Adolf Hitler, Kim Jong-il und Benito Mussolini, auch heute noch sind Tyrannen ein zeitloses Phänomen. In der weltweiten, wie auch in der europäischen Geschichte scheinen sie einem immer mal wieder zu begegnen. Der Begriff der Tyrannis hat sich vom ursprünglichen Terminus τυραννiς in der Archaik über die Klassik, dem Hellenismus und der Römerzeit in unserer heutigen Umgangssprache postuliert und verfestigt. Natürlich muss bedacht werden, dass unser gegenwärtiger Gebrauch des Begriffs ‚Tyrannis‘ inhaltlich anders geprägt ist und mit der ursprünglichen Bedeutung nicht mehr viel gemein hat. Der zentrale Dreh- und Angelpunkt jeglicher Definitionsansätze ist das Verhältnis des Tyrannen zu seinen Untertanen, welche seine politische Stellung innerhalb des Gemeinwesens der Polis definiert.
Die vorliegende Hausarbeit beschäftigt sich daher mit genau diesem Kernpunkt der ‚Älteren Tyrannis‘. Am konkreten Beispiel der Tyrannen, Polykrates von Samos, Peisistratos von Athen, Kypselos von Korinth und seinem Sohn Periandros soll der Frage nach gegangen werden, wie diese Tyrannen die Macht ergriffen und mit welchen Mitteln und Aktionen die Herrscher ihre Regierung abgesichert und verfestigt haben.
Daher wird zunächst auf die Ausformung einer Tyrannis und auf die Definition eines Tyrannenherrschers eingegangen. Dabei soll erläutert werden, wie sich der Begriff von seinem Ursprung hin zu jenem Terminus entwickeln konnte, der für diese Arbeit relevant ist.
Anschließend wird die Herrschaftsform der oben genannten vier Tyrannen in den Kontext der archaischen Lebenswirklichkeit gestellt.
Die Arbeit fokussiert sich dabei auf die Machtergreifung, die Machtabsicherung der Tyrannen, sowie ihrem Tod mit Augenmerk auf die Nachfolgeregelung.
Um den inhaltlichen Rahmen der Arbeit nicht zu überdehnen, wird der Fokus in Bezug auf die Machtabsicherung auf die Streitmacht und dem Verhältnis des Tyrannen zum einheimischen Adel gelegt.
Abschließend werden die Ergebnisse zu der untersuchten Fragestellung zusammen getragen und in einem Fazit beurteilt.
Zur Erörterung der angeführten Fragestellung verwendet diese Arbeit literarischen Quellen, sowie der neueren und neusten Forschungsliteratur, welche bei dieser Thematik eminent vorhanden ist. Daher dienen als Literaturgrundlage Pedro Barcelos Buch „Basileis, Monarchia, Tyrannis“ und „Die archaische Tyrannis“ von Lorentana de Libero.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition und Ausformung der Tyrannis
- Die Bedeutung des Wortes "tupavvis"
- Frühe Zeugnisse des Begriffs
- Solons Begriffsbestimmung
- Herodots Verwendung des Begriffs
- Tupavvis in der archaischen Lebenswelt
- Die Machtergreifung
- Die Machtabsicherung
- Der Tod und die Nachfolgeregelung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit der „Älteren Tyrannis“ und analysiert am Beispiel von vier bedeutenden Tyrannen – Polykrates von Samos, Peisistratos von Athen, Kypselos von Korinth und Periandros – wie diese die Macht ergriffen und ihre Herrschaft abgesichert haben. Die Arbeit untersucht die Entwicklung des Begriffs „Tyrannis“ von seinen Ursprüngen bis zu seiner Anwendung im Kontext der archaischen Polis.
- Die Entwicklung des Begriffs „Tyrannis“
- Die Machtübernahme durch Tyrannen in der archaischen Zeit
- Die Strategien zur Machtabsicherung
- Die Rolle der Streitmacht und des Verhältnisses zum Adel
- Die Nachfolgeregelung nach dem Tod eines Tyrannen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung stellt das Thema der „Älteren Tyrannis“ vor und erläutert den Fokus der Arbeit. Sie führt die vier untersuchten Tyrannen und ihre Herrschaftsformen ein und beschreibt den zeitgeschichtlichen Kontext.
- Definition und Ausformung der Tyrannis: Dieses Kapitel befasst sich mit der Entwicklung und Bedeutung des Begriffs „Tyrannis“. Es untersucht die Bedeutung des Wortes "tupavvis" in seiner ursprünglichen Bedeutung und analysiert die frühesten Zeugnisse des Begriffs in der griechischen Literatur. Zudem beleuchtet es Solons und Herodots Beitrag zur Begriffsbestimmung.
- Tupavvis in der archaischen Lebenswelt: Dieses Kapitel untersucht die Bedeutung und Rolle der Tyrannen in der archaischen Lebenswelt. Es beleuchtet den sozialen und politischen Kontext, in dem die Tyrannen agierten.
- Die Machtergreifung: Dieses Kapitel analysiert die Methoden und Strategien, die die Tyrannen zur Machtergreifung einsetzten. Es betrachtet die spezifischen Umstände und Herausforderungen, die sie zu bewältigen hatten.
- Die Machtabsicherung: Dieses Kapitel beleuchtet die Strategien der Tyrannen zur Machtabsicherung. Es analysiert die Rolle der Streitmacht, das Verhältnis zum Adel und die Methoden der Kontrolle und Herrschaft.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit zentralen Begriffen und Themen der antiken griechischen Geschichte, insbesondere mit dem Begriff der Tyrannis in der archaischen Zeit. Schwerpunkte liegen auf den Begriffen "tupavvis", "Machtergreifung", "Machtabsicherung", "Streitmacht", "Adel", "Nachfolgeregelung" und "archaische Lebenswelt". Die Arbeit analysiert die Herrschaftsformen von vier prominenten Tyrannen der archaischen Zeit und trägt zum Verständnis der politischen und sozialen Strukturen dieser Epoche bei.
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- Saskia Mewes (Author), 2017, Die Ältere Tyrannis. Machtergreifung, Machtabsicherung, Tod und Nachfolgeregelung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379051