Ziel dieser Arbeit ist es, Aufmerksamkeit, Sensibilität und Bewusstsein für die negativen Auswirkungen von Entscheidungsphänomenen zu schaffen. Es sollen Lösungsstrategien aufgezeigt werden, um zukünftige Fehlentscheidungen zu vermeiden. Wichtig ist dabei, Fähigkeiten und Kompetenzen der Controller weiterzuentwickeln, um sich neuen Herausforderungen auf verhaltensorientierter Ebene aber auch auf fachlicher Ebene stellen zu können.
Zunächst wird der Begriff „Verhaltensorientiertes Controlling“ definiert, um eine theoretische Grundlage für die folgenden Kapitel zu schaffen. Es soll deutlich werden, auf welchen Annahmen der Forschungszweig beruht und was Ziel und Gegenstand dessen ist. Im nächsten Schritt werden generelle Anforderungen an Controller ermittelt. Dazu wurden 20 aktuelle Stellenausschreibungen für Controller analysiert. Es wurden ausschließlich Online-Bewerbungsportale wie Monster, StepStone und ähnliche aufgerufen und eine Kategorisierung nach Unternehmensgröße, Ländern, Branche oder spezifizierter Position wurde nicht vorgenommen, da die Ermittlung genereller Anforderungen an Controller im Vordergrund stand. Des Weiteren wurden die theoretischen Anforderungen des Internationalen Controller Vereins (im Folgenden mit ICV abgekürzt) hinzugezogen.
Anschließend werden in der Ökonomie vorherrschende Rationalitätsbegriffe und Menschenbilder aufgegriffen. Anhand dieser Auffassungen lassen sich dann im nächsten Kapitel eine Auswahl an Effekten, Heuristiken und Biases erläutern, um die Problematik der Entscheidungsphänomene deutlich zu machen. Im nächsten Kapitel erfolgt der Bezug zur Praxis, in welchem die herausge¬arbeiteten Phänomene und Effekte Anwendung auf drei ausgewählte Handlungsbereiche des Controllings finden.
Daraufhin werden die generellen Anforderungen an Controller durch Erkenntnisse dieser Arbeit ergänzt und zukünftige Entwicklungen der Manager-Controller-Be¬ziehung thematisiert. Das abschließende Kapitel wird die Ergebnisse dieser Arbeit zusammenfassen und in den Kontext der hier behandelten Frage setzen, um weitere allgemeine Schluss¬folgerungen ziehen zu können.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung - Gegenstand, Ziel und Aufbau
- 2. Definition: Verhaltensorientiertes Controlling
- 3. Generelle Anforderungen an Controller aus Theorie und Praxis
- 4. Rationalität und Menschenbilder: Theoretische Grundlagen
- 4.1 Der Homo Oeconomicus und die ökonomische Rationalität
- 4.2 Die Prinzipal-Agent-Theorie
- 4.3 Der Homo Organisans und die begrenzte Rationalität
- 5. Entscheidungsphänomene: Heuristiken und Biases
- 5.1 Motivationale Effekte
- 5.1.1 Sunk Cost Fallacy
- 5.1.2 Überoptimismus
- 5.1.3 Verlustaversion
- 5.2 Kognitive Effekte
- 5.2.1 Ankereffekt/Anchoring Effect
- 5.2.2 Rahmeneffekt/Framing Effect
- 5.2.3 Isolierte Entscheidungen
- 5.3 Verhaltensbezogene Effekte
- 5.3.1 Mentale Kontenführung/Mental Accounting
- 5.3.2 Information Overload
- 5.3.3 Verfügbarkeitsheuristik
- 5.1 Motivationale Effekte
- 6. Praxisbeispiele
- 6.1 Investitionsentscheidungen
- 6.2 Planung und Budgetierung
- 6.3 Steuerung mit Kennzahlen
- 7. Entwicklungstendenzen hinsichtlich der Kompetenzanforderungen an Controller
- 8. Schlusswort - Zusammenfassung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Dieses Buch befasst sich mit dem Verhaltensorientierten Controlling und untersucht Entscheidungsphänomene anhand ausgewählter Praxisbeispiele in Bezug auf generelle Anforderungen an Controller.
- Definition und Abgrenzung des Verhaltensorientierten Controlling
- Generelle Anforderungen an Controller aus Theorie und Praxis
- Theoretische Grundlagen der Rationalität und Menschenbilder
- Entscheidungsphänomene: Heuristiken und Biases
- Praxisbeispiele zur Anwendung des Verhaltensorientierten Controlling
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung legt den Gegenstand, das Ziel und den Aufbau des Buches dar. Im zweiten Kapitel wird das Verhaltensorientierte Controlling definiert und abgegrenzt. Kapitel 3 befasst sich mit den generellen Anforderungen an Controller aus Theorie und Praxis. Kapitel 4 untersucht die theoretischen Grundlagen der Rationalität und Menschenbilder, darunter der Homo Oeconomicus, die Prinzipal-Agent-Theorie und der Homo Organisans. Kapitel 5 analysiert Entscheidungsphänomene wie Heuristiken und Biases, unterteilt in motivationale, kognitive und verhaltensbezogene Effekte. In Kapitel 6 werden Praxisbeispiele zur Anwendung des Verhaltensorientierten Controlling in verschiedenen Bereichen vorgestellt, darunter Investitionsentscheidungen, Planung und Budgetierung sowie Steuerung mit Kennzahlen. Kapitel 7 beschäftigt sich mit Entwicklungstendenzen hinsichtlich der Kompetenzanforderungen an Controller.
Schlüsselwörter
Verhaltensorientiertes Controlling, Entscheidungsphänomene, Heuristiken, Biases, Motivationale Effekte, Kognitive Effekte, Verhaltensbezogene Effekte, Praxisbeispiele, Investitionsentscheidungen, Planung und Budgetierung, Steuerung mit Kennzahlen, Kompetenzanforderungen an Controller.
- Arbeit zitieren
- Julia Kiauka (Autor:in), Sebastian Meyer (Autor:in), 2017, Verhaltensorientiertes Controlling. Entscheidungsphänomene anhand der Berücksichtigung von ausgewählten Praxisbeispielen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377814