Diese Arbeit stellt ein Skript dar, das als Sprachführer für Kiswahili dienen soll. Kiswahili zählt als agglutinierende Klassenprache zu den (ca. 600) Bantu-Sprachen – allerdings mit ca. 25% Wortschatz aus dem Arabischen – und wird von über 100 Millionen Menschen gesprochen und verstanden. Es ist Muttersprache der ostafrikanischen Küstenbevölkerung und Verkehrssprache (lingua franca) in ganz Ostafrika. Seit 1928 wurde es auf der Basis des Kiunguja standardisiert, und 1961 wurde es zur Amtssprache Tanzanias erklärt. Es ist Nationalsprache von Tanzania, Kenya und Uganda, eine der vier Nationalsprachen des Kongo (ehemals Zaire, besonders in der Shaba-Provinz; in Form des Kingwana), wird auf den Komoren gesprochen (in Form des Kingazija), wird verstanden in S-Somaliland, Rwanda, Burundi, N-Zambia, N-Malawi und N-Mocambique. Durch Migranten wurde es selbst bis Oman und ins südliche Afrika verbreitet.
„Klassensprache“ bzw. „Klassensystem“ bedeutet, dass die Nomina (Hauptwörter) nicht nach Geschlecht (männlich, weiblich, sächlich) sondern nach asexuellen Kriterien wie menschlich, tierisch, pflanzlich, gross, klein, Instrumente, Kollektive usw., den Klassen, eingeteilt werden. In den Bantu-Sprachen erfolgt diese Einteilung durch Präfixe (Vorsilben), die damit in etwa unseren Artikeln entsprechen. Eine Unterscheidung wie bei unserem bestimmten und unbestimmten Artikel existiert jedoch nicht. Das Swahîli kennt noch 15 Nominalklassen.
Sprachführer Kiswahili (Suaheli)
Prof. Dr. Rupert Moser
Skriptum
© 2013 Phil.-hist. Fakultät
Institut für Sozialanthropologie
Kiswahili zählt als agglutinierende Klassenprache zu den (ca. 600) Bantu-Sprachen – allerdings mit ca. 25% Wortschatz aus dem Arabischen – und wird von über 100 Millionen Menschen gesprochen und verstanden. Es ist Muttersprache der ostafrikanischen Küstenbevölkerung und Verkehrssprache (lingua franca) in ganz Ostafrika. Seit 1928 wurde es auf der Basis des Kiunguja standardisiert, und 1961 wurde es zur Amtssprache Tanzanias erklärt. Es ist Nationalsprache von Tanzania, Kenya und Uganda, eine der vier Nationalsprachen des Kongo (ehemals Zaire, besonders in der Shaba-Provinz; in Form des Kingwana), wird auf den Komoren gesprochen (in Form des Kingazija), wird verstanden in S-Somaliland, Rwanda, Burundi, N-Zambia, N-Malawi und N-Mocambique. Durch Migranten wurde es selbst bis Oman und ins südliche Afrika verbreitet.
„Klassensprache“ bzw. „Klassensystem“ bedeutet, dass die Nomina (Hauptwörter) nicht nach Geschlecht (männlich, weiblich, sächlich) sondern nach asexuellen Kriterien wie menschlich, tierisch, pflanzlich, gross, klein, Instrumente, Kollektive usw., den Klassen, eingeteilt werden. In den Bantu-Sprachen erfolgt diese Einteilung durch Präfixe (Vorsilben), die damit in etwa unseren Artikeln entsprechen. Eine Unterscheidung wie bei unserem bestimmten und unbestimmten Artikel existiert jedoch nicht. Das Swahîli kennt noch 15 Nominalklassen.
Beispiel: Ein Mswahili ist Angehöriger des Volkes der Waswahili, spricht die Sprache Kiswahili und lebt in Uswahili.
Auch wenn die Vorsilben in den verschiedenen Bantu-Sprachen verschieden lauten, das Prinzip ist immer das gleiche:
Die Waswahili leben in Uswahili und sprechen Kiswahili.
Die Baganda leben in Uganda und sprechen Luganda.
Die Watussi leben in Burundi und sprechen Kirundi.
