Zu Beginn der vorliegenden Arbeit steht zunächst der Versuch einer Definition der Gattung Märchen, auf die eine Untersuchung einzelner Werte aus dem 19. Jahrhundert folgt. Auf diese Weise soll die theoretische Grundlage geschaffen werden, die für die spätere exemplarische Analyse einiger Märchen der Brüder Grimm im Hinblick auf die in ihnen enthaltenden Wertvorstellungen notwendig erscheint. Es gilt zudem herauszufinden, ob die Kinder- und Hausmärchen auch wirklich dazu beitragen können zu belehren und zu erziehen. In diesem Zusammenhang soll in einem kleinen Exkurs die Bedeutung von Märchen für Kinder und ihr Einsatz im Unterricht geprüft werden. Da sich Märchen auch heute noch großer Bekanntheit erfreuen, scheinen sie sich für den Unterricht in der Unterstufe geradezu anzubieten.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Märchen
- 2.1. Definition
- 2.2. Abgrenzung des Märchenbegriffs
- 2.3. Volksmärchen – Kunstmärchen
- 3. Werte
- 3.1. Bestimmung und Abgrenzung von Ethos, Moral, Werten, und Normen
- 3.2. Tugenden
- 3.3. Sünden
- 4. Analyse der Werte anhand mehrerer Märchen der Kinder- und Hausmärchen
- 4.1. Sterntaler
- 4.2. Marienkind
- 4.3. Frau Holle
- 4.4. Hans im Glück
- 4.5. Der Froschkönig
- 4.6. Fazit
- 5. Die Bedeutung von Märchen für Kinder und ihr Einsatz in der Pädagogik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht, ob die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm als „Erziehungsbuch“ im Sinne der bürgerlichen Werte des 19. Jahrhunderts betrachtet werden können und inwiefern sie das Potential besitzen, Moral, Ethik und Tugend zu vermitteln. Die Analyse konzentriert sich auf die in den Märchen präsentierten Werte und deren didaktische Bedeutung.
- Definition und Abgrenzung des Märchenbegriffs
- Analyse der in den Märchen vertretenen Werte und Normen
- Die didaktische Funktion von Märchen im 19. Jahrhundert
- Der Einfluss der gesellschaftlichen und politischen Bedingungen auf die Rezeption von Märchen
- Die Rolle der Brüder Grimm bei der Sammlung und Herausgabe der Märchen
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm ein und stellt die Forschungsfrage nach deren ethischem und didaktischem Gehalt im Kontext des 19. Jahrhunderts. Sie beleuchtet den Bekanntheitsgrad der Grimmschen Märchen und skizziert den historischen und gesellschaftlichen Hintergrund, der zu ihrer Popularität beitrug. Der Abschnitt thematisiert die kontroverse Debatte um die didaktische Position der Märchen und skizziert die verschiedenen Forschungsansätze. Schließlich wird die Zielsetzung der Arbeit dargelegt: die Untersuchung des Potentials der Märchen als „Erziehungsbuch“.
2. Märchen: Dieses Kapitel widmet sich der Definition und Abgrenzung des Märchenbegriffs. Es untersucht die Entwicklung des Begriffs „Märchen“ von seinen mittelalterlichen Ursprüngen bis zu seiner Etablierung als literarische Gattung im 18. und 19. Jahrhundert. Der Unterschied zwischen Volks- und Kunstmärchen wird erläutert, und eine Abgrenzung zu anderen literarischen Gattungen wird vorgenommen. Es wird der Aufstieg der Märchen im 19. Jahrhundert im Kontext des wachsenden Bedürfnisses nach einer gemeinsamen deutschen Kultur und Identität im Zuge der Nationalbewegung analysiert.
3. Werte: In diesem Kapitel werden Ethos, Moral, Werte und Normen definiert und voneinander abgegrenzt. Es wird eine Unterscheidung zwischen Tugenden und Sünden getroffen, um ein theoretisches Fundament für die spätere Analyse der Werte in den ausgewählten Märchen zu schaffen. Der Abschnitt legt die Grundlage für die Interpretation der moralischen Botschaften und ethischen Implikationen in den Grimmschen Märchen.
