Finalziel dieses Assignments, um ein besseres Verständnis für die nicht-triviale Thematik der „Energiewende 2011“ zu schaffen, ist die graphische Erstellung eines Wirkungsnetzes, das (multi-)kausale Verknüpfungen identifizierter Chancen und Risiken unterschiedlicher Natur, welche mit der eingangs skizzierten energiepolitischen Entscheidung einhergehen, enthält. Um dies zu erreichen, werden zunächst einzelne Chancen und Risiken separat beschrieben, korrespondierende Risikostrategien an sich und die im Laufe der Zeit gesammelten Erfahrungen bzgl. Risikomitigation diskutiert.
Die Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki (1945), der Kyschtym-Unfall in der kerntechnischen Anlage Majak in Russland (1957), die Kernschmelze im Schweizer Versuchsatomkraftwerk Lucens (1969) und die beiden katastrophalen Atomunfälle (INES Stufe 7) in Tschernobyl (1986) und in Fukushima (11. März 2011) zeigen: Sowohl die militärische als auch die zivile Nutzung der Atomenergie blicken seit der Entdeckung der Spaltung des Urankerns durch die Chemiker Otto Hahn und Fritz Straßmann im Jahr 1938 auf eine brisante Vergangenheit zurück. Das Strategiekonzept der schwarz-gelben Bundesregierung enthielt im Jahr 2010 den Grundtenor, zukünftig verstärkt auf erneuerbare Energien setzen zu wollen, gleichzeitig warb sie um gesellschaftliche Akzeptanz für die Kernenergie als Brückentechnologie, da der Atomausstiegsbeschluss der rot-grünen Regierungskoalition aus dem Jahr 2001 revidiert wurde. Bereits am 6. Juni 2011 wurde von selbiger Bundesregierung der finale Atomausstieg Deutschlands bis Ende 2022 beschlossen. Ausschlaggebend für die Kehrtwende in der deutschen Energiepolitik, welche heute im internationalen Sprachgebrauch unter dem Begriff Energiewende bekannt ist, war die Kernschmelze im japanischen KKW Fukushima im März 2011. Es stellt sich die Frage, welche Chancen und Risiken mit dem Atomausstieg durch die „Energiewende 2011“ verbunden sind und welche Strategien zur Risikomitigation verfolgt werden?
Inhaltsverzeichnis
- Abkürzungsverzeichnis
- Vermerk
- 1 Einleitung
- 2 Konzeptionelle Grundlagen
- 3 Vor- und Nachteile der „Energiewende 2011“
- 3.1 Politische Chancen und Risiken
- 3.2 Wirtschaftliche Chancen und Risiken
- 3.3 Sozialgesellschaftliche Chancen und Risiken
- 3.4 Ökologische Chancen und Risiken
- 3.5 Zusammenfassung der ausgearbeiteten Chancen und Risiken
- 4 Risikostrategien: Konkrete Maßnahmen und temporale Entwicklung seit 2011
- 5 Wirkungsgefüge der Einflussgrößen auf die Energiewende 2011
- 6 Zusammenfassung
- Anhang
- A - Definition Energiewende
- B - Basiswissen zur Energiegewinnung in einem KKW
- C - Ergänzende Abbildungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die „Energiewende 2011“ in Deutschland, untersucht die Chancen und Risiken des Atomausstiegs und entwickelt ein Wirkungsnetz, das die multikausalen Verknüpfungen dieser Faktoren aufzeigt. Ziel ist es, ein besseres Verständnis für die Komplexität des Themas zu schaffen und die Dynamik des energiepolitischen Wandels zu beleuchten.
- Politische, wirtschaftliche, sozialgesellschaftliche und ökologische Chancen und Risiken der „Energiewende 2011“
- Entwicklung und Evaluierung von Risikostrategien zur Mitigation der identifizierten Risiken
- Kausale Zusammenhänge zwischen Einflussgrößen auf die Energiewende 2011
- Zeitliche Entwicklung und Erfahrungen im Umgang mit den Risiken
- Qualitative Analyse der „Energiewende 2011“ unter Berücksichtigung des Faktors Zeit
Zusammenfassung der Kapitel
Das zweite Kapitel definiert den Begriff der „Energiewende 2011“ und beleuchtet die konzeptionellen Grundlagen des energiepolitischen Wandels. Das dritte Kapitel analysiert die Chancen und Risiken des Atomausstiegs aus verschiedenen Perspektiven: politisch, wirtschaftlich, sozialgesellschaftlich und ökologisch. Die Ergebnisse werden in einer tabellarischen Übersicht zusammengefasst. Das vierte Kapitel befasst sich mit Strategien zur Risikomitigation und evaluiert deren Wirksamkeit im Laufe der Zeit.
Schlüsselwörter
Energiewende 2011, Atomausstieg, Chancen und Risiken, Risikostrategien, Risikomitigation, Einflussgrößen, Wirkungsnetz, kausale Zusammenhänge, qualitative Analyse, Zeitfaktor, Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, politische Entscheidung, Kernkraft, fossile Brennstoffe, Deutschland, Brückentechnologie.
- Quote paper
- Philipp Stockinger (Author), 2017, Energiewende 2011. Chancen, Risiken, Risikovermeidung, Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381219