Seit ungefähr hundert Jahren befasst sich die Wissenschaft mit dem Thema „Intelligenz“. Jeder Mensch geht davon aus, zu wissen, was dieser Begriff beinhaltet. Bei genauerer Betrachtung jedoch, ist er sogar von den Wissenschaftlern, die sich eingehend damit befasst haben, in unterschiedlichster Weise definiert worden. Bis vor kurzem beinhaltete der Begriff der als „Intelligenz“ verstanden wurde, ein sehr kleines Spektrum von kognitiven Fähigkeiten, die hauptsächlich mathematischer und linguistischer Natur waren und dazu dienten, den akademischen Erfolg eines Menschen vorherzusagen. Erst seit kurzer Zeit beziehen Psychologen auch interpersonale, emotionale, kinästhetische und künstlerische Qualifikationen mit ein. Mein Verständnis von Intelligenz ist, dass es sich um die Fähigkeit eines Menschen handelt, in einer herausfordernden Situation eine kreative Lösung zu finden. Dies kann eine mathematische oder physikalische Formel sein, es kann aber auch bedeuten, eine Schlägerei zu verhindern, oder jemandem zu helfen seine Drogensucht zu überwinden.
Für mich hat Intelligenz mehrere Aspekte:
1.) Die Fähigkeit mit Sprache umzugehen; sich auszudrücken.
Dies beinhaltet sowohl die Muttersprache, als auch das Erlernen von Fremdsprachen.
2.) Mathematisch-Naturwissenschafliche Qualifikationen.
3.) Körperlich-Kinästhetische Fähigkeiten (z.B. Tanz ,Akrobatik ).
4.) Sozial - Emotionale Qualitäten, z. B. Selbstwahrnehmung, Kommunikation, Empathie oder die Kunst jemandem zuzuhören.
5.) Kreativität. Darunter verstehe ich die verschiedenen Aspekte der darstellenden Künste (Malerei, Theater, Musik u.s.w.), aber auch Lösungen zu finden in Konfliktsituationen oder in einer lebensgefährlichen Situation zu überleben.
Ich möchte in dieser Arbeit zum Ausdruck bringen, dass emotionale und soziale Qualitäten und akademische Intelligenz sich nicht widersprechen, sondern vielmehr unterstützen und bestärken. Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass es möglich ist, intelligentes Verhalten zu lernen; und zwar sowohl im emotionalen, als auch im akademischen Bereich. Ich werde mit der Darstellung der Intelligenzmessung und ihrer Geschichte beginnen, um dem Leser deutlich zu machen, wie die Idee der Intelligenz als messbarem Wert entstand . Diese Beschreibung versteht Intelligenz noch vorwiegend als Maßeinheit für akademische Leistung. Darauf aufbauend werde ich neuere Erkenntnisse mit weitreichenderen Spektren der Definition von Intelligenz hinzufügen.
Inhaltsverzeichnis
- Intelligenztheorien
- Piagets entwicklungspsychologische Theorie der Intelligenz
- Die verschiedenen Entwicklungsstufen nach Piaget
- (0-2 Jahre) Sensomotorische Phase
- Voroperationale Phase (bis ca. 7 Jahre)
- Konkrete Operationen
- Formale Operationen/ formales Denken
- Kritische Betrachtung von Piagets Theorie
- Neuere Ansätze in der Intelligenzforschung
- Wygotzky
- Howard Gardners Theorie der multiplen Intelligenzen
- Auswirkungen von Gardners Theorie
- Robert Sternbergs triadische Theorie der menschlichen Intelligenz
- Intelligenzmessung
- Zwei Intelligenzmessverfahren für Kinder im Vergleich: HAWIK - R und AID
- Der Handlungsteil besteht aus fünf Untertests
- Der Verbalteil gliedert sich in sechs Untertests
- Darstellung der elf Untertests von HAWIK - R und AID
- HAWIK - R und AID im Vergleich
- Testdurchführung
- Manuell - visuelle Fähigkeiten
- Adaptives Verfahren
- HAWIK Abbruchkriterien
- Intelligenzmessverfahren für Kinder
- Intelligenztests allgemein
- Darstellung der elf Untertests von HAWIK - R und AID
- Testdurchführung im Vergleich
- Theorie
- Einleitung: Was ist Intelligenz?
- Das Intelligenzkonzept von David Wechsler
- Die Konstruktion eines IQ - Tests
- Kriterien für Testaufgaben
- Gütekriterien
- Adaptives Intelligenz Diagnostikum 2 (AID 2)
- Geschichte der Intelligenztests
- Die Diskussion um die „allgemeine Intelligenz“
- Definitionen von „Intelligenz“
- Die behavioristische Lerntheorie
- Angeborene Intelligenz?
- Die Faktorenanalyse
- Intelligenzdiagnostik
- Konstruktion eines Intelligenztests
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht das komplexe Thema Intelligenz und Intelligenzmessung. Ziel ist es, verschiedene Intelligenztheorien vorzustellen und zu vergleichen, sowie gängige Intelligenzmessverfahren, insbesondere den HAWIK-R und den AID, zu analysieren. Die Arbeit beleuchtet die Geschichte der Intelligenzforschung und die damit verbundenen ethischen Fragen.