4. Analyse der Werte anhand mehrerer Märchen der Kinder- und Hausmärchen: Dieses Kapitel analysiert die Werte in ausgewählten Märchen wie „Sterntaler“, „Marienkind“, „Frau Holle“, „Hans im Glück“ und „Der Froschkönig“. Es untersucht, wie verschiedene Werte wie Fleiß, Gehorsam, Güte und Glück in den Erzählungen dargestellt und vermittelt werden. Die Analyse beleuchtet die moralischen Botschaften der Märchen und deren potenzielle erzieherische Wirkung im Kontext des 19. Jahrhunderts. Das Kapitel fasst die Ergebnisse der Einzelanalysen in einem Fazit zusammen.
5. Die Bedeutung von Märchen für Kinder und ihr Einsatz in der Pädagogik: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung von Märchen für Kinder und deren Einsatz in der Pädagogik. Es setzt sich mit den didaktischen Möglichkeiten und Grenzen von Märchen auseinander und analysiert, wie Märchen zum Verständnis von moralischen und ethischen Fragen beitragen können. Es werden verschiedene pädagogische Ansätze im Umgang mit Märchen im 19. Jahrhundert und ihre Relevanz für die Gegenwart diskutiert.
Schlüsselwörter
Kinder- und Hausmärchen, Brüder Grimm, Märchenforschung, Werteerziehung, Moral, Ethik, Tugenden, Volksmärchen, Kunstmärchen, Didaktik, 19. Jahrhundert, Bürgerliche Werte, Pädagogik.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Analyse der Werte in den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm im Hinblick auf ihre moralischen und ethischen Botschaften und ihr Potential als „Erziehungsbuch“ im 19. Jahrhundert. Der Fokus liegt auf der Untersuchung der in den Märchen präsentierten Werte und ihrer didaktischen Bedeutung.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: die Definition und Abgrenzung des Märchenbegriffs (Volksmärchen vs. Kunstmärchen), die Bestimmung und Abgrenzung von Ethos, Moral, Werten und Normen (Tugenden und Sünden), die Analyse der Werte in ausgewählten Märchen (z.B. "Sterntaler", "Frau Holle", "Hans im Glück"), die didaktische Funktion von Märchen im 19. Jahrhundert, der Einfluss gesellschaftlicher und politischer Bedingungen auf die Rezeption von Märchen und die Rolle der Brüder Grimm bei der Sammlung und Herausgabe der Märchen. Die Bedeutung von Märchen für Kinder und deren Einsatz in der Pädagogik wird ebenfalls beleuchtet.
Welche Märchen werden analysiert?
Die Arbeit analysiert ausgewählte Märchen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm, darunter "Sterntaler", "Marienkind", "Frau Holle", "Hans im Glück" und "Der Froschkönig". Diese Auswahl dient dazu, verschiedene Aspekte von Werten und Moral in den Märchen zu illustrieren.
Welche Werte werden untersucht?
Die Arbeit untersucht verschiedene Werte, die in den analysierten Märchen vorkommen, wie z.B. Fleiß, Gehorsam, Güte und Glück. Die Analyse beleuchtet, wie diese Werte dargestellt und vermittelt werden und welche moralischen Botschaften die Märchen transportieren.
Welche Forschungsfrage steht im Mittelpunkt?
Die zentrale Forschungsfrage ist, ob die Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm als „Erziehungsbuch“ im Sinne der bürgerlichen Werte des 19. Jahrhunderts betrachtet werden können und inwiefern sie das Potential besitzen, Moral, Ethik und Tugend zu vermitteln.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit ist in fünf Kapitel gegliedert: Einleitung, Definition des Märchenbegriffs, Definition von Werten und Normen, Analyse der Werte in ausgewählten Märchen und die Bedeutung von Märchen für Kinder und deren Einsatz in der Pädagogik. Jedes Kapitel fasst seine Ergebnisse zusammen.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen zur didaktischen Funktion der Grimmschen Märchen im 19. Jahrhundert und ihrer Relevanz für die heutige Pädagogik. Die Ergebnisse der Einzelanalysen der Märchen werden in einem Fazit zusammengefasst, welches die Forschungsfrage beantwortet.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich für Märchenforschung, Werteerziehung, Didaktik, Literaturwissenschaft und die Geschichte des 19. Jahrhunderts interessieren. Sie richtet sich an Studierende, Wissenschaftler und Pädagogen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter: Kinder- und Hausmärchen, Brüder Grimm, Märchenforschung, Werteerziehung, Moral, Ethik, Tugenden, Volksmärchen, Kunstmärchen, Didaktik, 19. Jahrhundert, Bürgerliche Werte, Pädagogik.
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- Jil Hoeser (Author), 2017, Die Märchensammlung als "Erziehungsbuch"?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378282