Diese Hausarbeit richtet sich an die in der Arbeitsmedizin Tätigen und ist als Hilfsmittel für die Influenzaprävention bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen zu verstehen. Die Arbeit soll eine Hilfestellung zur individuellen Entscheidung über sog. Chemoprophylaxe darstellen. Der Begriff Chemoprophylaxe bezieht sich in der Hausarbeit auf die vorbeugende Einnahme von Virostatika zur Influenzavermeidung. Die Idee für die Hausarbeit entstand anlässlich der europäischen Impfwoche im April 2017. Nachdem dabei vor allem wiederholt die Notwendigkeit von Grippeschutzimpfungen betont wurde, fehlen spezifische Empfehlungen zur Chemoprophylaxe komplett. Viele Staaten haben Neuraminidasehemmer ausschließlich für Therapiezwecke eingelagert. Da diese Medikamente ohne Pandemien verfallen, kam hierbei die Idee auf, diese an Mitarbeiter im Gesundheitswesen auszugeben. Dieses Vorgehen würde bei einem nachweisbaren positiven Effekt genannter Medikation zusätzliche Kosten sparen.
Schließlich ist nur ein krankheitsfreies Leben auf Dauer ein Leben mit hoher Lebensqualität. Influenzaerkrankungen beeinträchtigen diese Qualität enorm und sollten daher nicht als unproblematische oder sich selbst limitierende Erkrankung angesehen werden. Influenzaepidemien verursachen Ausfallzeiten in der Schule und dem Beruf sowie eine erhöhte Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen. Sie sind gesundheitspolitisch von hoher Relevanz. Die Mortalität durch Influenza schwankt jährlich, wird in Deutschland, im Mittel dabei auf 5.000 bis 8.000 zusätzliche Todesfälle geschätzt. Die Dunkelziffer liegt sicher noch viel höher. Jedes weitere Influenzaopfer ist eines zu viel. Besonders Mitarbeiter im Gesundheitswesen und ältere Menschen sind gefährdet, da sie neben einer erhöhten Ansteckungsgefahr durch Erkrankte in ihrem Umfeld, Schutzimpfen zusätzlich oft kritisch beäugen. Neben evidenzbasierten Präventionsprogrammen, wie bspw. zu verbesserten Hygienemaßnahmen, müssen Impfgegnern und Verweigerern effektive Alternativen geboten werden. Eine Alternative und ein Weg zu einem ausreichenden Mix an Präventionsmaßnahmen könnte die prophylaktische Einnahme sogenannter Neuraminidasehemmern darstellen. Gerade bei Gesundheitsmitarbeitern wäre dies aufgrund des hohen Patientenkontakts und zu geringer Impfquoten notwendig. Um das zu erreichen, muss die Prophylaxe ähnlich wirksam wie die Impfung sein und geringste Komplikationen aufweisen.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Theoretischer Hintergrund
- Influenza: Definition, Ansteckung, Diagnose
- Medikamentöse Influenzatherapie
- Medikamentöse Influenzaprophylaxe
- Fragestellung
- Methodik
- Studienidentifikation: systematische Literatursuche
- Datenextraktion, Qualitätsbericht, Evidenzableitung
- Charakteristik der eingeschlossenen Studien
- Studie von Anekthananon et al. 2013
- Studie von Coleman et al. 2015
- Gegenüberstellung ausgewählter Studieninhalte
- Qualitätsbewertung
- Consort-Statement
- BIAS-Checkliste
- Vergleich beider Qualitätsbewertungen
- Diskussion
- Methodendiskussion
- Ergebnissdiskussion
- Evidenzableitung
- Schlussfolgerung
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der prophylaktischen Einnahme von Zanamivir bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen. Ziel der Arbeit ist es, die Wirksamkeit und Sicherheit von Zanamivir als Präventionsmaßnahme gegen Influenza zu untersuchen und die Erkenntnisse in den Kontext der aktuellen Empfehlungen zur Influenzaprävention einzubinden.
- Bewertung der Wirksamkeit von Zanamivir zur Influenzaprävention bei medizinischem Personal
- Analyse von Studien zur prophylaktischen Anwendung von Neuraminidasehemmern
- Bewertung der Kosten-Effektivität der Chemoprophylaxe im Vergleich zur Impfung
- Diskussion der ethischen und rechtlichen Aspekte der prophylaktischen Gabe von Zanamivir
- Entwicklung von Empfehlungen für die Anwendung von Zanamivir zur Influenzaprävention im Gesundheitswesen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Influenzaprävention im Gesundheitswesen ein und beleuchtet die Bedeutung der Thematik vor dem Hintergrund steigender Arbeitsunfähigkeitskosten und der potenziellen Gefahr von Pandemien. Der theoretische Hintergrund erläutert die Definition, Ansteckung und Diagnose von Influenza sowie die medikamentöse Therapie und Prophylaxe der Erkrankung. Die Methodik beschreibt die Vorgehensweise der systematischen Literatursuche, die Datenextraktion und die Qualitätsbewertung der eingeschlossenen Studien.
Die Kapitel "Charakteristik der eingeschlossenen Studien" präsentieren die Ergebnisse zweier relevanter Studien, die sich mit der prophylaktischen Einnahme von Zanamivir befassen. Die Ergebnisse werden in der Gegenüberstellung der Studieninhalte und der Qualitätsbewertung der Studien analysiert. Die Diskussion beleuchtet die methodischen und ergebnismässigen Aspekte der Studien und leitet die Evidenz für die prophylaktische Anwendung von Zanamivir ab.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die folgenden Schlüsselwörter: Chemoprophylaxe, Neuraminidasehemmer, Zanamivir, Influenzaprävention, Gesundheitswesen, Evidenzbasierte Medizin, systematische Übersichtsarbeit.
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- Domenic Sommer (Autor), 2017, Prophylaktische Einnahme von Zanamivir bei Mitarbeitern im Gesundheitswesen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377547