„Bhinneka tunggal ika“ – „Einheit in Vielfalt“. Das ist das Motto, das bei der Gründung der Indonesischen Republik als Staatsmotto gewählt wurde und sich im Garuda-Adler, dem Wappen Indonesiens, wiederfindet. Ursprünglich beschreibt die Zeile das 14. Jahrhundert und bezieht sich auf Könige, die verschiedene Religionen und Völker zu einer Einheit führen wollten. Auch heute zeigen Reportagen den weltgrößten Archipel mit vielen unterschiedlichen Kulturen, Religionen, Völkern und Sprachen, die durch die gemeinsame Kolonialgeschichte miteinander verbunden sind. Indonesiens Weg zur Demokratie wird als Vorbild für muslimische Länder bezeichnet. Seit 1998 und der acht Jahre späteren Auszeichnung als „freies Land“ durch Freedom House zählt die Entwicklung des Landes voller Vielfalt, Kultur und Religion als vorbildliches Beispiel für den Rest der Welt. Demokratie wird laut Jaggers und Gurr definiert als das, was es nicht ist: nämlich ein autokratisches System. Schon Sartori definierte 1987 Demokratie als: „a system in which no one can choose himself, no one can invest himself with the power to rule and, therefore, no one can abrogate to himself unconditional and unlimited power“.
Die vorliegende Hausarbeit konzentriert sich weniger auf Demokratiemessung oder das Konzept der embedded democracy, als mehr den Weg von einem autokratischen bis hin zu einem etablierten demokratischen System. Der Fokus liegt hierbei auf den Transformationsphasen mit einem genaueren Blick auf die demokratische Konsolidierung. Zu Beginn wird ein deskriptiver Überblick über Systemtransformation allgemein, die Transformationsphasen und eine genauere Skizzierung der demokratischen Konsolidierung gegeben. Im Verlauf werden die Transformationsphasen am Beispiel von Indonesien analysiert und im Anschluss daran den Status Quo in den Jahren 2014 bis 2016 dargestellt. Es werden die Fragen untersucht: Wie hat sich Indonesien seit dem Ende des Regimes 1998 entwickelt und wie ist der Status Quo seit den Wahlen im Jahr 2014? Die aufgestellte These lautet: Indonesien hat sich seit dem Ende des Regimes der Transformationstheorie entsprechend entwickelt und den demokratischen Konsolidierungsprozess vollständig abgeschlossen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Systemtransformation
- Transformationsphasen
- Die demokratische Konsolidierung
- Indonesien
- Bis 1998: Ende des Regimes
- Nach 1998: Institutionalisierung der Demokratie
- Nach 1998: Demokratische Konsolidierung
- Status Quo seit 2014
- Auswertung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Weg Indonesiens von einem autokratischen System zu einem etablierten demokratischen System. Der Fokus liegt hierbei auf den Transformationsphasen und insbesondere auf der demokratischen Konsolidierung.
- Die Transformationsphasen eines autokratischen Systems in ein demokratisches System
- Die Rolle der demokratischen Konsolidierung im Transformationsprozess
- Die Entwicklung Indonesiens seit dem Ende des Suharto-Regimes 1998
- Der Status Quo Indonesiens seit den Wahlen 2014
- Die Frage, ob Indonesien den demokratischen Konsolidierungsprozess vollständig abgeschlossen hat.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt das Thema der Hausarbeit vor und erläutert das Motto Indonesiens „Einheit in Vielfalt“. Sie beschreibt die Bedeutung Indonesiens als Vorbild für die Demokratisierung in muslimischen Ländern und definiert den Begriff der Demokratie. Außerdem wird der Fokus der Arbeit auf die Transformationsphasen und die demokratische Konsolidierung gelegt.
Systemtransformation
Dieses Kapitel beleuchtet die Zunahme von Demokratien im 20. Jahrhundert und die drei großen Wellen der Demokratisierung. Es erklärt die verschiedenen Begriffsdefinitionen der Transformationsforschung, insbesondere den Systemwandel, den Systemwechsel und die Transition. Darüber hinaus werden die Ursachen für den Ablösungsprozess autokratischer Systeme, wie systeminterne und systemexterne Faktoren, sowie die vier Konzepte des Verlaufsprozesses (gelenkter Systemwechsel, von unten erzwungener Systemwechsel, ausgehandelter Systemwechsel, Regime-Kollaps) behandelt.
Transformationsphasen
Dieses Kapitel beschreibt die drei Phasen des Systemwechsels: das Ende des autokratischen Systems, die Institutionalisierung und die Konsolidierung der Demokratie. Es beleuchtet die Verstrickung der Phasen und die Schwierigkeiten der instabilen Übergangsphase. Außerdem werden die Kriterien für eine erfolgreiche Demokratisierung und die Gefahren, die entstehen, wenn diese Kriterien nicht erfüllt werden, erläutert.
Schlüsselwörter
Die wichtigsten Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: Systemtransformation, Demokratisierung, Konsolidierung, Indonesien, Suharto-Regime, Freedom House, embedded democracy, Bertelsmann Stiftung.
- Citar trabajo
- Anna Stöckl (Autor), 2017, Der Weg von einem autokratischen zu einem etablierten demokratischen System. Die demokratische Konsolidierung, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378737