Bereits zwischen den 1960er und 1980er Jahren gab es ein ausgesprochenes Engagement Chinas in Afrika, welches sich auf beiderseitiger Verachtung der Kolonialherrschaft durch die Europäer begründet. So wurden afrikanische Länder bei ihren Unabhängigkeitsbestrebungen durch Waffenlieferungen, Nahrungslieferungen etc. unterstützt. Doch bereits hier spielten auch andere politische Interessen Chinas eine Rolle. So nutzte China die afrikanischen Länder in der UNO um ihre Position gegen Taiwan zu stärken, oder den Einfluss der Sowjetunion einzudämmen.
Diese Zeit, also die Zeit in der die Ideologie noch eine weit größere Rolle im Umgang mit Afrika gespielt hat, endete mit dem Tod von Mao 1979. In den folgenden zehn Jahren hat sich das Engagement Chinas in Afrika drastisch reduziert, von etwa 1,28 Milliarden Dollar jährlich bis auf nur noch 200 Millionen 19803. Erst Anfang der 1990er stieg das Engagement Chinas in Afrika wieder stark, was natürlich die Frage aufwirft, welche Interessen dahinter liegen und welche Auswirkungen dies auf den afrikanischen Kontinent bzw. auf afrikanische Staaten haben wird.
Es wird daher das Ziel dieser Arbeit sein, zu untersuchen, welche Ziele China seit den 1990er bis heute mit seiner "Entwicklungspolitik" verfolgt. China, als neuer Heilsbringer neben der oft zu schwerfälligen und inflexiblen europäischen Entwicklungshilfe oder sind Tendenzen hin zu einem neuen Kolonialherren in Afrika erkennbar? Um diese Frage zu beantworten wird sich die Arbeit zunächst mit der allgemeinen entwicklungspolitischen Ausgangslage des Kontinents Afrika im allgemeinen beschäftigen, bevor der Fokus auf Staaten gelenkt wird, in denen China besonders aktiv ist. Hier kann möglicherweise ein erster Hinweis gefunden werden, welche Kriterien für China wichtig sind, um in einem afrikanischen Land aktiv zu werden.
Dann wird der Frage nach der Nachhaltigkeit chinesischer Hilfsprojekte in ausgewählten afrikanischen Staaten nachgegangen. Werden die Projekte nur fertig gestellt oder wird die Bevölkerung gleichzeitig geschult und ausgebildet?
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Derzeitige entwicklungspolitische Situation Afrikas
- 2.1 Basale Lebensbedingungen insbesondere in Afrika südlich der Sahara
- 3. Chinas Ambitionen in ausgewählten afrikanischen Staaten
- 4. Chinesische Projekte und die Frage nach der Nachhaltigkeit
- 5. Einfluss auf die betroffene Bevölkerung
- 6. Probleme westlicher Entwicklungspolitik und Handlungsempfehlungen für die Zukunft
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit untersucht die Rolle Chinas in Afrika und analysiert, ob das Land als Heilsbringer oder neuer Kolonialherr agiert. Sie betrachtet die Ziele und Auswirkungen der chinesischen "Entwicklungspolitik" auf den afrikanischen Kontinent, insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit und den Einfluss auf die lokale Bevölkerung.
- Analyse der Ziele Chinas in Afrika seit den 1990er Jahren
- Bewertung der Nachhaltigkeit chinesischer Hilfsprojekte in afrikanischen Ländern
- Untersuchung des Einflusses chinesischer Investitionen auf die afrikanische Bevölkerung
- Vergleich der chinesischen Entwicklungspolitik mit westlichen Ansätzen
- Ausblick auf die Auswirkungen von chinesischem Engagement auf afrikanische Länder
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung erläutert die historische Entwicklung des chinesischen Engagements in Afrika und stellt die Zielsetzung der Arbeit dar. Kapitel 2 beleuchtet die aktuelle entwicklungspolitische Situation Afrikas, insbesondere in Bezug auf die Lebensbedingungen in Afrika südlich der Sahara. Es werden Statistiken zu Armut, Kinder- und Müttersterblichkeit sowie Bildung aufgezeigt.
Kapitel 3 behandelt die Ambitionen Chinas in ausgewählten afrikanischen Staaten, während Kapitel 4 die Nachhaltigkeit chinesischer Projekte in den Fokus nimmt. Kapitel 5 analysiert den Einfluss des chinesischen Engagements auf die afrikanische Bevölkerung.
Schlüsselwörter
Chinas Rolle in Afrika, Entwicklungspolitik, Nachhaltigkeit, Heilsbringer, Kolonialismus, afrikanische Bevölkerung, wirtschaftliche Interessen, Investitionen, Hilfsprojekte, Infrastruktur, Ressourcen, westliche Entwicklungspolitik, Vergleich.
- Arbeit zitieren
- M.Ed. Alex Begoll (Autor:in), Mark Maurer (Autor:in), 2016, Chinas Rolle in Afrika. Heilsbringer oder neuer Kolonialherr?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/380839