Im zweiten Teil seines Werks „The Theory of Democracy Revisited“ (1992) beschäftigt sich Sartori mit den klassischen demokratietheoretischen Aspekten. In den Kapiteln 9 bis 12 liefert Sartori eine ausführliche Klärung und Herleitung der zentralen Begriffe Demokratie, Individualität, Freiheit, Autonomie, Recht bzw. Gesetz und Gleichheit. Dabei hangelt er sich von einem Begriff zum nächsten und zeigt so die Zusammenhänge und Verbindungen der Begrifflichkeiten auf. Besondere Schwerpunkte setzt er auf die Unterscheidung von antiker zu moderner Demokratie und auf die Definition und das Problem der Gleichheit und Gleichbehandlung. Ab Kapitel 13 gibt Sartori einen kurzen Überblick über die politischen Strömungen, Demokratie, Liberalismus, Sozialismus und Kommunismus in Europa und Amerika mit Schwerpunkt auf der Entwicklung und die Begriffsgeschichte des Liberalismus, um dann in Kapitel 14 Kapitalismus und Ökonomie als neue Betrachtungspunkte mit dem Vorhergehenden zu verknüpfen. In Kapitel 15 thematisiert Sartori Alternativentwürfe zu liberaler Demokratie, indem er auf die Demokratievorstellungen von Rousseau, Marx und Lenin eingeht. Im letzten Kapitel geht es Sartori um die Unterscheidung zwischen Ideologie und Idee und um den Wert von Idealen, der für ihn entscheidend ist und aus der Entwicklung guter Ideen entsteht, die auf einer stichhaltigen Argumentation und Beweisführung gründen. Der Aufbau bei Manfred Schmidt ist besonders systematisch und nach chronologischer Ordnung gestaltet. Im ersten Teil seines Buchs „Demokratietheorien. Eine Einführung“ (3. Aufl., 2000) betrachtet er die klassische Phase der Demokratietheorien, die für ihn die Zeit vor der Ausbreitung von demokratisch verfassten Flächenstaaten markiert. Angefangen bei Aristoteles und seiner Lehre der Staatsverfassungen im ersten Kapitel, fasst Schmidt im zweiten Kapitel Hobbes als Kritiker der Demokratie und Locke als frühliberalen Konstitutionalisten zusammen. Montesquieu behandelt Schmidt im dritten Kapitel ausführlich als Ideengeber für gemäßigte Demokratie. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Aufbau
- Vorgehensweise
- Vergleich einzelner Aspekte
- Demokratie zur Zeit des Aristoteles
- Direkte Demokratie contra Repräsentative Demokratie
- Schlussbemerkung, Gesamtvergleich und Beurteilung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit der Theorie der Demokratie, indem sie die klassischen demokratietheoretischen Ansätze von Giovanni Sartori und Manfred Schmidt analysiert und vergleicht. Dabei stehen sowohl die Entwicklung und die historische Einordnung der Demokratiekonzepte als auch deren Aktualität und Relevanz im Fokus.
- Entwicklung der Demokratiekonzepte von der Antike bis zur Moderne
- Vergleich verschiedener Demokratiemodelle, insbesondere direkter und repräsentativer Demokratie
- Analyse der zentralen Begriffe und Ideen in der Demokratieforschung
- Einordnung der Demokratiekonzepte in den historischen Kontext und deren Einfluss auf die politische Praxis
- Bedeutung der Demokratie für die Gesellschaft und die Herausforderungen der heutigen Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Aufbau
Sartori analysiert in seinem Werk „The Theory of Democracy Revisited“ die klassischen demokratietheoretischen Aspekte, indem er die zentralen Begriffe wie Demokratie, Individualität, Freiheit, Autonomie, Recht und Gleichheit erörtert. Dabei betont er die Unterscheidung zwischen antiker und moderner Demokratie sowie die Problematik der Gleichheit und Gleichbehandlung.
Schmidt hingegen verfolgt in „Demokratietheorien. Eine Einführung“ einen systematischen und chronologischen Ansatz. Er betrachtet die klassische Phase der Demokratietheorien vor der Ausbreitung von demokratisch verfassten Flächenstaaten, wobei er sich von Aristoteles bis John Stuart Mill und Karl Marx vorarbeitet.
Vorgehensweise
Sartori verfolgt einen essayistischen Ansatz, indem er den Leser an die Hand nimmt und seine Gedankengänge durch Fragen und Beispiele veranschaulicht. Seine Methode basiert auf einem System von „trial and error“, welches durch das Fragen und Austesten aller Möglichkeiten, insbesondere aus normativen und empirischen Erkenntnissen, geprägt ist.
Schmidt hingegen strukturiert seine Kapitel anhand eines Fragenkatalogs, wodurch ein einheitlicher Aufbau für jeden Themenbereich gewährleistet wird. Seine Darstellung zeichnet sich durch eine detaillierte Analyse der Werke und eine umfassende Einordnung in den historischen Kontext aus.
Vergleich einzelner Aspekte
Demokratie zur Zeit des Aristoteles
Sartori untersucht die Herkunft des Demokratie-Begriffs und kontrastiert die antike, vorliberale Demokratie mit der modernen, liberalen Demokratie. Dabei bezieht er sich auf Aristoteles, den er als Augenzeuge des Scheiterns des griechischen Demokratie-Experiments betrachtet.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Themen und Begriffen der Demokratietheorie, darunter Demokratie, Individualität, Freiheit, Autonomie, Recht, Gleichheit, Repräsentation, Direkte Demokratie, liberale Demokratie, antike Demokratie, moderne Demokratie, politische Systeme, Staatsverfassungen, historische Entwicklung, politische Strömungen, Ideengeschichte und politische Philosophie. Die Arbeit analysiert und vergleicht die klassischen Ansätze von Giovanni Sartori und Manfred Schmidt und setzt dabei den Fokus auf die Analyse und den Vergleich von verschiedenen Demokratiekonzepten, deren historische Einordnung und ihre Relevanz für die heutige Zeit.
- Citation du texte
- Franziska Moschke (Auteur), 2004, Giovanni Sartori: The Theory of Democracy Revisited, Part Two und Manfred Schmidt: Demokratietheorien, Teil 1. Ein Vergleich, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/37795