Der Gesetzgeber sieht vor, dass beide Ehegatten zur Haushaltsführung verpflichtet sind, und ihre Beiträge mit dem Ziel der Ausgewogenheit einvernehmlich gestalten sollen. Gleichzeitig ist es eine zentrale Errungenschaft des Rechtsstaates, sich nicht in den Bereich des Privaten einzumischen und die von den Ehepartnern vorgenommene Verteilung der Hausarbeit von staatlicher Seite weder zu kontrollieren noch zu sanktionieren. Diese liberale Errungenschaft bewirkt aus feministischer Sichtweise jedoch eine Zementierung patriarchaler Machtstrukturen, die die Rechte derer verletzen, deren primärer Arbeits- und Verantwortungsbereich ins Private fällt, nämlich der Frauen. Dem freiwillig geschlossenen Gesellschaftsvertrag liegt demnach ein herrschaftlich erzwungener Geschlechtervertrag zu Grunde.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Geschlechterverhältnisse im Wandel
- Mythos Familie
- Die Beziehung zwischen Eltern und Kindern
- Der Kult der Häuslichkeit
- Hausarbeit ist unproduktiv
- Frauen erhalten weniger Lohn
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text befasst sich mit der Arbeitsteilung im Haushalt und analysiert die historische Entwicklung der Geschlechterrollen in diesem Kontext. Er beleuchtet den Wandel der Arbeitsstrukturen und die Auswirkungen auf die Aufteilung der Haushaltsarbeit.
- Die historische Entwicklung der Arbeitsteilung im Haushalt
- Der Einfluss von Wirtschaftssystemen auf die Geschlechterrollen
- Die Entstehung der geschlechtsspezifischen Sphärentrennung
- Die Bedeutung von Ressourcen und Verhandlungsmacht in der Haushaltsarbeit
- Die Rolle von Kultur und Sozialisation in der Reproduktion von Geschlechterrollen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Das Kapitel stellt die Problematik der ungleichen Verteilung der Haushaltsarbeit trotz der Gleichstellungserwartungen in modernen Gesellschaften dar. Es werden verschiedene Erklärungsansätze, darunter ökonomische Ansätze und Ressourcen- oder Austauschtheorien, vorgestellt.
Geschlechterverhältnisse im Wandel
Das Kapitel beleuchtet die Arbeitsstrukturen und Geschlechterrollen im Feudalismus und zeigt, wie sich diese im Kontext der Agrar- und Industrie-Revolutionen veränderten. Es wird die Entstehung der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung und Sphärentrennung beschrieben.
- Arbeit zitieren
- Rainer Krottenthaler (Autor:in), 2017, Historische Perspektiven häuslicher Arbeitsteilung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378049