Digitalisierung der Arbeitswelt und deren Auswirkung auf die Gesellschaft


Dossier / Travail, 2017

13 Pages, Note: 1,0


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Der Prozess der Digitalisierung: Der Wandel im Überblick

3 Gesellschaftliche Perspektive
3.1 Konsequenzen für Berufsbilder
3.1.1 Entstehung neuer Beschäftigungsbereiche
3.1.2 Veränderungen in bestehenden Berufsbildern
3.2 Auswirkungen im privaten Umfeld

4 Weitere Entwicklung - ein Blick in die Zukunft

5 Fazit

Abbildungsverzeichnis

Literatur

1 Einleitung

Die Welt erlebt einen ständigen Wandel, durch den die Digitalisierung immer weiter voran getrieben wird. Davon ist die Arbeitswelt nicht ausgenommen: Viele Tätigkeiten des Tagesgeschäfts können (manche mehr und manche weniger) digitalisiert werden. Hierbei handelt es sich um einen Trend, der sich schon seit einigen Jahrzehnten immer weiter verstärkt und dessen Abklingen nicht absehbar ist - der Trend hat sich zum Megatrend entwickelt. Als solcher bringt die Digitalisierung viele Vorteile mit sich.

Bestandteil vieler öffentlicher Debatten ist im Zuge dessen die ”Industrie 4.0 “, also die vierte industrielle Revolution.1 Geräte können miteinander kommunizieren, sich gegenseitig steuern und benötigen somit immer weniger menschliche Interaktion. So wie im industriellen Bereich eine kontinuierliche Entwicklung von statten geht, hat sich auch der Dienstleistungssektor schon an die neuen Möglichkeiten angepasst. Ganze Firmen haben sich beispiel- weise auf die Programmierung und Bereitstellung von Software-Lösungen spezialisiert.2

Selbst komplette Berufsbilder verändern sich durch die Digitalisierung grund- legend. Das reicht von Änderungen in den Arbeitsabläufen bis hin zur kom- pletten Automatisierung der Tätigkeit. Der Arbeitnehmer kann durch die Digitalisierung überall erreichbar sein und praktisch von überall arbeiten - die Bindung an den eigentlichen Arbeitsplatz schwindet. Diese Tendenz ma- nifestiert sich auch durch neuartige Arbeitsplatzkonzepte. Als Beispiel sei an dieser Stelle das Konzept namens ”FutureWork“derDeutschenTelekom AG genannt. Ziel hierbei ist es, die zur Verfügung stehende Bürofläche optimal zu nutzen3 und somit effektiv Kosten einzusparen. Dieses Ziel wird erreicht, indem alle beteiligten Mitarbeiter ein mobiles Arbeitsplatzsystem (zum Beispiel in Form eines Notebooks mit integriertem Softphone als Tele- fon) besitzen und somit sowohl unterwegs als auch im Büro arbeiten können. Diese neuartigen Konzepte sind bezeichnend für die heutige Zeit. Sie führen aber auch unweigerlich zu Veränderungen in den gesellschaftlichen Struktu- ren. Es erfolgen sowohl persönliche, auf den Einzelnen, als auch kollektive, auf Personengruppen bezogene Modulationen. Diese vollziehen sich meist langsam und schleichend und sind aus diesem Grunde meist nur über längere Zeiträume betrachtet auffällig. Auch sind nicht all diese Veränderungen po- sitiv zu bewerten. Somit birgt die Digitalisierung auch Gefahren, die identi- fiziert werden müssen.

Wie sich die ständige Innovation im Bereich der Digitalisierung der Arbeits- welt also sowohl bezogen auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in der Gesellschaft niederschlägt, ist die hier zu Grunde liegende Fragestellung.

2 Der Prozess der Digitalisierung: Der Wandel im Überblick

Der Prozess der Digitalisierung erfährt ein stetiges Wachstum. Seit Jahrzehnten lässt sich dieser Trend messbar beobachten. Eine wichtige Metrik für den Fortschritt der Digitalisierung war lange Zeit das Verhältnis von analogen zu digitalen Inhalten. Darauf bezogen wurde im Jahre 2002 ein wichtiger Meilenstein erreicht:

”Das Zeital terder Digital is ierungsetzteim Jahr 2002 einenech- ten Markstein: In diesem Jahr standen weltweit erstmals mehr Inhalte in digitaler Form als in analoger Form zur Verfügung. Im Jahr 2007 waren nur mehr sechs Prozent aller Inhalte in analoger Form gespeichert,94 Prozent in digitaler Form.“4

Zu beachten ist dabei, dass es sich hierbei nicht nur um eine Verschiebung von analogen zu digitalen Medien handelt, sondern die Pro-Kopf- Datenmenge um ein Vielfaches gestiegen ist.

