Bei dem diagnostischen Verfahren der Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse handelt es sich um eine quantitative Analysenmethode, die mit Hilfe von Sprachproben die Intensität aktuell vorhandener bewußter und unbewußter Affekte erfaßt. In einigen empirischen Untersuchungen wurde die Methode aber auch zur Erfassung überdauernder Persönlichkeitseigenschaften verwendet. Louis A. GOTTSCHALK und Goldine C. GLESER haben dieses Verfahren in den 60er Jahren in USA entwickelt, intensiv erprobt und beschrieben. In den 70er Jahren wurde es vom Sonderforschungsbereich 115 der Deutschen Forschungsgemeinschaft in Hamburg unter Leitung von A. E. MEYER für die deutsche Sprache übersetzt und teilweise modifiziert. Bei den untersuchten Affekten handelte es sich zunächst um Angst und Aggression. Inzwischen gibt es die Skalen: soziale Entfremdung, persönliche Desorganisation, zwischenmenschliche Beziehungen, Leistungsstreben, Hoffnung, kognitive und intellektuelle Beeinträchtigungen und Depression.
Zunächst werden die allgemeinen Grundannahmen, Anwendungsbereiche und Gütekriterien der Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse beschrieben. Schwerpunkt dieser Arbeit liegt jedoch auf der Darstellung der deutschen Angstskala, wobei ich auch auf deren computerunterstützte Anwendung – das Dresdner Angstwörterbuch (DAW) – eingehe. Das DAW wird seit 1997 am Institut für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie der TU Dresden entwickelt und erprobt. Literaturquellen für diese Arbeit waren hauptsächlich SCHÖFER (1980), LANGENMAYR (1997) und die Internetseiten von BERTH.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse
- Grundannahmen
- Anwendungsbereiche des Verfahrens
- Gütekriterien
- Die Angstskala
- Das Verfahren
- Textgewinnung
- Bestimmung der Wortzahl (WZ)
- Die Codierung der Texte
- Indexberechnung
- Eigenheiten
- Nachteile des Verfahrens
- Computerunterstützte Ansätze
- Das Dresdner Angstwörterbuch (DAW)
- Ziele und Anwendungsbereiche des DAW
- Entwicklung
- Das Verfahren
- Aktuelle Gütekriterien
- Schlußbemerkungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse, einem quantitativen Verfahren zur Erfassung von Affekten anhand von Sprachproben. Die Zielsetzung ist die Beschreibung der Methode, insbesondere der deutschen Angstskala, sowie deren computergestützter Anwendung im Dresdner Angstwörterbuch (DAW).
- Die Grundannahmen und Gütekriterien der Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse.
- Die Anwendung der Angstskala und ihre Methodik.
- Computerunterstützte Verfahren, insbesondere das Dresdner Angstwörterbuch (DAW).
- Vor- und Nachteile des Verfahrens.
- Die Erfassung bewusster und unbewusster Affekte durch Sprachproben.
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in die Thematik der Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse ein, einem quantitativen Verfahren zur Messung von Affekten durch Sprachproben. Es wird auf die Entwicklung des Verfahrens in den USA und seine Adaption für die deutsche Sprache eingegangen. Der Fokus der Arbeit liegt auf der Darstellung der deutschen Angstskala und deren computergestützter Anwendung im Dresdner Angstwörterbuch (DAW).
Die Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse: Dieses Kapitel erläutert die Grundannahmen des Verfahrens, die auf der Annahme beruhen, dass sowohl bewusste als auch unbewusste Affekte in der Sprache ausgedrückt werden. Es wird zwischen Affekten, Stimmungen und Emotionen unterschieden, und die Messung der Affektintensität anhand von Häufigkeit, Direktheit und persönlicher Beteiligung der Äußerungen beschrieben. Die Berechnung eines Index für die Affektstärke wird erklärt, wobei darauf hingewiesen wird, dass Normwerte bisher nur für die englische Version existieren. Die Kapitel beschreibt auch die Anwendungsbereiche der Methode, die von der Psychodiagnostik bis zur Literaturforschung reichen.
