Der wirtschaftliche Erfolg bzw. Misserfolg eines Unternehmens wird dabei maßgeblich durch das Management beeinflusst, welches von den Eigentümern aus vielfältigen Gründen mit der Leitung des operativen Geschäfts beauftragt wird. Jedoch ist eine solche Delegation von Entscheidungsbefugnissen nicht nur mit Vorteilen verbunden. Um ein mögliches opportunistisches Verhalten des Managers zu verhindern, wird in der Praxis häufig auf geeignete (wertorientierte) Anreizsysteme zurückgegriffen. Mithilfe solcher Systeme soll die Leitung des Unternehmens dazu motiviert werden, nachhaltige Entscheidungen im Sinne der Eigentümer zu treffen und dadurch letztlich eine Interessenharmonie zwischen den beiden Parteien herstellen. Dabei spielt neben der Entlohnungsfunktion vor allem die Ausgestaltung der Bemessungsgrundlage, an welche die Belohnung des Managers geknüpft ist, eine besondere Rolle.
In der Praxis erfolgt die Umsetzung der sogenannten wertorientierten Managemententlohnung häufig durch eine breite Vielfalt an Kennzahlen oder aktienkursorientierten Größen. Doch gerade diese sind spätestens seit Ausbruch der weltweiten Finanzkrise verstärkt in Verruf geraten. Das Ziel dieser Arbeit ist es daher, den Einsatz verschiedener in Theorie und Praxis diskutierter absoluter Kennzahlen sowie aktienkursorientierter Bemessungsgrundlagen bezüglich ihrer Eignung für die wertorientierte Managemententlohnung zu untersuchen und diese anhand ausgewählter Beurteilungskriterien kritisch zu analysieren. Zunächst werden dazu die Grundlagen und die zentralen Anwendungsbereiche der wertorientierten Unternehmensführung vermittelt. Anschließend wird gesondert auf die wertorientierte Managemententlohnung eingegangen und dabei die aus der Trennung von Eigentum und Leitung resultierende Prinzipal-Agenten-Problematik als theoretischer Bezugsrahmen diskutiert. Darauf aufbauend wird die allgemeine Ausgestaltung wertorientierter Anreizsysteme als ein möglicher Lösungsweg für diesen Konflikt vorgestellt und im Anschluss daran verschiedene Anforderungen an Anreizsysteme und insbesondere an Bemessungsgrundlagen formuliert, die es für eine adäquate Steuerung zu erfüllen gilt. Zusätzlich werden der Einsatz absoluter Gewinngrößen sowie verschiedener Wertbeitragskennzahlen als auch aktienkursorientierter Größen anhand der zuvor definierten Beurteilungskriterien beurteilt. Hierbei wird insbesondere auf mögliche Fehlanreize und deren Ursprung eingegangen.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Fundierung der wertorientierten Unternehmensführung
- Grundgedanke des Shareholder Value-Konzepts
- Hauptanwendungsbereiche der wertorientierten Unternehmensführung
- Wertorientierte Managementvergütung
- Die Prinzipal-Agent-Problematik bei asymmetrisch verteilten Informationen
- Anreizsysteme als Instrument zur Lösung der Prinzipal-Agent-Problematik
- Ziele und Funktionen eines Anreizsystems
- Ausgestaltung der Basiselemente eines Anreizsystems
- Allgemeine Anforderungen an Anreizsysteme
- Spezifische Anforderungen an die Bemessungsgrundlage vor dem Hintergrund der Wertorientierung
- Analyse und kritische Würdigung kennzahlen- und aktienkursorientierter Entlohnungskonzepte
- Managementvergütung auf Basis des buchhalterischen Gewinns
- Allgemeine Darstellung und Ermittlung des buchhalterischen Gewinns
- Eignung des buchhalterischen Gewinns für die wertorientierte Managementvergütung
- Managementvergütung auf Basis von Wertbeitragskennzahlen in Form von Residualgewinnen
- Allgemeine Darstellung von Residualgewinnen
- Managementvergütung auf Basis des Economic Value Added (EVA)
- Darstellung und Ermittlung des Economic Value Added
- Eignung des EVA für die wertorientierte Managementvergütung
- Managementvergütung auf Basis von Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC)
- Darstellung und Ermittlung von ERIC
- Eignung von ERIC für die wertorientierte Managementvergütung
- Managementvergütung auf Basis von Aktien- und Aktienoptionsplänen
- Allgemeine Darstellung von Aktien-und Aktienoptionsplänen
- Eignung von Aktien- und Aktienoptionsplänen für die wertorientierte Managementvergütung
- Managementvergütung auf Basis des buchhalterischen Gewinns
- Die Bedeutung des Shareholder Value-Konzepts für die Unternehmensführung
- Die Prinzipal-Agent-Problematik und die Rolle von Anreizsystemen
- Die Eignung von Kennzahlen und aktienkursorientierten Entlohnungskonzepten zur Interessenharmonisierung zwischen Anteilseignern und Managern
- Die kritische Würdigung der Verwendung von Performancemaßen und deren Einfluss auf die Entscheidungsfindung
- Die Herausforderungen und Chancen der Implementierung wertorientierter Managementvergütungssysteme
- Kapitel 1: Problemstellung: Dieses Kapitel führt in die Thematik der wertorientierten Managementvergütung ein und beleuchtet die Relevanz des Themas im Kontext der modernen Unternehmensführung. Es wird auf die steigende Bedeutung des Shareholder Value-Konzepts und die Herausforderungen der Interessenharmonisierung zwischen Aktionären und Managern eingegangen.
- Kapitel 2: Fundierung der wertorientierten Unternehmensführung: Dieses Kapitel befasst sich mit den Grundlagen des Shareholder Value-Konzepts. Es werden die Kernidee, die Hauptanwendungsbereiche und die Relevanz für die Managementvergütung erläutert.
- Kapitel 3: Wertorientierte Managementvergütung: Dieses Kapitel analysiert die Prinzipal-Agent-Problematik und die Rolle von Anreizsystemen. Es werden die Ziele und Funktionen von Anreizsystemen sowie die Gestaltung der Basiselemente beleuchtet. Darüber hinaus werden die spezifischen Anforderungen an die Bemessungsgrundlage im Kontext der Wertorientierung erläutert.
- Kapitel 4: Analyse und kritische Würdigung kennzahlen- und aktienkursorientierter Entlohnungskonzepte: Dieses Kapitel analysiert und bewertet verschiedene Entlohnungskonzepte, die auf Basis von Kennzahlen und Aktienkursen gestaltet sind. Es werden die Eignung und die Grenzen der einzelnen Ansätze im Hinblick auf die wertorientierte Managementvergütung untersucht.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Thematik der wertorientierten Managementvergütung auf Basis von aktienkursorientierten und kennzahlenorientierten Bemessungsgrundlagen. Ziel ist es, die verschiedenen Konzepte kritisch zu analysieren und deren Eignung für die wertorientierte Unternehmensführung zu bewerten.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Wertorientierte Managementvergütung, Shareholder Value, Prinzipal-Agent-Problematik, Anreizsysteme, Bemessungsgrundlage, Kennzahlen, Aktienkurs, Residualgewinne, Economic Value Added (EVA), Earnings less Riskfree Interest Charge (ERIC), Aktien- und Aktienoptionspläne, Fehlanreize, Finanz- und Wirtschaftskrise.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2014, Wertorientierte Managementvergütung auf Basis von aktienkursorientierten und kennzahlenbasierten Bemessungsgrundlagen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377224