Der Übergang in den Ruhestand beziehungsweise die geheißene Entberuflichung durch Alter stellt zumeist ein einschneidendes Erlebnis für den Betroffenen dar. Berufliche Verpflichtungen ermöglichen oftmals stabile soziale Kontakte und geben zudem Zeit- und Alltagsstrukturierungen vor. Der Wegfall langjähriger Arbeitskollegen sowie Arbeitszeiten kann negative Auswirkungen auf das persönliche Erleben mit sich bringen. Die Verabschiedung in den Ruhestand bedeutet in den meisten Fällen, dass vertraute Gewohnheiten abgelegt werden müssen und „der Biografieträger erlebt sich zunächst in einer Situation, die sich durch einen verschwommenen Sinnhorizont, in der die Zeit passiv verläuft und keine Handlungsoptionen erkennbar sind.“. Nach Bauer nimmt der gewählte Beruf einen enormen Stellenwert in der postmodernen Welt ein, denn daraus soll das Individuum seine individuelle Befriedigung schöpfen und Selbstverwirklichung betreiben. Der Zusammenhang zwischen Beruf und Glück wird in der Leistungsgesellschaft nicht widersprüchig etikettiert. Es ist nicht verwunderlich, dass das eigene Betätigungsfeld bereits in jungen Jahren einen hohen Beitrag zur persönlichen Identitätsfindung leistet und bis zum hohen Alter anhält. Dementsprechend sorgt die Entberuflichung dafür, dass der Betroffene eine identitätsirritierende Phase durchlebt. Dies tritt vor allem dann auf, wenn die Verabschiedung in den Ruhestand unfreiwillig geschieht. Genau in diesem Szenario fühlt sich der Betroffene zunächst fremdbestimmt und im intentionalen Tun gehemmt. Daher besteht die absolute Notwendigkeit der Analyse, wie die genannten Erleidensprozesse gemindert werden können
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Falldarstellung
- Relevanz für die Soziale Arbeit
- Aufbau der Arbeit
- Theoretisches Fundament
- Begriffsbestimmungen
- Entberuflichung
- Identität
- Identitätstheorien
- Identitätstheorie nach Mead
- Identitätstheorie nach Goffmann
- Begriffsbestimmungen
- Life-Coaching als Interventionsmethode
- Vorstellung der Methode
- Lösungsansatz im Fall
- Übergänge planen und gestalten
- Professionelle Beziehungsarbeit
- Gesundheitsprävention als Gesamtziel
- Schlussbetrachtung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit den Herausforderungen der Entberuflichung im Alter und analysiert die Auswirkungen auf die persönliche Identität und das Wohlbefinden. Sie stellt Life-Coaching als eine geeignete Interventionsmethode für die Soziale Arbeit vor und beleuchtet die Bedeutung der Ressourcenorientierung und der aktiven Gestaltung von Lebensübergängen.
- Entberuflichung und ihre Auswirkungen auf die persönliche Identität
- Identitätstheorien im Kontext der Entberuflichung
- Life-Coaching als Interventionsmethode in der Sozialen Arbeit
- Ressourcenorientierte Beratung im Lebensübergang
- Die Bedeutung von Gesundheitsprävention im Ruhestand
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung präsentiert den Fall von Herrn Krause, einem pensionierten Anwalt, der sich nach der Entberuflichung mit Gefühlen der Leere und Sinnlosigkeit konfrontiert sieht. Der Abschnitt unterstreicht die Relevanz des Themas für die Soziale Arbeit und die Notwendigkeit, die psychosozialen Folgen der Entberuflichung zu minimieren. Anschließend wird der Aufbau der Arbeit erläutert, der sich auf theoretische Grundlagen, die Vorstellung von Life-Coaching und eine Schlussbetrachtung konzentriert.
Theoretisches Fundament
Dieses Kapitel liefert eine Definition von Entberuflichung und Identität und beleuchtet die zentralen Theorien von Mead und Goffmann zur Identitätsentwicklung. Die Ausführungen bilden die theoretische Grundlage für die Analyse der Herausforderungen, die mit der Entberuflichung einhergehen.
Life-Coaching als Interventionsmethode
Dieser Abschnitt stellt Life-Coaching als eine effektive Interventionsmethode für die Soziale Arbeit vor. Er beleuchtet die Vorteile und den Ansatz von Life-Coaching im Umgang mit den Folgen der Entberuflichung. Die Ausführungen umfassen die Planung von Übergängen, die professionelle Beziehungsarbeit und die Bedeutung von Gesundheitsprävention.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Themen Entberuflichung, Identität, Life-Coaching, Ressourcenorientierung, Gesundheitsprävention, Soziale Arbeit und Lebensübergänge im Alter. Die Analyse bezieht sich auf wissenschaftliche Theorien und praktische Anwendungen im Kontext der sozialarbeiterischen Praxis.
- Arbeit zitieren
- M.A Nadja Ksiazek (Autor:in), 2017, Entberuflichung als identitätsverändernder Übergang, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378574