Diese Arbeit fragt nach dem Wesen der modernen Liebe und den Prinzipien und Kriterien der modernen Partnerwahl. Dabei sollen zunächst prämoderne Konzepte von Liebe und darin enthaltene Geschlechterrollen den Konstruktionen von Mann und Frau in modernen Liebesbeziehungen gegenübergestellt werden.
Zunächst fragt diese Arbeit also nach den Gesichtspunkten, an denen eine Transformation der Liebe und Partnerwahl erkennbar wird. Im Anschluss wird geprüft, welche kulturellen und technischen Entwicklungstendenzen dazu beigetragen haben, die moderne Partnerwahl auf diese Art zu transformieren und eine zunehmende Rationalisierung der Liebe in Gang zu setzen. Dabei wird insbesondere auf die normativen Veränderungen der Liebe im Kontext des Feminismus sowie auf die Auswirkungen der Konsumkultur im Hinblick auf die Partnerwahl eingegangen. Darüber hinaus soll hier auch der Einfluss des technologischen Fortschritts auf die moderne Konzeption von Liebe erörtert werden. Vor diesem Hintergrund werden insbesondere auch die Tendenzen zur Nutzung von Online-Dating und Dating-Apps, als moderne Plattformen zur Partnersuche, diskutiert. Anhand dieser theoretischen Auseinandersetzung soll schließlich eine Tendenz für künftige Entwicklungen des gesellschaftlichen Konzeptes der modernen Liebe abgeleitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Konzepte von Liebe und Partnerschaft im historischen Vergleich
- Liebe und Partnerwahl als rationale Handlung
- Geschlechterdemokratie und emotionale Rationalisierung
- Moderne Arenen der Partnerwahl
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die modernen Konzepte von Liebe und Partnerwahl im Kontext soziokultureller und technologischer Entwicklungen. Sie untersucht, wie die traditionelle Vorstellung von Liebe und die damit verbundenen Geschlechterrollen im Laufe der Zeit transformiert wurden und welche Faktoren diese Transformation beeinflusst haben.
- Die Entwicklung von Konzepten von Liebe und Partnerschaft im historischen Vergleich
- Die Rationalisierung der Liebe im Kontext der Geschlechterdemokratie und der Konsumkultur
- Die Rolle des technologischen Fortschritts und Online-Dating in der modernen Partnerwahl
- Die Auswirkungen der Veränderungen auf die individuelle Suche nach Liebe und Bindung
- Die Herausforderungen und Chancen der modernen Liebe im Kontext der heutigen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Diese Einleitung präsentiert die gegenwärtige gesellschaftliche Debatte um Liebe und Liebesbeziehungen, die sich an Idealen wie Freiheit, Gleichberechtigung und sexueller Erfüllung orientiert. Sie stellt jedoch gleichzeitig fest, dass diese Ideale mit Regeln und Normen verbunden sind, die das Einlassen auf eine emotionale Bindung erschweren können. Die Arbeit untersucht die soziale Organisation der modernen Liebe als einen Konflikt zwischen dem Streben nach Freiheit und dem Bedürfnis nach Leidenschaft, Intimität und Verbundenheit. Sie stellt fest, dass die Wahl eines Liebespartners im Angesicht dieser Ambivalenz zu Zweifeln und Ängsten führt, was zu emotional ausweichenden Verhaltensweisen und einem Unvermögen führen kann, eine starke emotionale Bindung einzugehen. Die Arbeit identifiziert verschiedene kulturelle Formationen als zentrale Ursachen für diese Entwicklung, wie die biologisch und psychologisch orientierte Auseinandersetzung mit Liebe, die Konsumkultur und die feministische Emanzipation.
Konzepte von Liebe und Partnerschaft im historischen Vergleich
Dieses Kapitel untersucht die Konzepte von Liebe und Partnerschaft im historischen Kontext. Es betrachtet die heterosexuelle Liebe als gesellschaftliche Institution und analysiert die spezifischen Erwartungen an Geschlechterrollen, die in verschiedenen Epochen existierten. Es wird die „Mars“-und-„Venus“-Dialektik, die einen grundlegenden Unterschied zwischen Männern und Frauen postuliert, kritisch betrachtet und stattdessen eine soziologische Perspektive auf das Konzept der Liebe gewählt. Es wird die Transformation von Liebe und Liebesbeziehungen anhand des Konzeptes der Familie untersucht, wobei die Entwicklung von der Arbeitsgemeinschaft zur Liebesgemeinschaft im 19. Jahrhundert im Vordergrund steht.
Schlüsselwörter
Moderne Liebe, Partnerwahl, Rationalisierung, Geschlechterdemokratie, Konsumkultur, technologischer Fortschritt, Online-Dating, feministische Emanzipation, emotionale Bindung, Geschlechterrollen, Liebe im historischen Vergleich.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Die Rationalisierung der Liebe. Zu den Prinzipien der modernen Partnerwahl im Kontext soziokultureller und technologischer Entwicklungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378085