das britische Empire, Geschichte eines Weltreichs, C.H.Beck, München 2008, S.145-146.
8 Dietmar Rothermund, An Economic History of India, From Pre-Colonial Times To 1991. Routledge, London and New York 1993. S.12.
9 Nur über die Vermittlung der Holländer kamen die Briten an das wertvolle Schiesspulver heran, deren Kriegswirtschaft nun stark von den Holländern abhing
10 Michael Mann, Bengalen im Umbruch, die Herausbildung des britischen Kolonialstaates 1754-1793. Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2000. S.41-50.
11 Tirthakar Roy, The East India Company, the World’s Most Powerful Corporation, Penguing Books, India 2012, S.158-159.
12 Der Briefwechsel Dupleix dokumentierte folgendes: „The English Company is bound to die out. It has long been in an impecunious condition, and what it had to is credit has been lent tot he King, whose overthrow is certain... Mark my words.“
13 Tirthakar Roy, The East India Company, the World’s Most Powerful Corporation, Penguing Books, India 2012, S.161.
14 Stig Förster, Die mächtigen Diener der East India Company, Ursachen und Hintergründe der britischen Expansionspolitik in Südasien 1793-1819. Franz Steiner, Stuttgart 1992, S. 56.