Wörterbücher:
GERHARDT, Ludwig & SHEIKH, Arbeitsvokabular Swahili–Deutsch. Vertrieb: Rüdiger Köppe Verlag, Köln 1994. ISBN 3-89645-317-3 oder Helmut Buske Verlag, Hamburg, ISBN 3-87118-845-X. 84 Seiten. Kartoniert. € 7.80
HÖFTMANN, Hildegard & HERMS, Irmtraud: Wörterbuch Swahili – Deutsch. Köln, Rüdiger Köppe Verlag, 2005. ISBN 978-3-89645-340-2. 408 Seiten, 3 Tabellen, Format: 210 x 148 mm, ca. 25 000 Stichwörter. €42,80
LAZARO, Cosmo Ambokile: Swahili: Handwörterbuch des internationalen Swahili: Deutsch-Swahili, Swahili-Deutsch. Köln, Verlag AM-CO Publishers, 2002. ISBN 3-9806714-1-0. 362 Seiten, 15 000 deutsche Stichwörter + 8 000 Swahili-Stichwörter. € 24,95
LAZARO, Cosmo Ambokile: Reisewörterbuch Swahili: Deutsch-Swahili, Swahili-Deutsch. Köln, Verlag AM-CO Publishers, 2005. ISBN 3-9806714-0-2. 252 Seiten, nur 10,5 x 8 cm, 5 800 deutsche Stichwörter + 3 000 Swahili-Stichwörter. € 9,95
LEGERE, Karsten: Wörterbuch Deutsch – Swahili. Köln, Rüdiger Köppe Verlag, 2006. ISBN 978-3-89645-346-4. 267 Seiten, Format: 148 x 210 mm, über 15 000 Stichwörter. €29,80
PERROTT, D.V.: Teach Yourself Swahili Dictionary. Neuauflage 2003. € 18,50
Lehrbücher:
ADAM, Hassan: Kiswahili: Elementary Course with Key. Hamburg, Helmut Buske Verlag, 1987. ISBN 3-87118-843-3. 208 Seiten. Kartoniert. € 19.80
LAZARO, Cosmo Ambokile: Kiswahili. Lehrbuch der modernen Alltagssprache. Köln, Verlag AM-CO Publishers, 2004. ISBN 3-9806714-4-5. 307 Seiten. Mit Audio-CD. € 27,95
MANGAT, Alice Wanjiku: Swahili for Foreigners. Köln, Verlag AM-CO Publishers, 2001 und Nairobi, Kenway Publications, 2001. ISBN 9966-46-623-1. 274 Seiten. € 17,95
MIEHE, Gudrun & MÖHLIG, Wilhelm J.G.: Swahili-Handbuch. Köln, Rüdiger Köppe Verlag, 1995. ISBN 978-3-927620-06-8. 460 Seiten. €38,80. (wissenschaftl. anspruchsvoll)
MÖHLIG, Wilhelm J.G. & HEINE, Bernd: Swahili Grundkurs. Köln, Rüdiger Köppe Verlag, 4., überarbeitete Auflage, 1999. ISBN 978-3-89645-002-9. 341 Seiten. €36,80
MÖHLIG, Wilhelm J.G. & HEINE, Bernd: Swahili-Übungsbuch. (Schlüssel zum Swahili Grundkurs). Köln, Rüdiger Köppe Verlag, 3., überarbeitete Auflage, 1999. ISBN 978-3-89645-003-6. 143 Seiten. €16,80
RUSSELL, Joan: Teach Yourself Swahili Complete Course. 2003. € 14,50
SHEIKH, Sauda Barwani: Masomo ya bidii: A Swahili Intensive Course. (Grundkenntnisse erforderlich). 2., bearbeitete Auflage, Hamburg, Helmut Buske Verlag, 1995. ISBN 3-87548-041-4. 78 Seiten. Kartoniert. € 14.80
WANDELER, Beat: Lehrbuch des Swahili. Hamburg, Helmut Buske Verlag, 2005. ISBN 3-87548-396-0. 358 Seiten. € 29,80
WANDELER, : Lehrbuch des Swahili. Begleit-CD. Ca. 60 Minuten. Hamburg, Helmut Buske Verlag, 2005. ISBN 3-87548-397-9. € 19.80
Betonung:
Die Betonung erfolgt immer auf der vorletzten Silbe:
Die Betonung wird hier durch Fettdruck des betonten Selbstlautes (Vokals) markiert:
W a tu wanap i ka chak u la. (Die Leute kochen das Essen.)
