Auf einem vollkommenen Kapitalmarkt ist die Entscheidung über Konsum, Investition und Finanzierung deutlich einfacher als auf einem unvollkommenen da diese getrennt voneinander betrachtet werden können. Bei einem unvollkommenen Kapitalmarkt ist eine fundierte Vorbereitung wesentlicher unternehmerischer Entscheidungen notwendig, um optimale Entscheidungen treffen zu können. Unternehmensbewertungen dienen, wie auch für viele andere Zwecke, als geeignete Instrumente dafür. Die Herausforderung der Unternehmensbewertung ist es, den fundamental gerechtfertigten Wert des Eigenkapitals eines Unternehmens zu bestimmen. Wissenschaftler sind sich bis dato nicht einig darüber, welche theoretische Methode tatsächlich in der Praxis bestmöglich anwendbar ist und gleichzeitig den Grundzügen der ordnungsmäßigen Unternehmensbewertung gerecht wird. Als Bewertungsstandard gelten derzeit in Deutschland das Ertragswertverfahren und das DCF-Verfahren. Der Bestimmung risikoadäquater Diskontierungssätze kommt dabei eine zentrale Bedeutung zu. Zu deren Bestimmung wird in der praktischen Anwendung, sowie vom IDW empfohlen, das CAPM verwendet. Dabei wird der Zins aus Kapitalmarktrenditen abgeleitet. Unzureichend ist jedoch, dass beim CAPM die Schätzung der Kapitalkosten fast ausnahmslos aus historischen Aktienkursschwankungen ermittelt wird. Daher ist sowohl die theoretische als auch die empirische Ermittlung der Kapitalkosten seit längerer Zeit Gegenstand kontroverser Diskussionen. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Konzeptionelle Grundlagen zur Ermittlung der zukünftigen Kapitalkosten
- Gewinnkapitalisierungsmodelle
- Schätzung mit einer expliziten Annahme von Wachstum
- Simultane Schätzung von Eigenkapitalkosten und Wachstum
- Residualgewinnmodelle (RIM)
- Schätzung mit Wachstumsannahme
- Simultane Schätzung von Eigenkapitalkosten und Wachstum
- Kritische Würdigung des Analystenansatzes
- Aktueller Bezug - Neuer Ansatz zur Ermittlung der Implied Cost of Capital (ICC)
- Thesenförmige Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit beschäftigt sich mit der zukunftsorientierten Ermittlung der Kapitalkosten und analysiert verschiedene Ansätze und Modelle. Ziel ist es, die gängigen Methoden zur Berechnung der Kapitalkosten zu beleuchten und deren Vor- und Nachteile zu bewerten. Dabei werden sowohl traditionelle Gewinnkapitalisierungsmodelle als auch neuere Residualgewinnmodelle betrachtet. Die Arbeit befasst sich mit der Implementierung dieser Modelle in der Praxis und analysiert die Herausforderungen, die sich bei der Anwendung ergeben.
- Bewertung von Gewinnkapitalisierungsmodellen und Residualgewinnmodellen
- Analyse der Implied Cost of Capital (ICC)
- Bewertung der verschiedenen Ansätze zur Schätzung der Kapitalkosten
- Herausforderungen bei der Implementierung der Modelle in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
- Problemstellung: Dieses Kapitel führt in das Thema der zukunftsorientierten Ermittlung der Kapitalkosten ein und erläutert die Relevanz der Kapitalkostenbestimmung für die Unternehmensbewertung.
- Konzeptionelle Grundlagen zur Ermittlung der zukünftigen Kapitalkosten: Dieses Kapitel beleuchtet die theoretischen Grundlagen der Kapitalkostenbestimmung. Es werden die wichtigsten Modelle und Ansätze vorgestellt und deren konzeptionelle Zusammenhänge aufgezeigt.
- Gewinnkapitalisierungsmodelle: Dieses Kapitel befasst sich mit der Anwendung von Gewinnkapitalisierungsmodellen zur Bestimmung der Kapitalkosten. Es werden verschiedene Schätzmethoden erläutert und deren Vor- und Nachteile analysiert.
- Residualgewinnmodelle (RIM): Dieses Kapitel stellt Residualgewinnmodelle vor und erklärt deren Funktionsweise. Es wird die Anwendung dieser Modelle zur Schätzung der Kapitalkosten erläutert und deren Stärken und Schwächen diskutiert.
- Kritische Würdigung des Analystenansatzes: Dieses Kapitel liefert eine kritische Bewertung der verschiedenen Ansätze zur Ermittlung der Kapitalkosten. Es werden die Stärken und Schwächen der verschiedenen Modelle beleuchtet und die Herausforderungen bei deren Anwendung in der Praxis diskutiert.
- Aktueller Bezug - Neuer Ansatz zur Ermittlung der Implied Cost of Capital (ICC): Dieses Kapitel beleuchtet einen neuen Ansatz zur Ermittlung der Kapitalkosten, den Implied Cost of Capital (ICC). Es werden die Vorteile und die Grenzen dieses Ansatzes aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Kapitalkosten, Unternehmensbewertung, Gewinnkapitalisierungsmodelle, Residualgewinnmodelle, Implied Cost of Capital (ICC), Wachstumsannahme, Schätzmethoden, Eigenkapitalkosten, Analystenansatz, Kritik, Praxisrelevanz.
- Arbeit zitieren
- M.Sc. Meryem Önüt (Autor:in), 2014, Die zukunftsorientierte Ermittlung der Kapitalkosten. Eine empirische Betrachtung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377763