Diese Arbeit soll einen Überblick über das komplexe Gebiet der Stadtvegetation geben und zum Ende weitere Anwendungen bzw. Ziele der geobotanischen Forschung in Städten aufzeigen. Das Gebiet der geobotanischen Forschung in unseren Städten ist erst seit ca. 20 Jahre verstärkt in den Interessens-Blickpunkt von Forschung und Naturschutz gerückt, obwohl dieser Lebensraum doch für die meisten Menschen Wohnort, Arbeitsplatz und Freizeitraum darstellt. Bei vielen Menschen ist ein gesteigertes Umweltinteresse zu verzeichnen. Gerade Kinder haben ein Verlangen, das, was um sie herum passiert, erklärt zu bekommen und somit auch besser verstehen zu können. Daher bietet sich für eine Einführung in die Vegetationskunde das am nächsten gelegene Ökosystem, die Stadt, sehr an.
Die Vorteile dieses Untersuchungsgebiets liegen auf der Hand: Erstens sind die Untersuchungsobjekte, wenn man nicht sogar das ganze Stadtgebiet als solches sieht, in unmittelbarer Nähe. Zweitens besteht in diesen nur eine relativ geringe Gefahr schützenswerte Pflanzengesellschaften durch unachtsame Auftritte oder andere Störungen bei der Untersuchung zu schädigen, wie dies zum Beispiel, gerade bei Schülern, während einer Exkursion zu nahe liegenden Wäldern oder anderen natürlichen (und dadurch auf anthropogene Störungen empfindlicher reagierende) Biotope geschehen kann.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass die Teilnehmer eines solchen Kurses die Möglichkeit haben, ihre direkte Umgebung, die sie auch sonst immer um sich haben, aus einer wissenschaftlichen Blickrichtung zu betrachten und ihr erworbenes Wissen auch später ständig anwenden können.
Auf Grund seiner starker Dynamik und extremen Belastungen durch den Menschen stellt der Standortkomplex Stadt einzigartige Anforderung an die Vegetation, welche darauf mit unterschiedlichsten Anpassungen, aber auch mit einer Veränderung ihrer Artenzusammensetzung reagiert. Der Lebensraum Stadt bietet daher eine breite Palette an Untersuchungsobjekten anhand derer man die Menschen zu einem bewussten Wahrnehmen der Pflanzen, deren Reaktionen auf (anthropogene) Störungen und ihre Verteilungsmuster anregen kann.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Unterschied zwischen Stadt und Dorf
- Geschichte der geobotanischen Forschung in Siedlungen
- Besonderheiten der Stadt als Vegetationsstandort
- Pflanzenarten, die in Siedlungen heimisch sind
- Anwendungsaspekte und Nutzen der Stadtvegetation
- Anhang
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit verfolgt das Ziel, einen Überblick über das komplexe Gebiet der Stadtvegetation zu geben und die Anwendungen und Ziele der geobotanischen Forschung in Städten aufzuzeigen. Sie beleuchtet die Besonderheiten des Lebensraums Stadt im Vergleich zu ländlichen Gebieten und betrachtet die Geschichte der Forschung auf diesem Gebiet.
- Der Unterschied zwischen Stadt und Dorf: Bebauungsdichte, Verkehrsaufkommen, Bodenversiegelung
- Die Geschichte der geobotanischen Forschung in Siedlungen: Fokus auf Flechten und Adventivfloristik
- Die Stadt als Vegetationsstandort: Anpassungen der Pflanzen an die besonderen Bedingungen
- Pflanzenarten, die in Siedlungen heimisch sind: Überblick über die Artenvielfalt
- Anwendungsaspekte und Nutzen der Stadtvegetation: Bedeutung für Umwelt und Mensch
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Stadt als Ökosystem und Forschungsgegenstand, Bedeutung für die Umweltbildung
- Der Unterschied zwischen Stadt und Dorf: Skizzierung der wichtigsten Unterschiede in Bebauung, Verkehrsaufkommen und Bodenversiegelung
- Geschichte der geobotanischen Forschung in Siedlungen: Fokus auf die späte Erforschung von Siedlungen und die Bedeutung von Flechten und Adventivfloristik
Schlüsselwörter
Stadtvegetation, Geobotanik, Siedlungsforschung, Adventivfloristik, Flechten, Anthropogene Einflüsse, Vegetationsstandort, Artenvielfalt, Umweltbildung
- Quote paper
- David Mössner (Author), 2006, Stadtvegetation und Neophytenausbreitung in Mitteleuropa, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381091