K i su kinak a ta mat u nda. (Das Messer schneidet die Früchte.)
Mt o to anas o ma. (Das Kind liest.)
L a la sal a ma! (Gute Nacht!, wörtl.: schlafe friedlich!)
Fragesätze werden ähnlich wie bei uns betont, indem man am Satzende die Stimme fragend anhebt. Ausserdem kann dem Satz das Fragepartikel "je" vorangestellt werden.
Das Akzentzeichen ´ markiert hier einen hohen Ton,
das Akzentzeichen ^ markiert hier einen von hoch auf tief fallenden Ton:
Jê, umes o ma kitb á bû?
(Sag,) hast du das Buch gelesen?
Jê, amer ú dî?
(Sag), ist er/sie zurückgekehrt?
Dass die Betonung auf der vorletzten Silbe liegt, gilt auch, wenn ein Wort um eine Nachsilbe (ein Suffix) verlängert wird:
ny u mba > Haus
nyumb a ni > im Haus
bust a ni > Garten
bustan i ni im Garten
kar i bu! > tritt ein!, tritt näher!
karin u ni! > tretet ein!, tretet näher!
l e te! > bring!
let e ni! > bringt!
- o na > sehen
-on e a > jemanden, etwas ansehen
-on a na > einander sehen, einander treffen
-f u nga > schließen
-fung u a > aufschliessen, öffnen
-maliza > beenden
-malizika > beendet sein
Aussprache
Die Selbstlaute (Vokale) werden wie im Deutschen (oder Italienischen) ausgesprochen:
a, e, i, o, u.
Zwielaute (Diphtonge) wie au, ei, eu fehlen, ebenso fehlen Umlaute wie ö oder ü.
Treffen zwei Vokale zusammen, werden sie getrennt ausgesprochen:
au (oder): sprich: a -u
zoezi (Übung): sprich: so- e -si
mzee (Alter, Weiser; von alt *mzele): sprich: m-s e -e
Folgende Mitlaute (Konsdonanten) werden - mehr oder weniger - wie im Deutschen ausgesprochen: b, d, f, g, h, k, l, m, n, p, r (gerollt, an der Zungenspitze), t.
p, t und k kommen dabei - wie im Deutschen - behaucht (aspiriert) und unbehaucht vor:
paka (Katze): aspiriert, sprich: phaka
panga (Machete): unaspiriert, sprich panga
m und n werden bisweilen silbisch (als "Brummlaut") ausgesprochen:
mtu (Mensch): sprich: m -tu, die Betonung liegt auf dem m
nchi (Land): sprich n -chi, die Betonung liegt auf dem n
c kommt nur mit h als ch vor, q und x fehlen.
Das Zeichen "j" wird - wie im Englischen - "dsch" ausgesprochen (journey – sprich: dschörni, Reise):
jambo --- sprich: dschambo
maji --- sprich: madschi
kuja --- sprich: kudscha
moja --- sprich: modscha
juma --- sprich dschuma
jambo > Angelegenheit, Sache (der Gruss "jambo" meint: hat du eine Angelegenheit, ein Problem?, die Antwort "jambo" meint: keine Angelegenheit, kein Problem) > engl.: matter.
maji > Wasser (ninataka maji > ich möchte Wasser; nipe maji > gib mir Wasser; maji na gas > Wasser mit Kohlensäure) > engl.: water.
kuja > kommen (kuja nami > komme mit mir; ninakuja > ich komme; anakuja > er/sie kommt) > engl.: to come.
