„Das Leben ist wert, gelebt zu werden, sagt die Kunst, die schönste Verführerin; das Leben ist wert, erkannt zu werden, sagt die Wissenschaft.“
Bereits in diesem einführenden Zitat von Friedrich Nietzsche wird die Spannung zwischen Kunst und Wissenschaft ersichtlich. Beide Seiten beleuchten das Leben des Menschen aus einer anderen Perspektive heraus. ‚Die Kunst‘ sieht den Sinn des Lebens im Genuss, im Spiel, ja in der Liebe, während es ‚der Wissenschaft‘ zuvorderst um eine verstandesgelenkte Ergründung der Welt geht. Beide Positionen scheinen auf den ersten Blick unversöhnlich gegenüber zu stehen. Doch wenn dies so ist: welche Position vereint dann mehr Wahrheit in ihrer Aussage? Gibt es so etwas wie Wahrheit überhaupt? Und wenn ja: brauchen wir diese für ein besseres Leben?
Zur Beantwortung der aufgeführten Fragen führt diese Arbeit durch die unterschiedlichsten philosophischen Strömungen vom kontinentalen Rationalismus bis zum pessimistischen Idealismus durch eine Spanne von etwa 200 Jahren hindurch. Sie umfasst Gedanken von beispielsweise René Descartes, John Locke und Georg Wilhelm Friedrich Schlegel. Die beiden wichtigsten Denker innerhalb dieser Arbeit sind jedoch zwei Philosophen, die das abendländische Denken seit Jahrzehnten und mehr maßgeblich beeinflusst haben und dies bis heute tun - Immanuel Kant und der bereits erwähnte Friedrich Nietzsche
Inhaltsverzeichnis
- Prolog
- Erster Teil
- Der kontinentale Rationalismus
- René Descartes (1596 – 1650) - Der universelle Zweifel
- Gottfried Wilhelm von Leibniz (1646 – 1716) - Das Streben nach Harmonie
- Der englische Empirismus
- John Locke (1632 – 1704) - Das unbeschriebene Blatt Papier
- David Hume (1711 - 1776) – der Skeptiker unter den Empiristen
- Immanuel Kant (1720 - 1804) - der transzendentale Kompromiss
- Kants Metaphysik
- Die kopernikanische Wende
- Das Schöne und das Erhabene
- Was ist denn nun der Mensch?
- Der Einfluss auf Schiller (1759-1805)
- Zweiter Teil
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 – 1831) - der optimistische Idealismus
- Hegel und der Weltgeist
- Die Dialektische Entwicklung
- Arthur Schopenhauer (1788 – 1860) - der pessimistische Idealismus
- Die Welt als Selbsterkenntnis des Willens
- Erlösung durch Kunst?
- Friedrich Nietzsche - Die Geburt des Ästhetizismus
- Biographie / Werke
- Die Frage nach der Lebenskraft des Menschen
- Moral- und Wahrheitskritik
- Die Umwertung aller Werte
- Der Übermensch und die ewige Wiederkehr
- Der Einfluss auf Thomas Mann (1875-1955) und Hermann Hesse (1877-1962)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die philosophischen Ansätze von Immanuel Kant und Friedrich Nietzsche in Bezug auf ihr Verhältnis zur Literatur. Die Schwerpunkte liegen auf den Auswirkungen der Philosophien beider Denker auf die Werke von Schiller, Hesse und Mann. Die Arbeit untersucht die Spannung zwischen Kunst und Wissenschaft, die Rolle der Ästhetik und die Frage nach der Lebenskraft des Menschen.
- Spannungsfeld zwischen Kunst und Wissenschaft
- Philosophische Einflüsse auf literarische Werke
- Die Bedeutung der Ästhetik im philosophischen Kontext
- Philosophische Strömungen des 18. und 19. Jahrhunderts
- Die Frage nach dem Sinn des Lebens und der menschlichen Lebenskraft
Zusammenfassung der Kapitel
- Prolog: Die Arbeit beginnt mit einem Zitat von Nietzsche, das die Spannung zwischen Kunst und Wissenschaft hervorhebt. Der Prolog führt die zentralen Fragen der Arbeit ein: Welchen Einfluss hat die Philosophie auf die Literatur und die Gesellschaft? Was ist Wahrheit? Brauchen wir Wahrheit für ein besseres Leben?
- Der kontinentale Rationalismus: Dieses Kapitel beleuchtet die Gedanken von Descartes und Leibniz als Grundlage für das Denken Immanuel Kants. Es werden deren Überlegungen zum universalen Zweifel und dem Streben nach Harmonie vorgestellt.
- Der englische Empirismus: Hier werden John Locke und David Hume als Vertreter des Empirismus vorgestellt. Locke's Vorstellung vom unbeschriebenen Blatt Papier und Hume's skeptische Sichtweise auf die Welt werden beleuchtet.
- Immanuel Kant - der transzendentale Kompromiss: Das zentrale Kapitel behandelt Kants Philosophie anhand seiner drei großen Kritiken: Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft und Kritik der Urteilskraft. Es werden seine Erkenntnistheorie, Ethik und Ästhetik vorgestellt.
- Georg Wilhelm Friedrich Hegel - der optimistische Idealismus: Dieses Kapitel behandelt die Philosophie von Hegel als Vertreter des optimistischen Idealismus. Es werden seine Gedanken zum Weltgeist und zur dialektischen Entwicklung vorgestellt.
- Arthur Schopenhauer - der pessimistische Idealismus: Dieses Kapitel untersucht die Philosophie von Schopenhauer, der den pessimistischen Idealismus vertritt. Es werden seine Ansichten zur Welt als Selbsterkenntnis des Willens und die Frage nach der Erlösung durch Kunst beleuchtet.
- Friedrich Nietzsche - Die Geburt des Ästhetizismus: Das Kapitel über Nietzsche beleuchtet seine Biographie und Werke, seine Moral- und Wahrheitskritik, die Umwertung aller Werte und die Konzepte des Übermenschen und der ewigen Wiederkehr.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt zentrale Begriffe und Themen wie Philosophie, Literatur, Ästhetik, Kant, Nietzsche, Aufklärung, Idealismus, Empirismus, Rationalismus, Kunst, Wissenschaft, Moral, Wahrheit, Lebenskraft, Übermensch und ewige Wiederkehr. Neben den philosophischen Ansätzen stehen die Werke von Schiller, Hesse und Mann im Fokus, um die Relevanz des philosophischen Denkens für die Literatur zu beleuchten.
- Quote paper
- Tobias Thurau (Author), 2014, "Gefährliche Liebschaften?" Kant und Nietzsche aus der Perspektive von Schiller, Hesse und Mann, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/379773