Im Allgemeinen kann man sagen, dass die Digitalisierung der Arbeitswelt mit der Erfindung der Automaten begann. Weiterhin kann man die Entwicklung in drei Phasen unterteilen5:

- Einzug von Automaten hauptsächlich im Produktionssektor
- Entstehen vom Personal Computer als Werkzeug
- Computer im Internet als Medium
In der nächsten Entwicklungsstufe bezeichnet Schröder die Computer als Propheten durch die Analyse von Big Data.6 Somit werden auch Prognosen und frühzeitige Erkennungen von Trends möglich.

Hierbei unterstützt wiederum die exponentielle Entwicklung der Quantitäten an digitalen Daten. Im Jahr 1986 wurden die digitalen Daten auf gerade ein mal 20 Millionen Gigabyte geschätzt. 21 Jahre später haben sich diese Da- tenmengen fast um den Faktor 1000 vergrößert: Im Jahre 2007 wurden die digitalen Datenmengen auf ca. 18,86 Milliarden Gigabyte geschätzt.7 Genauso wichtig wie der Personal Computer war eine weitere technische Neuerung, die heute bereits große Teile unseres Lebens bestimmt: Das In- ternet (bzw. World Wide Web). Dieses wurde 1989 durch Tim Berners-Lee am CERN-Institut konzipiert und entwickelte sich seitdem zum mächtigsten Medium, das wir kennen.8 Zu diesem Zeitpunkt setzte ein stetiges Wachstum der Anzahl an Nutzern ein:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Entwicklung der Anzahl an Nutzern im Internet von 1993-2015 (Quelle: http://www.internetlivestats.com/internet-users/, zuletzt aufgerufen am 06.06.2017 um 15:11 Uhr)

An Abbildung 1 lässt sich erkennen, dass es sich hier zunächst um ei- ne exponentielle und ab dem Jahr 2007 um eine fast lineare Entwicklung handelt. Diese stetig steigende Entwicklung wird in absehbarer Zeit nicht zu einem Ende kommen. Ganz im Gegenteil kann man mit den Anfängen des Internet of Things9 sogar mit einer regelrechten Explosion an vernetzten Geräten rechnen.

So lautet die Prognose für die Anzahl vernetzter Geräte für das Jahr 2020 von Statista: 50 Milliarden Geräte werden vernetzt sein.10 Diese Entwicklung hat die Arbeitswelt bereits gravierend verändert und wird sie auch in Zukunft weiter modifizieren. Damit hat sie direkte Folgen für die Gesellschaft, die sie voran getrieben hat.

3 Gesellschaftliche Perspektive

3.1 Konsequenzen für Berufsbilder

3.1.1 Entstehung neuer Beschäftigungsbereiche

Die Digitalisierung hat als einen ihrer primären Effekte die Entstehung neu- er Berufsbilder zur Folge. Die neuen Produkte, sowohl vertreten in Hardwa- re als in Software, benötigen eigene Fertigungsverfahren. So haben sich die Hersteller spezialisiert: Als führende Hersteller für Computerhardware, im Speziellen für Prozessoren, gelten sowohl Intel als auch AMD. Andere spe- zialisierten sich eher auf den Software-Sektor und bieten maßgeschneiderte Software-Lösungen an. Als Beispiel hierfür sei der Software-Gigant Micro- soft genannt, der sowohl Office-Lösungen als auch das zu Grunde liegende Betriebssystem Windows entwickelt.

Diese beiden Felder gelten als wachsende Anforderer an den Arbeitsmarkt. Nicht zu vergessen sind auch die zahllosen IT-Dienstleister, die beispielsweise für Telekommunikation zuständig sind.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Entwicklung der Anzahl an Arbeitnehmern im ITK-Sektor von 2011-2016 (Quelle: Bundesverband Informati- onswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bit- kom), https://www.bitkom.org/Presse/Presseinformation/ Bitkom-Branche-schafft-20000-neue-Arbeitsplaetze.html, zuletzt aufgerufen am 08.06.2017 um 13:39 Uhr)

So ist für die Anzahl an Arbeitnehmern im IT- und Kommunikationssek- tor ein stetiges Wachstum zu verbuchen, wie sich an Abbildung 2 erkennen lässt. Diese Daten basieren auf einer Studie des Bitkom für die Jahre 2011- 2014 und Prognosen für die Jahre 2015-2016. So ist allein für den Zeitraum zwischen 2015 und 2016 ein Wachstum an Arbeitnehmern von 20.000 Stück prognostiziert worden.

