Die Arbeit beschäftigt sich mit der Problematik der neutralen Beihilfe in Unternehmen. Die Unterschiede zu der in § 27 StGB normierten strafbaren Beihilfe besteht darin, dass neutrale Handlungen nicht ohne weiteres mit Straftaten in Verbindung gebracht werden können. Neutrale Handlungen können nur unter Beachtung weiterer Zusatzinformationen mit den deliktischen Handlungen eines Anderen in Verbindung gebracht und so von alltäglichem Handeln unterschieden werden, woraus sich Abgrenzungsprobleme ergeben.
Zunächst werden die zu diesem Problemkreis entwickelten Theorien in verschiedene Gruppen geteilt, je nach ihrem Ansatzpunkt auf der Ebene des Tatbestandes oder der Rechtswidrigkeit. Die auf der Tatbestandsebene ansetzenden Theorien werden nochmals in objektive und subjektive Theorien unterteilt. Hierbei werden die einzelnen Ansatzpunkte erörtert und Stärken sowie Schwächen aufgezeigt.
Im Anschuss findet eine kritische Auseinandersetzung und Würdigung mit den dargestellten Ansatzpunkte statt.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung und Problemaufriss
- B. Problematik der neutralen Beihilfe
- I. Extensive Theorie
- II. Theorien der objektiven Tatbestandsrestriktion
- 1. Lehren von der Sozialadäquanz
- a. Allgemeine Theorie der Sozialadäquanz
- b. Theorie der professionellen Adäquanz
- 2. Theorie der Tatbestandslosigkeit der Erfüllung zivilrechtlicher Pflichten
- 3. Theorie der objektive Zurechnung
- a. Erlaubtes Risiko
- b. Theorie der Solidarisierung
- 4. Güterabwägung
- a. Allgemeine Handlungsfreiheit und Rechtsgüterschutz
- b. Einschränkung des Beihilfetatbestandes durch den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz
- 1. Lehren von der Sozialadäquanz
- III. Subjektive Theorien
- 1. Lehre von der Straflosigkeit bei dolus eventualis
- 2. Theorie des Tatförderungswillens
- 3. Theorie vom deliktischen Sinnbezug
- IV. Lehre vom Ausschluss der Rechtswidrigkeit
- V. Kritische Würdigung
- 1. Extensive Theorie
- 2. Subjektive Theorien
- 3. Lehre vom Ausschluss der Rechtswidrigkeit
- 4. Theorien der objektiven Tatbestandsrestriktion
- a. Lehren von der Sozialadäquanz
- b. Tatbestandslosigkeit der Erfüllung zivilrechtlicher Pflichten
- c. Güterabwägung
- d. Theorien der objektiven Zurechnung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit der Strafbarkeit der sogenannten neutralen Beihilfe in Unternehmen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Frage, wie die Grenze zwischen alltäglichen Handlungen und strafbaren Beihilfehandlungen im Rahmen des Strafgesetzbuches zu ziehen ist. Die Arbeit analysiert verschiedene Theorien, die sich mit der Problematik der neutralen Beihilfe auseinandersetzen, und bietet eine kritische Würdigung dieser Theorien.
- Strafbarkeit der neutralen Beihilfe in Unternehmen
- Grenzziehung zwischen alltäglichen Handlungen und strafbaren Beihilfehandlungen
- Analyse verschiedener Theorien der neutralen Beihilfe
- Kritische Würdigung der Theorien
- Anwendung der Theorien auf konkrete Fälle
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt einen Überblick über die Problematik der neutralen Beihilfe und stellt die zentralen Fragestellungen der Arbeit vor.
Kapitel B widmet sich der Problematik der neutralen Beihilfe und beleuchtet verschiedene Theorien, die sich mit dieser Thematik auseinandersetzen. Dabei werden unterschiedliche Ansätze und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile analysiert.
In Kapitel V erfolgt eine kritische Würdigung der in Kapitel B besprochenen Theorien. Die Autorin beleuchtet die Stärken und Schwächen der einzelnen Ansätze und diskutiert ihre jeweilige Anwendbarkeit auf konkrete Fallkonstellationen.
Schlüsselwörter
Neutrale Beihilfe, Unternehmen, Strafbarkeit, Tatbestandsrestriktion, Sozialadäquanz, Güterabwägung, Objektive Zurechnung, Subjektive Theorien, Strafrecht.
- Citation du texte
- Jasmin Fischer (Auteur), 2003, Strafbarkeit der sogenannten neutralen Beihilfe in Unternehmen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38091