Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Reparaturmechanismen
2.1 Beispiel 1 Selbstinitiierten Reparatur
2.2 Beispiel 2 Fremdinitiierte Reparatur
3. Dominanz
3.1 Beispiel 1 Dominanz durch „Reinreden“
3.2 Beispiel 2 Dominanz durch Lautstärke
3.3 Befragung zum Thema „Dominanz“
4. Zusammenfassung
5. Literatur
6. Anhang – Antworten der Befragten
1. Einleitung
Dass Gespräche, die nicht im Fernsehen zu sehen sind oder sich auf einer Bühne abspielen, nie so verlaufen wie man es plant, ist bekannt. Beim spontanen Sprechen schleichen sich allerdings gerne mal ein paar Fallen ein. Indem man sich verspricht oder sich versucht Gehör zu verschaffen, um eine dominierende Position einzunehmen. Anhand von verschiedenen Beispielen werden Konversationsausschnitte dargestellt und auf den Aspekt der Reparaturmechanismen und der Dominanz untersucht. Beide Phänomene gehören zu fast jeder spontanen Unterhaltung. Ein Fehler ist schnell gemacht und mindestens ebenso schnell auch wieder verbessert. Es stellt sich hierbei die Frage, wie Sprecher und Hörer agieren, wenn sich zum Beispiel der Sprecher verhaspelt und welche Reaktion der Hörer zeigt. Oder wie ein Hörer reagiert, wenn der Sprecher ein dominierendes Sprechverhalten aufweist. Es kommen hierbei die Fragen „Wie definiert sich Dominanz?“ und „Wie kann diese aussehen?“ auf und werden mithilfe von befragten Menschen, die nicht Linguistik studieren und/oder nichts mit diesem Thema zu tun haben, beantwortet.
Bei jedem Beispiel wird das Transkriptionssystem GAT 2 verwendet. Da es ein Transkriptionssystem, welches für jeden leicht lesbar und verständlich ist, eignet es sich am besten damit zu arbeiten. Des Weiteren liefert das GAT 2 System eine eindeutige Definierung und somit eine klare Anweisung. Eine Legende wurde in tabellarischer Form für die Transkriptionsbeispiele angelegt.
Transkriptionserläuterungen
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2. Reparaturmechanismen
Zu Reparaturen kommt es häufig dann in spontan gesprochener Sprache, wenn einem Sprecher während des Redens ein Fehler unterläuft. „Für Zuhörende ist dies leicht erkennbar“[1] (M. Egbert, 2009,S.13) Es gibt mehrere Reparaturmechanismen, die je nach Initiierung, dann die Aussage oder das versprochene Wort reparieren.
Die Abbildung zeigt eine Übersicht der verschiedenen Reparaturarten[2] (M.Egbert,2009, S.21)Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten Wie in der Darstellung zu erkennen ist, gibt es 4 verschiedene Positionen in bzw. außerhalb einer Äußerung, bei der jeweils eine Reparatur selbstinitiiert und/oder fremdinitiiert verlaufen kann. Bei einer Selbstreparatur kann man die Hypothese aufstellen, dass es eine Vorgehensweise des Reparierens gibt.[3] (M. Egbert, 2009, S.53f). Zuerst wird das Problem erkannt, danach wird versucht die Reparatur einzuleiten. Daraufhin erfolgt meist eine Verzögerung (siehe Beispiel 1, Zeile 16) mit der Reparatur Operation, in der der „alte“ und falsche Teil der Äußerung ersetzt wird durch den grammatisch Korrekten Teil. Zum Schluss wird der Ausgang der Reparatur ausgeführt und die Äußerung wird korrekt vollendet.
Bei Fremdreparaturen ergreift, wie das Wort es schon verrät, die Initiative der Hörer. Dieser zeigt dann, dass er die Äußerung nicht verstanden hat und hinterfragt die Aussage des Sprechers. Auch da gibt es verschiedene Möglichkeiten, es kann zum Beispiel die Äußerung „Bitte?“ oder „Wie bitte? Was sagtest du?“ vom Hörer folgen. Der Sprecher weiß dann, dass er etwas korrigieren muss oder seine Aussage wiederholen sollte. Des Weiteren kann eine fremdinitiierte Reparatur auch durch das Wiederholen der Äußerung folgen und beziehungsweise oder den Teil, den der Hörer nicht verstanden hat, mit einem Fragewort ersetzen. Man kann also feststellen, dass es bei der Fremdreparatur verschiedene Arten gibt diese auszuführen. Egbert kategorisierte von unspezifischen zu spezifischen Reparaturinitiierungen: Unspezifische Reparatur-Initiierung; Fragewort; Teilwiederholung; Teilwiederholung mit Fragewort; Verstehensversuch.[4] (Abb. 6, M.Egbert,2009, S.108) Eine weitere Art der fremdinitiierten Reparatur ist die Korrektur des Hörers selbst. Dies kann dann erfolgen, wenn der Sprecher einen Fehler in seiner Äußerung macht und der Hörer mit der Phrase „Du meintest vielleicht […]“ antwortet.
2.1 Beispiel 1 Selbstinitiierten Reparatur
Bei folgendem Beispiel möchte die Moderatorin, Ellen Degeneres, mit ihrem Publikum ein Spiel namens „Head´s up“ spielen. Es ist ein pantomimisches themenbezogenes Spiel und während sie die Kategorie vorstellen will, unterläuft ihr ein Fehler im Satz. Dieser wurde im Beispiel dick -markiert, die Reparatur ist kursiv hervorgehoben.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Egbert stellt den Reparaturvorgang einer Selbstreparatur anhand eines Beispiels grafisch dar. (Abb.3 M.Egbert,2009, S.55) Wenn man dieses Schema auf das Beispiel der amerikanischen Talkshow anwendet sieht die Grafik so aus:
[...]
[1] Vgl. M. Egbert (2009:13)
[2] Vlg. M. Egbert (2009:21)
[3] Vlg. M. Egbert (2009:53)
[4] Vlg. M. Egbert (2009:105)
- Arbeit zitieren
- Lisa Gößner (Autor:in), 2015, Reparaturmechanismen und Dominanz in Konversationen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378573
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