Die Digitalisierung sorgte also durch die neuartigen Techniken, die speziali- sierte Fertigungsverfahren benötigen, für die Entstehung einer Reihe neuer Berufsfelder mit stetig steigenden Zahlen an benötigten qualifizierten Ar- beitskräften.

3.1.2 Veränderungen in bestehenden Berufsbildern

Nicht nur sorgt die Digitalisierung für das Entstehen neuer Berufsbilder, sondern auch für gravierende Veränderungen in bereits bestehenden Be- rufen. Dies reicht von schlichter Vereinfachung des Tagesgeschäfts bis hin zur völligen Substituierbarkeit der Tätigkeit. Wie gefährdet ein Beruf ist, hängt dabei vom Anteil an Routinetätigkeiten ab, die typischerweise für ihn benötigt werden. Routinetätigkeiten sind in der Regel einfach durch Auto- matisierung zu ersetzen. Dies zeigt sich beispielsweise in der Automobilbran- che, in der durch die Einführung von Industrierobotern tausende Menschen ihren Arbeitsplatz verloren. Allerdings sind von der Gefahr der Ersetzbarkeit nicht nur Berufe in Industrie und Fertigung betroffen: Auch Bürotätigkeiten können oft schon zu weiten Teilen automatisiert abgearbeitet werden.11

Tatsächlich widerspricht die Realität ein wenig der Erwartung. Man sollte davon ausgehen, dass Berufe, die eine Ausbildung erfordern, weniger durch Ersetzbarkeit bedroht sind als Berufe, für die wenig bis keine Qualifikationen von Nöten sind. In der Realität sieht es allerdings anders aus, wie Dengler und Matthes bereits erkannten:

”[...] Tätigkeiten, die von qualifizierten Fachkräften ausgeübt werden, [können] stärker von der Digitalisierung betroffen sein

[...], weil diese besser in programmierbare Algorithmen zerlegt und damit leichter von Computern ersetzt werden können.“12

Dies ist allerdings keine allgemein gültige Aussage, wie an Abbildung 3 erkennbar wird. Hier haben Dengler und Matthes die Substituierbarkeitspo- tentiale verschiedener Tätigkeiten nach Qualifikationsklassen dargestellt.13

- Helfer: Helfertätigkeiten, für die keine Ausbildung nötig ist
- Fachkraft: Tätigkeiten, für die eine Ausbildung nötig ist
- Spezialist: Tätigkeiten, für die eine Meister- oder Technikerausbildung oder ein weiterführender Fachschul- oder Bachelorabschluss nötig ist

[...]


1 Vgl. DeMa2015, S.6

2 Ebd.

3 Durch ideale Aufteilung der Räumlichkeiten auf Basis der täglichen Buchungen

4 Ha2015, S.11

5 Vgl. Sc2015, S.44

6 Ebd.

7 Vgl. Ha2015, S.12

8 Ebd.

9 Vernetzung von miteinander kommunizierenden Geräten

10 Vgl. St2017

11 Vgl. DeMa2015, S.12

12 Ebd.

13 Vgl. DeMa2015, S.13

Fin de l'extrait de 13 pages

Résumé des informations

Titre
Digitalisierung der Arbeitswelt und deren Auswirkung auf die Gesellschaft
Université
University of Applied Sciences Darmstadt
Cours
Interdisziplinäre und sozialwissenschaftliche Reflexion der Informatik
Note
1,0
Auteur
Année
2017
Pages
13
N° de catalogue
V381431
ISBN (ebook)
9783668580824
ISBN (Livre)
9783668597327
Taille d'un fichier
2514 KB
Langue
allemand
Mots clés
digitalisierung, arbeitswelt, auswirkung, gesellschaft
Citation du texte
Fabian Groß (Auteur), 2017, Digitalisierung der Arbeitswelt und deren Auswirkung auf die Gesellschaft, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/381431

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