moja > eins (bia moja > ein Bier) > engl.: one
juma > Woche (juma moja > eine Woche; majuma mawili > zwei Wochen; majuma matatu > drei Wochen) > engl.: week
Dem Zeichen "ch" entspricht der (sogenannt: stimmlose) Laut "tsch" -- wie im Englischen: much (viel) - sprich: matsch
chakula (Essen, Speise) - sprich: tschakula
mchezo (Spiel, Spielzeug) - sprich: mtscheso
jicho (Auge) - sprich: dschitscho
macho (Augen) - sprich: matscho
chandarua (Moskitonetz) - sprich: tschandarua
mchanga (Sand) - sprich: mtschanga
machweo (Sonnenuntergang, Westen) - sprich: matschweo
chupa (Flassche/n) - sprich: tschupa
Das Zeichen "y" wird wie im Englischen ausgesprochen -- yes (ja) - sprich: jes
Die Zeichen "ny" werden wie in Tanja oder Sonja ausgesprochen
nyumba yangu (mein Haus [wörtlich: Haus meines]) - sprich: njumba jangu
nyama (Tier, Fleisch) - sprich: njama
kiyoyozi (Klimaanlage) - sprich: kijojosi
Myahudi (Jude/Jüdin) - sprich: Mjahudi
mayonezi (Mayonnaise) - sprich majonesi
-baya (schlecht, schlimm) - sprich: -baja
-kanyaga (zertreten, zerstampfen, niedertreten, auftreten) - sprich: -kanjaga
Das Zeichen "z" wird als stimmhaftes s ausgesprochen - wie in englisch "zoo" (sprich: suu = Tiergarten) oder deutsch "Rose":
Shanzu (Dorf an der Nordküste) - sprich: Schansu
Mzungu (Europäer/in) - sprich: Msungu
mzee (alter, weiser Mensch, höhergestellte, ehrwürdige Person) - sprich: msee
zamani (einst, früher, vor Zeiten) - sprich: samani
kazi (Arbeit) - sprich: kasi
-waza (nachdenken, überlegen) - sprich: -wasa
Das Zeichen "s" wird als stimmloses ( = scharfes) ss (ß) ausgesprochen, etwa wie in englisch "sin" (Sünde) oder deutsch "Faß"
asante (danke) - sprich: aßante
sasa (jetzt) - sprich: ßaßa
sisi (wir) - sprich: ßißi
kisu (Messer) - sprich: kißu
-sema (sprechen) - sprich: -ßema
asubuhi (Morgen, Vormittag) - sprich: aßubuhi
safari (Reise) - sprich: ßafari
sukari (Zucker) - sprich: ßukari
Das Zeichen "w" wird als doppellippiges "w" wie in englisch "wait" (warten) ausgesprochen:
watu (Menschen, Leute)
watu wawili (zwei Leute)
wewe (du)
mwalimu (Lehrer) {mw- wird verbunden ausgesprochen [mwa- ist also 1 Silbe]}
mwitu (Wald)
-weka (stellen, setzen, legen)
-kuwa (sein)
kamwe (gar nicht, niemals, absolut nicht)
Das Zeichen „v“ wird wie „v“ in deutsch „Vase“ oder englisch „voice“ (Stimme) ausgesprochen.
viti (Stühle, Sessel)
mvua (Regen)
mavu (Hornisse)
mvulana (Junge)
vema (gut, o.k. [Adverb])
-vivu (faul)
-pumbavu (dumm, naiv)
-vunja (zerreissen, zerbrechen, niederreissen, niederbrechen)
Die Zeichen "th" werden wie im Englischen als stimmloses ’th’ wie in in "thick" ausgesprochen.
Es findet sich nur in Fremdwörtern (zumeist aus dem Arabischen):
theluthi (Drittel), sprich: the-lu-thi
helathini (dreißig), sprich the-la-thi-ni
-thamini (schätzen, würdigen, einschätzen, bewerten), sprich: tha-mi-ni
theluji (Schnee), sprich: the-lu-dschi
theolojia (Theologie), sprich: thi-o-lo-dschi-a
Das (seltene) Zeichen "dh" werden wie im Englischen als stimmhaftes ‚dh’ wie in in englisch "that" oder "mother" ausgesprochen:
Es findet sich nur in Fremdwörtern (zumeist aus dem Arabischen)
dhahabu (Gold), sprich: dha-ha-bu
-dhani (denken, meinen, glauben), sprich: dha-ni
fedha (Silber, Geld), sprich: fe-dha
tafadhali (bitte), sprich; ta-fa-dha-li
mdhabidhabina (Gauner, Betrüger), sprich: m-dha-bi-dha-bina
Das Zeichen "gh" wird wie ein stimmhaftes "ch" ausgesprochen (wie deutsch im Dialekt "sachen" [statt "sagen"]). Es findet sich nur in arabischen Fremdwörtern.
