Ziel dieser Arbeit ist es, die drei Frauenfiguren Fräulein Bürstner, Leni und die Frau des Gerichtsdieners in Kafkas "Proceß" zu betrachten und ihre Verbindung mit dem Gericht zu analysieren. Dabei spielen immer wiederkehrende Symbole und Motive, wie beispielsweise das Bett oder Schmutz ebenfalls eine wichtige Rolle.
Die Frauen scheinen zum einen von K. angeworbene Helferinnen, aber auch Gegner im Kampf um seinen Prozess zu sein. Er schart sie um sich, wodurch die Institution des Gerichts eine erotische Konnotation erhält. Macht und Sexualität scheinen in einer wechselseitigen Beziehung zu stehen, die im ersten Kapitel weiter ausgeführt wird. Anschließend wird die anziehende Wirkung des Gerichts bezüglich der drei Frauenfiguren thematisiert. Damit die Symbolik und weitere Auffälligkeiten der Frauen nicht außer Acht gelassen werden, wird im dritten Kapitel die körperliche Fehlerhaftigkeit der Frauen, die sich bei jeder mit dem Gericht eng in Verbindung stehenden Frau zeigt, analysiert. Abschließend gehe ich kurz auf den Störungs- und Unterbrechungsaspekt ein, der zweimal beinahe parallel vor-kommt und zwei Rettungsversuche von Leni und der Frau des Gerichtsdieners beinhaltet.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Das Verhältnis von Sexualität und Macht
2.1 Lenis Beziehungen zu Dr. Huld und Kaufmann Block
2.2 Die Frau des Gerichtsdieners als Bekämpferin des Schmutzes
3. Die anziehende Wirkung des Gerichts
3.1 Fräulein Bürstner als Ratgeberin und Lustobjekt
3.2 Leni als Helferin und Geliebte
3.3 Die Mädchengruppe bei Titorelli
4. Die körperliche Fehlerhaftigkeit der Frauen
4.1 Lenis Schwimmhäute
4.2 Die „bucklige“ Anführerin der Mädchengruppe bei Titorelli
5. Aspekte der Störung und Unterbrechung
6. Schluss
7. Literaturverzeichnis
- Arbeit zitieren
- Laura Schmitt (Autor:in), 2015, Die erotische Besetzung des Gerichts in Franz Kafkas "Der Proceß", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381031