Die zentrale Frage dieser Hausarbeit ist, ob die Äbtissin Sophie von Gandersheim die alleinige Schuld am Gandersheimer Streit trägt. Ihre Verweigerung, den heiligen Schleier zur Kanonissin vom Hildesheimer Bischof zu empfangen, um den Mainzer Erzbischof zu bevorzugen, gilt als Auslöser des 40 Jahre andauernden Streites.
Es soll herausgestellt werden, ob es neben diesem persönlichen Motiv andere Ursachen oder Auslöser für die lange Auseinandersetzung gab. Als Hauptquelle für diese Hausarbeit dient die „Vita Bernwardi episcopi Hildesheimensis“ , die dem Kleriker Thangmar von Hildesheim zugeschrieben wird. Thangmar, der als Priester an der Hildesheimer Kirche tätig war, berichtete als Augenzeuge über die wichtigsten Stationen des Gandersheimer Streites. Auf Grund der Tatsache, dass Thangmar ein enger Vertrauter Bernwards war, wurden die Ereignisse aus der Sicht Bernwards beschrieben und gewertet und sind daher entsprechend kritisch zu betrachten. Zudem werden Etappen des Konflikts, an denen Bernward nicht beteiligt war, ausgelassen. Aus diesem Grund wird eine weitere Quelle, die Schilderung des Konfliktes von Hans Goetting, parallel für diese Arbeit verwendet.
Um die Kernfrage, die Schuldfrage, beantworten zu können, müssen zunächst die Umstände und der Verlauf des Gandersheimer Streites näher betrachtet werden. Im Anschluss wird das Augenmerk auf Sophie, ihr Persönlichkeit und ihre Rolle in dem Konflikt, gelegt. Auf diese Weise können eventuelle weitere Ursachen ausfindig gemacht und im abschließenden Fazit diskutiert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Gandersheimer Streit
- Die Vorgeschichte des Streites
- Verlauf des Streites unter Otto III. (987-1002)
- Verlauf des Streites unter Heinrich II. (1002–1024)
- Verlauf des Streites unter Konrad II. (1024-1030)
- Die Äbtissin Sophie von Gandersheim
- Die Person Sophie
- Sophies Rolle im Gandersheimer Streit
- Ihr Handeln und Wirken unter Bischof Osdag
- Ihr Handeln und Wirken unter Bischof Bernward
- Ihr Handeln und Wirken unter Bischof Godehard
- Weitere Ursachen für den Gandersheimer Streit
- Gesellschaftspolitische Gründe für den Gandersheimer Streit
- Persönliche Motive für den Gandersheimer Streit
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der Frage, ob die Äbtissin Sophie von Gandersheim die alleinige Schuld am Gandersheimer Streit trägt. Sie analysiert den Verlauf des Streits und untersucht, ob es neben Sophies persönlichem Motiv weitere Ursachen für die langjährige Auseinandersetzung gab.
- Der Verlauf des Gandersheimer Streits zwischen dem Erzbistum Mainz und dem Bistum Hildesheim um die Rechts- und Verwaltungshoheit über das Kanonissenstift Gandersheim
- Die Rolle der Äbtissin Sophie von Gandersheim im Konflikt und ihre persönlichen Motive
- Weitere Ursachen für den Gandersheimer Streit, einschließlich gesellschaftlicher und politischer Faktoren
- Die Analyse von Quellenmaterial, insbesondere der "Vita Bernwardi episcopi Hildesheimensis"
- Die Bewertung der Schuldfrage im Kontext des Streits
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die zentrale Fragestellung der Hausarbeit vor und erläutert die verwendeten Quellen. Kapitel 2 widmet sich dem Gandersheimer Streit und skizziert die Vorgeschichte, den Verlauf unter den Herrschaftszeiten von Otto III., Heinrich II. und Konrad II. Kapitel 3 beleuchtet die Persönlichkeit und Rolle der Äbtissin Sophie von Gandersheim. Kapitel 4 untersucht weitere Ursachen des Streits, sowohl gesellschaftliche als auch persönliche Motive. Das Fazit fasst die Ergebnisse der Analyse zusammen und diskutiert die Schuldfrage.
Schlüsselwörter
Gandersheimer Streit, Äbtissin Sophie von Gandersheim, Erzbistum Mainz, Bistum Hildesheim, Kanonissenstift Gandersheim, Rechts- und Verwaltungshoheit, Jurisdiktion, Gewohnheitsrecht, "Vita Bernwardi episcopi Hildesheimensis", Thangmar von Hildesheim, gesellschaftliche und politische Faktoren, persönliche Motive.
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- Anonym (Author), 2017, Der Gandersheimer Streit. Ursachen, Verlauf und die Rolle der Äbtissin Sophie von Gandersheim, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378146