- Verschiedene Intelligenztheorien (Piaget, Gardner, Sternberg)
- Vergleichende Analyse von Intelligenztests (HAWIK-R, AID)
- Die Frage nach der Messbarkeit von Intelligenz
- Ethische Implikationen der Intelligenzmessung
- Der Einfluss von Anlage und Umwelt auf die Intelligenz
Zusammenfassung der Kapitel
Intelligenztheorien: Dieses Kapitel bietet einen Überblick über verschiedene bedeutende Intelligenztheorien. Es beginnt mit Piagets entwicklungspsychologischem Ansatz, der die Intelligenzentwicklung in verschiedenen Stufen beschreibt, von der sensomotorischen Phase bis zum formalen Denken. Die Stärken und Schwächen von Piagets Theorie werden kritisch beleuchtet. Anschließend werden neuere Ansätze wie Gardners Theorie der multiplen Intelligenzen und Sternbergs triadische Intelligenztheorie vorgestellt und diskutiert. Der Vergleich der Theorien verdeutlicht die unterschiedlichen Perspektiven auf das Konstrukt "Intelligenz" und die Komplexität seiner Erfassung.
Intelligenzmessung: Dieses Kapitel befasst sich mit der Praxis der Intelligenzmessung. Es werden zwei Verfahren für Kinder, der HAWIK-R und der AID, im Detail vorgestellt und verglichen, wobei sowohl der Handlungs- als auch der Verbalteil der Tests betrachtet werden. Der Kapitel analysiert die Testdurchführung, die Gütekriterien und die jeweiligen Vor- und Nachteile der Verfahren. Darüber hinaus wird der historische Kontext der Intelligenzmessung beleuchtet, einschließlich der ethischen Diskussionen um die Verwendung von IQ-Tests und deren Missbrauch im Kontext eugenischer Ideologien.
Schlüsselwörter
Intelligenz, Intelligenzmessung, Intelligenztheorien, Piaget, Gardner, Sternberg, HAWIK-R, AID, IQ-Test, Entwicklungspsychologie, Messbarkeit von Intelligenz, Eugenik, Anlage-Umwelt-Debatte.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Intelligenztheorien und -messung
Was sind die behandelten Themen der Arbeit?
Die Arbeit befasst sich umfassend mit dem Thema Intelligenz und Intelligenzmessung. Sie untersucht verschiedene Intelligenztheorien, vergleicht gängige Intelligenztests (insbesondere HAWIK-R und AID) und beleuchtet die Geschichte der Intelligenzforschung inklusive ethischer Aspekte.
Welche Intelligenztheorien werden vorgestellt?
Die Arbeit präsentiert und vergleicht verschiedene bedeutende Theorien, beginnend mit Piagets entwicklungspsychologischem Ansatz (Sensomotorische Phase, Voroperationale Phase, Konkrete Operationen, Formale Operationen) und seiner kritischen Betrachtung. Weitere Schwerpunkte sind neuere Ansätze wie Wygotskys Theorie, Howard Gardners Theorie der multiplen Intelligenzen und Robert Sternbergs triadische Intelligenztheorie. Die Stärken und Schwächen der einzelnen Theorien werden diskutiert.
Welche Intelligenztests werden im Detail analysiert?
Die Arbeit analysiert ausführlich den HAWIK-R und den AID, zwei Intelligenzmessverfahren für Kinder. Der Vergleich umfasst den Handlungs- und Verbalteil der Tests, die Testdurchführung, die Gütekriterien und die jeweiligen Vor- und Nachteile. Die elf Untertests beider Verfahren werden dargestellt und verglichen.
Wie werden der HAWIK-R und der AID verglichen?
Der Vergleich der Tests HAWIK-R und AID umfasst eine detaillierte Gegenüberstellung der elf Untertests, der Testdurchführung, der adaptiven Verfahren und der Abbruchkriterien. Die Vor- und Nachteile beider Verfahren werden analysiert.
Welche Aspekte der Intelligenzmessung werden behandelt?
Neben der Vorstellung und dem Vergleich der Tests HAWIK-R und AID werden weitere Aspekte der Intelligenzmessung beleuchtet, darunter die Geschichte der Intelligenztests, die Diskussion um die "allgemeine Intelligenz", die Konstruktion von IQ-Tests, Kriterien für Testaufgaben, Gütekriterien, ethische Implikationen und der Einfluss von Anlage und Umwelt auf die Intelligenz.
Welche ethischen Aspekte werden diskutiert?
Die Arbeit beleuchtet die ethischen Implikationen der Intelligenzmessung, einschließlich der Diskussion um den Missbrauch von IQ-Tests im Kontext eugenischer Ideologien.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Intelligenz, Intelligenzmessung, Intelligenztheorien, Piaget, Gardner, Sternberg, HAWIK-R, AID, IQ-Test, Entwicklungspsychologie, Messbarkeit von Intelligenz, Eugenik, Anlage-Umwelt-Debatte.
Gibt es eine Zusammenfassung der Kapitel?
Ja, die Arbeit enthält Kapitelzusammenfassungen für die Kapitel "Intelligenztheorien" und "Intelligenzmessung", die die wichtigsten Inhalte und Ergebnisse der jeweiligen Kapitel zusammenfassen.
Was ist die Zielsetzung der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, verschiedene Intelligenztheorien vorzustellen und zu vergleichen sowie gängige Intelligenzmessverfahren zu analysieren. Die Geschichte der Intelligenzforschung und die damit verbundenen ethischen Fragen werden ebenfalls beleuchtet.
- Arbeit zitieren
- Juliane Gerstberger (Autor:in), 2001, Intelligenz und Intelligenzmessung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/378