In der folgenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit geschlechtsspezifischen Tendenzen in der LehrerInnen–SchülerInnen–Interaktion, und versuche darzulegen, dass geschlechtsspezifische Unterschiede vorhanden sind.
Die Ursache für diese Unterschiede stellt die geschlechtsspezifische Sozialisation dar, d.h. dass Jungen und Mädchen verschieden sozialisiert werden. Bei den Sozialisationsprozessen spielen die Sozialisationsinstanzen, wie beispielsweise die Familie und die dort vorhandenen Geschlechterstereotype, eine nicht unwesentliche Rolle. Diese Geschlechterstereotype werden teilweise bewusst, aber viel häufiger unbewusst weitergeleitet.
Das Verhalten von Kindern wird nicht nur durch das vorgelebte Verhalten der Eltern, sondern unter anderem auch durch geschlechtsspezifisches Spielzeug beeinflusst, und verursacht somit eine Rollenverteilung.
Mädchen werden beispielsweise durch Puppen und Kinderwagen schon auf ihre spätere Mutterrolle vorbereitet. Eine weitere Rollenverteilung findet ebenfalls in den Medien statt. Hier werden „typisch männliche“ Spielzeuge, wie Spielzeugautos, durch Jungen und „typisch weibliche“ Spielzeuge, wie Barbiepuppen, durch Mädchen beworben.
An diesen Beispielen lässt sich gut erkennen, dass die gesamte Gesellschaft stark von Geschlechterstereotypen durchdrungen ist, und folglich ein Abbau dieser lang gefestigten Stereotype enorm erschwert und verzögert wird. Hinzu kommt, dass von einem Großteil der Gesellschaft der Abbau der gefestigten Geschlechterstereotype gar nicht erwünscht ist.
Einen weiteren erschwerenden Faktor stellt das unbewusste Weiterleiten dieser Stereotype dar. Während des Seminars haben wir im Plenum häufig festgestellt, dass jeder verschiedene Geschlechterstereotype „im Kopf hat“, ob er/ sie möchte oder nicht, und diese dementsprechend vertritt, bzw. lebt, und somit auch im Alltag vermittelt und weiterleitet, bewusst, meist aber unbewusst. Am Ende dieser Arbeit versuche ich Möglichkeiten für die Überwindung dieser Geschlechterstereotype aufzuzeigen. Die Problematik der Geschlechterstereotype gilt es aufzuzeigen, zu erkennen und anschließend auszuräumen. Zunächst muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die geschlechtsspezifische Sozialisation überhaupt ein Problem darstellt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Geschlechtsspezifische Sozialisation und Geschlechterstereotype
- 3. Geschlechtszugehörigkeit und die Auswirkungen
- 4. Unterschiede in der LehrerInnen-SchülerInnen-Interaktion
- 5. Folgen geschlechtsspezifischer Sozialisation
- 6. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit analysiert geschlechtsspezifische Tendenzen in der Interaktion zwischen Lehrkräften und Schüler*innen. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass geschlechtsspezifische Unterschiede vorhanden sind und diese auf die geschlechtsspezifische Sozialisation zurückzuführen sind. Die Arbeit untersucht, wie Jungen und Mädchen durch verschiedene Sozialisationsinstanzen, wie z.B. die Familie, in unterschiedlichen Rollenbildern erzogen werden.
- Geschlechtsspezifische Sozialisation und die Entstehung von Geschlechterstereotypen
- Der Einfluss von Geschlechterstereotypen auf das Verhalten von Kindern
- Unterschiede in der Lehrer-Schüler-Interaktion aufgrund geschlechtsspezifischer Sozialisation
- Die Auswirkungen von Geschlechterstereotypen auf das spätere Leben
- Möglichkeiten zur Überwindung von Geschlechterstereotypen
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert die Zielsetzung sowie die Relevanz des Themas. - Kapitel 2: Geschlechtsspezifische Sozialisation und Geschlechterstereotype
Dieses Kapitel definiert den Begriff der Sozialisation und beleuchtet den Einfluss von Geschlechterstereotypen auf die Sozialisationsprozesse von Kindern. Es werden Beispiele für die Entstehung von Geschlechterstereotypen in verschiedenen Lebensbereichen wie Familie, Spielzeug und Medien angeführt. - Kapitel 3: Geschlechtszugehörigkeit und die Auswirkungen
Dieses Kapitel untersucht, wie die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Geschlecht das Verhalten von Kindern beeinflusst. Es werden Studien zitiert, die belegen, dass bereits in jungen Jahren geschlechtsspezifische Verhaltensunterschiede beobachtet werden können. Diese Unterschiede werden durch die Sozialisation und die damit verbundenen Geschlechterstereotype verstärkt. - Kapitel 4: Unterschiede in der LehrerInnen-SchülerInnen-Interaktion
In diesem Kapitel werden Unterschiede in der Interaktion zwischen Lehrkräften und Schüler*innen aufgrund von Geschlechterstereotypen untersucht. Es wird deutlich, dass Lehrkräfte in der Interaktion mit Schüler*innen oft unbewusst geschlechtsspezifische Stereotype reproduzieren und diese Unterschiede im Verhalten und in den Erwartungen gegenüber Mädchen und Jungen zum Ausdruck bringen. - Kapitel 5: Folgen geschlechtsspezifischer Sozialisation
Dieses Kapitel widmet sich den Folgen geschlechtsspezifischer Sozialisation und den Auswirkungen von Geschlechterstereotypen auf das spätere Leben von Mädchen und Jungen. Es werden die Nachteile von Geschlechterstereotypen für die Persönlichkeitsentwicklung und die Lebenschancen von Kindern beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe und Konzepte der Arbeit umfassen geschlechtsspezifische Sozialisation, Geschlechterstereotype, Lehrer-Schüler-Interaktion, Rollenverteilung, Verhaltensunterschiede, Persönlichkeitsentwicklung und Überwindung von Geschlechterstereotypen.
- Citar trabajo
- Anja Schwarz (Autor), 2003, Interaktion in der Schule, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37772