Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen der neuen Anforderungen auf die Geschäftspolitik der Banken, insbesondere aber auf die Ertragslage der Institute. Die Arbeit schildert außerdem Optimierungsmaßnahmen, die von Banken ergriffen werden können, um die geschäftspolitischen Ziele weiterhin zu erreichen und gleichzeitig die neuen Anforderungen zu erfüllen.
Die jüngsten Schlagzeilen über die heikle Situation einer spanischen Bank sorgen für Angst vor einer zukünftigen Bankenkrise. Der Grund für die kritische Situation des spanischen Kreditinstituts war eine signifikante Verschlechterung der Liquiditätslage in der kürzeren Vergangenheit des Instituts, sodass unsicher war, ob die Bank in der nahen Zukunft ihre Schulden und Verbindlichkeiten hätte bedienen können, was die Einlagen der Kunden in Gefahr brachte. Ein weiteres Problem der Bank ist jedoch ein Bestand von noch 37 Milliarden Euro an notleidenden Krediten aufgrund des Zusammenbruchs des spanischen Immobilienmarkts im Zuge der Finanzkrise von 2008, dessen Risiko nicht mit genügend Eigenkapital abgedeckt ist.
Die oben geschilderte Situation verdeutlicht zwei grundlegende Herausforderungen, denen Banken sich stellen müssen. Zum einen verdeutlicht der benannte Fall die hohe Relevanz von Liquidität für die Überlebensfähigkeit der Kreditinstitute und zum anderen zeigt der hohe Bestand an risikoreichen Aktiva, wie wichtig es für Banken ist, genügend Eigenkapital zur Absicherung von Risiken vorzuhalten.
Das zweite beschriebene Problem, das der zu geringen Eigenkapitalvorhaltung, soll mit der Einführung einer der Leverage Ratio (LR – Höchstverschuldungsquote) gelöst werden. Diese soll dafür sorgen, dass die Kreditinstitute, ungeachtet des Risikos der einzelnen Positionen, genügend Eigenkapital zur Absicherung der eingegangenen Risiken besitzen. Ebenso soll sie dadurch die Geschäftstätigkeiten der Kreditinstitute begrenzen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Problemstellung und Zielsetzung
- Aufbau der Arbeit
- Geschäftspolitik der Kreditinstitute
- Begriffsbestimmung von Geschäftspolitik
- Bankenstrategie
- Strategieentwicklung
- Geschäftsmodelle und Strategische Geschäftsfelder
- Geschäftspolitische Ziele
- Zielsysteme und Zielbestimmung
- 1. Ziel: Gewinn / Ertragsgenerierung
- 2. Ziel: Sicherheit / Risikominimierung
- 3. Ziel: Liquidität
- Neue Liquiditäts- und Eigenmittelanforderungen nach Basel III
- Historische Entwicklung von Basel I - Basel III
- Mindestliquiditätsquote – Liquidity Coverage Ratio
- Darstellung der LCR
- Berechnung der LCR
- Erfüllungsstand in Deutschland
- Strukturelle Liquiditätsquote - Net Stable Funding Ratio
- Darstellung der NSFR
- Berechnung der NSFR
- Erfüllungsstand in Deutschland
- Verschuldungsquote - Leverage Ratio
- Darstellung der Leverage Ratio
- Berechnung der Leverage Ratio
- Erfüllungsstand in Deutschland
- Auswirkungen der neuen Anforderungen
- Auswirkungen auf die Bilanz der Kreditinstitute
- Auswirkungen der Liquiditätsanforderungen
- Auswirkungen der Leverage Ratio
- Auswirkungen auf die Ertragslage
- Auswirkungen der LCR
- Auswirkungen der NSFR
- Auswirkungen der Leverage Ratio
- Geschäftspolitische Auswirkungen
- Auswirkungen der LCR
- Auswirkungen der NSFR
- Auswirkungen der Leverage Ratio
- Geschäftspolitische Maßnahmen
- Steuerungs- und Optimierungsmöglichkeiten
- Maßnahmen in der Aufbau- und Ablauforganisation
- Produktpolitische Maßnahmen
- Maßnahmen der Liquiditäts- und Refinanzierungssteuerung
- Mögliche Veränderungen in der Liquiditätssteuerung
- Möglichkeiten der Adjustierung der Fundingstruktur
- Kritische Würdigung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Auswirkungen der neuen Liquiditäts- und Eigenmittelanforderungen nach Basel III auf die Geschäftspolitik der Banken. Insbesondere werden die Leverage Ratio, die Liquidity Coverage Ratio und die Net Stable Funding Ratio analysiert. Dabei werden die jeweiligen Anforderungen dargestellt, deren Berechnung erläutert und der Erfüllungsstand in Deutschland betrachtet. Weiterhin werden die Auswirkungen der neuen Anforderungen auf die Bilanz, die Ertragslage und die Geschäftspolitik der Kreditinstitute untersucht.
- Einführung der neuen Liquiditäts- und Eigenmittelanforderungen nach Basel III
- Analyse der Leverage Ratio, Liquidity Coverage Ratio und Net Stable Funding Ratio
- Bewertung der Auswirkungen auf die Geschäftspolitik der Banken
- Erarbeitung von möglichen Steuerungs- und Optimierungsmöglichkeiten
- Kritische Würdigung der neuen Anforderungen und Ausblick auf zukünftige Entwicklungen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Problemstellung und die Zielsetzung der Arbeit erläutert. Anschließend wird die Geschäftspolitik der Kreditinstitute im Detail betrachtet, wobei die Begriffsbestimmung, die Bankenstrategie und die Geschäftspolitischen Ziele im Fokus stehen. Kapitel 3 widmet sich den neuen Liquiditäts- und Eigenmittelanforderungen nach Basel III. Hierbei werden die drei zentralen Kennzahlen Leverage Ratio, Liquidity Coverage Ratio und Net Stable Funding Ratio vorgestellt und analysiert. In Kapitel 4 werden die Auswirkungen der neuen Anforderungen auf die Bilanz, die Ertragslage und die Geschäftspolitik der Kreditinstitute untersucht. Schließlich werden in Kapitel 5 mögliche Steuerungs- und Optimierungsmöglichkeiten für Banken aufgezeigt, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden. Die Arbeit schließt mit einer kritischen Würdigung der neuen Anforderungen und einem Ausblick auf zukünftige Entwicklungen.
Schlüsselwörter
Basel III, Leverage Ratio, Liquidity Coverage Ratio, Net Stable Funding Ratio, Geschäftspolitik, Bankenstrategie, Liquidität, Eigenkapital, Bilanz, Ertragslage, Risikomanagement, Steuerungs- und Optimierungsmöglichkeiten.
- Citation du texte
- Jannik De Winter (Auteur), 2017, Bankmeldewesen im Wandel. Leverage Ratio, Liquidity Coverage Ratio und Net-Stable-Funding Ratio, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377184