Sah man in der älteren Forschung eine Nachahmung Alexander des Großen bei einigen Herrschern des römischen Reiches, z.B. Cäsar, noch als gegeben an, wird eine Alexander-Imitatio heute in zunehmenden Maße kritischer gesehen. Als unbestritten gilt sie unter anderem bei Kaiser Marcus Aurelius Antonius, besser bekannt als Caracalla – was nicht überrascht: von allen Feldherren und Politikern des römischen Reiches, die Alexander nachgeahmt haben, sticht er in besonderem Maße hervor. So ist bei ihm eine Alexander-Imitatio in beispiellos übersteigerter Form zu beobachten. Angesichts seines Verhaltens wäre es nicht abwegig, ihm jenseits der politischen Instrumentalisierung auch eine persönliche Nähe, vielleicht sogar eine Verehrung Alexanders zu unterstellen. Ob sich diese Unterstellung bestätigen lässt, soll unter anderem in dieser Hausarbeit behandelt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Alexander-Imitatio im römischen Reich
- Zeugnisse der Alexander-Imitatio Caracallas
- Literarische Zeugnisse
- Cassius Dio
- Herodian
- Historia Augusta
- Inschriften
- Archäologische und bildliche Zeugnisse
- Literarische Zeugnisse
- Motive und Einordnung
- Anhang
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Der Text untersucht die Alexander-Imitatio des römischen Kaisers Caracalla und analysiert, inwieweit diese Imitation bewusst politisch inszeniert war oder persönliche Gründe hatte. Dabei werden die historischen und gesellschaftlichen Bedingungen der römischen Kaiserzeit beleuchtet, um das Alexanderbild und seine Rezeption im römischen Reich zu verstehen.
- Die Bedeutung des Alexandermythos im römischen Reich und seine politische Instrumentalisierung
- Die unterschiedlichen Formen der Alexander-Imitatio, wie Comparatio, Aemulatio und Imitatio
- Die literarischen und archäologischen Zeugnisse, die Aufschluss über Caracallas Alexander-Imitatio geben
- Die Motive und Ziele Caracallas im Kontext seiner Epoche und seiner militärischen Feldzüge
- Die Reaktion der Bevölkerung und der Eliten in den Ost- und Westprovinzen auf Caracallas Alexander-Imitatio
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die historische Entwicklung der Alexander-Imitatio im römischen Reich und stellt fest, dass sie in der Republik eher schwierig war, während sie in der Kaiserzeit, besonders in den östlichen Provinzen, populärer wurde. Kapitel 2 diskutiert die Alexander-Renaissance während der Herrschaft von Trajan und die erneute Bedeutung des Alexandermodells in der Zeit der Severischen Kaiser, während der Caracalla lebte.
Kapitel 3 untersucht die literarischen Zeugnisse, die Caracallas Alexander-Imitatio belegen. Dies umfasst die Schriften von Cassius Dio, Herodian und der Historia Augusta, die verschiedene Beispiele für Caracallas Nachahmung Alexanders anführen, von der Verwendung von Alexanders Waffen bis hin zur Bildung einer „Phalanx Alexanders".
Schlüsselwörter
Alexander-Imitatio, Caracalla, römisches Reich, Alexandermythos, politische Instrumentalisierung, Comparatio, Aemulatio, Imitatio, literarische Zeugnisse, archäologische Zeugnisse, Motive, Ziele, Partherfeldzug, Bevölkerung, Eliten, Ostprovinzen, Westprovinzen.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2017, Die Alexander-Imitatio des Caracalla im Spiegel seiner Zeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381063