Die Angstskala: Dieses Kapitel konzentriert sich auf die Angstskala im Rahmen der Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse. Es beschreibt detailliert das Verfahren zur Textgewinnung, die Bestimmung der Wortzahl, die Codierung der Texte und die Berechnung des Angstindex. Sowohl Eigenheiten als auch Nachteile des Verfahrens werden diskutiert, wobei ein Schwerpunkt auf der computergestützten Anwendung liegt.
Computerunterstützte Ansätze: Das Dresdner Angstwörterbuch (DAW): Dieses Kapitel behandelt das Dresdner Angstwörterbuch (DAW), ein computergestütztes System zur Analyse von Angst in Texten. Es beschreibt die Ziele und Anwendungsbereiche des DAW, seine Entwicklung, das Verfahren selbst und aktuelle Gütekriterien. Das DAW wird als Weiterentwicklung und Verbesserung der traditionellen Gottschalk-Gleser-Analyse dargestellt.
Schlüsselwörter
Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse, Angstskala, Affektmessung, Sprachproben, quantitative Analyse, Dresdner Angstwörterbuch (DAW), Computerlinguistik, Psychodiagnostik, Primär- und Sekundärprozesse.
Häufig gestellte Fragen zur Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse und dem Dresdner Angstwörterbuch
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit beschreibt die Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse, ein quantitatives Verfahren zur Erfassung von Affekten anhand von Sprachproben. Der Schwerpunkt liegt auf der deutschen Angstskala und deren computergestützter Anwendung im Dresdner Angstwörterbuch (DAW).
Was ist die Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse?
Die Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse ist ein quantitatives Verfahren, das annimmt, dass bewusste und unbewusste Affekte in der Sprache ausgedrückt werden. Es unterscheidet zwischen Affekten, Stimmungen und Emotionen und misst die Affektintensität anhand von Häufigkeit, Direktheit und persönlicher Beteiligung der Äußerungen. Ein Index berechnet die Affektstärke; Normwerte existieren bisher nur für die englische Version.
Wie funktioniert die Angstskala im Rahmen der Gottschalk-Gleser-Analyse?
Die Angstskala beschreibt ein detailliertes Verfahren: Textgewinnung, Bestimmung der Wortzahl, Codierung der Texte und Berechnung des Angstindex. Sowohl Eigenheiten als auch Nachteile des Verfahrens werden diskutiert, mit Schwerpunkt auf der computergestützten Anwendung.
Was ist das Dresdner Angstwörterbuch (DAW)?
Das Dresdner Angstwörterbuch (DAW) ist ein computergestütztes System zur Analyse von Angst in Texten. Es beschreibt die Ziele und Anwendungsbereiche des DAW, seine Entwicklung, das Verfahren selbst und aktuelle Gütekriterien. Das DAW wird als Weiterentwicklung und Verbesserung der traditionellen Gottschalk-Gleser-Analyse dargestellt.
Welche Anwendungsbereiche hat die Gottschalk-Gleser-Analyse?
Die Methode findet Anwendung in der Psychodiagnostik und der Literaturforschung.
Welche Vor- und Nachteile hat das Verfahren?
Die Arbeit beschreibt sowohl die Vorteile der computergestützten Analyse (DAW) als auch die Nachteile des traditionellen Verfahrens, wie z.B. das Fehlen von Normwerten für die deutsche Version.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren die Arbeit?
Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse, Angstskala, Affektmessung, Sprachproben, quantitative Analyse, Dresdner Angstwörterbuch (DAW), Computerlinguistik, Psychodiagnostik, Primär- und Sekundärprozesse.
Welche Ziele verfolgt die Arbeit?
Die Arbeit beschreibt die Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse, insbesondere die deutsche Angstskala, und deren computergestützte Anwendung im Dresdner Angstwörterbuch (DAW). Sie beleuchtet Grundannahmen, Gütekriterien, Methodik und Vor- und Nachteile des Verfahrens.
- Citation du texte
- Dipl.-Kommunikationpsychologin Petra Bühler (Auteur), 2001, Diagnostik aus der Sprache am Beispiel der Angstskala der Gottschalk-Gleser-Sprachinhaltsanalyse, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38348