Einleitung
Louis Malle war begeisterter Zuschauer bei der Tour de France. Auf seine Beweggründe angesprochen, warum er mit ‚Vive le Tour!’ ausgerechnet dieses Sportereignis portraitierte, antwortete er: Die Tour ist wahrlich ein Teil meiner Kindheit. Die Tour ist etwas, das mich immer fasziniert hat. Sie ist möglicherweise die härteste Sportart, die überhaupt existiert. Also filmte ich das: die Unfälle, die Stürze, die unglaubliche Anstrengung, wenn sie die Berge erklimmen und wie man diese auf ihren Gesichtern sehen kann... Und die Zirkusatmosphäre, die die Tour de France umgibt. Dieser Enthusiasmus des Autors beim Eindringen in die Materie merkt man dem Film in jeder Szene und bei jedem Schnitt an. Die Frage, die im Raume stehen bleibt, ist die nach Malles filmerischer Objektivität – läßt sich der Autor zu sehr von seiner Begeisterung einnehmen, oder ist ‚Vive le Tour’ doch dem noch näher zu definierenden Genre des Dokumentarfilms zuzuordnen? In Teil zwei dieser Arbeit soll auf diese Frage eine Antwort gefunden werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Filmprotokoll
- Analyse
- Allgemeine Definitionen
- Richard Meram Barsam: Nonfictional Film – A Critical History
- Michael Rabinger: Dokumentarfilme drehen
- Dokumentarfilme als Zeitzeugen
- Dokumentarfilme als kreative Bearbeitung des Wirklichen
- Dokumentarfilme als Mittel der Sozialkritik
- Dokumentarfilme als strukturierte Geschichte
- Dokumentarfilme als kollektive Kunstform
- Schluß
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Dokumentarfilm ,Vive le Tour!' von Louis Malle und analysiert dessen filmische Objektivität im Kontext des Genres Dokumentarfilm. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob Malles Begeisterung für die Tour de France seine objektive Darstellung des Themas beeinflusst oder ob der Film den Kriterien des Dokumentarfilms entspricht.
- Filmische Objektivität in ,Vive le Tour!'
- Analyse des Dokumentarfilm-Genres
- Die Bedeutung von Malles persönlicher Sichtweise
- Die Darstellung der Tour de France als Sport- und Kulturereignis
- Die Herausforderungen der Objektivität in der filmischen Darstellung
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Diese Einleitung präsentiert den Kontext des Films ,Vive le Tour!' und stellt die Forschungsfrage nach Malles filmischer Objektivität.
- Filmprotokoll: Dieser Abschnitt bietet eine detaillierte Analyse des Films durch eine Sequenzanalyse eines ausgewählten Ausschnitts. Die Analyse beinhaltet die Beschreibung des Bildaufbaus, der Kamerabewegung und der Ton- und Musikgestaltung.
- Analyse: Dieser Abschnitt beleuchtet verschiedene Aspekte des Dokumentarfilm-Genres und setzt sie in Bezug zum Film von Louis Malle. Er untersucht, wie die Konzepte von Objektivität und Subjektivität in der filmischen Darstellung des Themas Tour de France zum Ausdruck kommen.
Schlüsselwörter
Dokumentarfilm, Objektivität, Subjektivität, Louis Malle, Tour de France, Filmanalyse, Sequenzanalyse, Sport, Kultur, Zeitzeugen, kreative Bearbeitung, Sozialkritik, strukturierte Geschichte, kollektive Kunstform.
- Citar trabajo
- Tobias Senzig (Autor), 2005, Filmanalyse zu Louis Malle's: Vive Le Tour!, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38069