lugha (Sprache), sprich: lu-cha
ghali (teuer), sprich: cha-li
magharibi (Westen, Sonnenuntergangszeit). sprich: ma cha ri-bi
-ghani (singen), sprich: cha-ni
mghani (Sänger), sprich: m-cha-ni
Das (ganz seltene) Zeichen "kh" wird wie "ch" in schottisch "loch", deutsch "Bach" ausgesprochen. Es findet sich in arabischen Fremdwörtern.
masalkheri! (Guten Abend!), sprich: ma-sal-che-ri
sabalkheri! (Guten Morgen!), sprich: sa-bal-che-ri
rukhsa (Erlaubnis), sprich: ruch-sa [statt rukhsa finden wir bereits auch: ruksa und ruhusa]
Die Zeichen „ng'“ werden als ein Laut (ñg') wie in englisch oder deutsch "sing" ausgesprochen.
Die Zeichen "ng" (ohne Apostroph) werden hingegen als zwei Laute wie in deutsch "angenehm" ausgesprochen.
ng'ombe (Rind), sprich: ñg'o-mbe
mang'amung'amu (Unruhe, Gestörtheit, Geistesgestörtheit), sprich: ma-ñg'a-mu-ñg'a-mu
mng'ao (Glanz, Schein, Pracht, Klarheit), sprich: m-ñg'a-o
aber:
-angalia (schauen, betrachten, aufpassen), sprich: a-nga-li-a
nguruwe (Schwein), sprich: n-gu-ru-we
ngoma (Trommel), sprich: n-go-ma
Anrede
Wie wir auch, kennt das Swahili heute Vorname (jina la kwanza = Name des Anfangs) und Familienname (jina la ukoo = Name des Clans), wobei letzterer – wie die Bezeichnung zeigt – der Clanname ist und bei vielen ostafrikanischen Völkern erst mit der Initiation erworben wird.
Die Initiation (unyago) entspricht in etwa unserer Konfirmation oder Firmung: Erst durch sie wird man zum vollen Mitglied der Gemeinschaft. Bisweilen ist die Initiation auch mit Knabenbeschneidung (wie bei den Yao) oder – seltener – mit Mädchenbeschneidung (wie bei den Chagga am Fusse des Kilimanjaro) verbunden.
Eine t/v-Unterscheidung [entsprechend tu/vos- Unterscheidung im Lateinischen], das wäre unsere Du/Sie-Unterscheidung, also die zusätzliche Verwendung einer Höflichkeitsform bei der Anrede, kennt das Swahili – ähnlich dem Englischen – nicht. (Einige wenige Bantu-Sprachen hingegen kennen sie sehr wohl.
Am Vornamen erkennt man bisweilen auch die Religionszugehörigkeit:
Ali, Hamisi oder Ramadhani sind sicher Muslime bzw. Mwajuma oder Fatme Musliminnen, Pius oder Scholasika Katholik(inn)en, John oder Mary Anglikaner(innen). (Wa)swahili sind immer Moslem, (Wa)giryama (Nordküste) oder (Wa)digo (Südküste) können Christen wie auch Moslem sein.
Folgende Anredeformen sind möglich:
Nur Vorname: Nur bei Kindern und besonders vertrauten Personen üblich.
Bwana (Herr, Abkürzung Bw.) + Vorname bzw. Bibi (Frau, Abkürzung Bi.) + Vorname: Bei vertrauten Personen üblich. [Wenn mir z.B. der Fahrer (oder selbst auch ein Beach-Boy) sagt, er heisse Ali, dann spreche ich ihn mit Bwana Ali an.]
Bwana (Herr, Abkürzung Bw.) + Familienname bzw. Bibi (Frau, Abkürzung Bi.) + Familienname: Genauso üblich wie wenn man bei uns „Herr Meier“ oder „Frau Müller“ sagt.
[...]
- Quote paper
- Prof. Dr. mult. habil. Rupert Moser (Author), 2013, Sprachführer Kiswahili (Suaheli), Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379434
-
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X. -
Upload your own papers! Earn money and win an iPhone X.