„Rassismus im grünen Freiburg? Sexuelle Übergriffe wie in Köln?“, so berichtet DIE ZEIT, nachdem einige Freiburger Clubs den Zutritt für Menschen mit einer Aufenthaltsgestattung nicht mehr dulden. „Und was nun? Was folgt daraus? Hat der Nordafrikaner/Araber also doch die Saat des Bösen nach Deutschland gebracht?“, so schreibt DIE ZEIT in einem weiteren Artikel über die Übergriffe in der Silvesternacht, die vermeintlich hauptsächlich von Flüchtlingen ausgegangen seien. Kriminalität, ausgehend von Flüchtlingen, ist seit dem Jahreswechsel in der Bundesrepublik Deutschland ein heiß diskutiertes Thema.
Menschen mit dunkler Hautfarbe, brüchigem Deutsch und andersartigem Aussehen sind derzeit besonders ins Visier der deutschen Behörden gerückt. Sie werden verdächtigt, Diebstähle begangen zu haben, übergriffig gegenüber Frauen zu sein und illegale Geschäfte zu machen – kurz um: abweichendes Verhalten zu zeigen. Doch ist diese Pauschalisierung bezüglich der Herkunft überhaupt gerechtfertigt oder kann der Migrationshintergrund wirklich als Auslöser für delinquentes Verhalten von Jugendlichen gesehen werden?
In dieser Arbeit soll geprüft werden, ob Migration als Ursache für delinquentes Verhalten bei Jugendlichen verantwortlich gemacht werden kann und inwiefern die (Des-)Integration für die Entstehung von abweichendem Verhalten von Bedeutung ist. In dieser Arbeit wird (Des-)Integration synonym zu den Begriffen der Inklusion und Exklusion verwendet. Da die Soziale Arbeit mit dem Anspruch arbeitet, Kriminalität zu verhindern, muss sich mit der Frage der Kriminalitätsursache auseinandergesetzt werden. Im Mittelpunkt dieser Arbeit steht die Migration in Verbindung mit der Jugendphase als Ursache von abweichendem Verhalten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffserklärung
- Delinquenz
- Migration
- Zusammenhang von Migration und Delinquenz im Hell- und Dunkelfeld
- Hellfeld
- Dunkelfeld
- Theoretische Ansätze zu den Ursachen von Delinquenz
- Psychologische Theorien
- Stresstheorie
- Bindungstheorie
- Ökologische Ansätze
- Soziologische Theorien
- Anomietheorie
- Etikettierungsansatz
- Subkulturtheorie
- Psychologische Theorien
- Ursachen von delinquentem Verhalten bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund
- Migrationsspezifische strukturelle Benachteiligung
- Soziale Randlage
- Wohnsituation
- Familiäre Strukturen
- Peergroup
- Auftrag für die Soziale Arbeit
- Prävention
- Primärprävention
- Sekundärprävention
- Tertiärprävention
- Zugang der interkulturellen sozialen Arbeit
- Prävention
- Fazit
- Quellenverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Studienarbeit befasst sich mit der Frage, ob Migration als Ursache für delinquentes Verhalten bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund angesehen werden kann. Der Fokus liegt auf der Analyse des Zusammenhangs zwischen (Des-)Integration und abweichendem Verhalten, wobei (Des-)Integration synonym für Inklusion und Exklusion verwendet wird. Ziel ist es, die Bedeutung der (Des-)Integration für die Entstehung von abweichendem Verhalten zu beleuchten und den Einfluss von migrationsbedingten strukturellen Benachteiligungen auf die Delinquenzrate von Jugendlichen zu untersuchen.
- Zusammenhang von Migration und Delinquenz
- Theoretische Ansätze zur Erklärung von Delinquenz
- Migrationsspezifische strukturelle Benachteiligungen
- Der Einfluss von (Des-)Integration auf delinquentes Verhalten
- Die Rolle der Sozialen Arbeit in der Prävention von Delinquenz
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung (Kapitel 1) führt in die Thematik ein und beleuchtet die aktuelle Debatte um Kriminalität, die vermeintlich von Flüchtlingen ausgegangen sein soll. Kapitel 2 definiert die Schlüsselbegriffe Delinquenz und Migration, während Kapitel 3 den Zusammenhang von Migration und Delinquenz im Hell- und Dunkelfeld beleuchtet. Kapitel 4 befasst sich mit verschiedenen theoretischen Ansätzen zur Erklärung von Delinquenz, darunter psychologische, ökologische und soziologische Theorien. Kapitel 5 analysiert die Ursachen von delinquentem Verhalten bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund, wobei Themen wie migrationsspezifische strukturelle Benachteiligungen, soziale Randlage, Wohnsituation, familiäre Strukturen und Peergroup beleuchtet werden. Kapitel 6 beschreibt den Auftrag der Sozialen Arbeit in der Prävention von Delinquenz und fokussiert auf die Bedeutung der interkulturellen sozialen Arbeit.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Kernthemen Delinquenz, Migration, (Des-)Integration, Inklusion, Exklusion, strukturelle Benachteiligung, Jugendphase, abweichendes Verhalten, Kriminalität, Soziale Arbeit, Prävention, interkulturelle soziale Arbeit, Hellfeld, Dunkelfeld, psychologische, ökologische und soziologische Theorien. Die Arbeit untersucht die Zusammenhänge zwischen diesen Begriffen und betrachtet die Rolle der Migration als potentielle Ursache für delinquentes Verhalten bei Jugendlichen.
- Quote paper
- Tabea Meier (Author), 2016, Migration. Ursache für delinquentes Verhalten bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/377992