Die Burg Kriebstein wird häufig als "Sachsens schönste Ritterburg" beworben. Die malerische Lage an der Zschopau und die imposante Burganlage machen die Burg zu einem Besuchermagneten. Der Reiz der Burg liegt jedoch nicht allein in ihrem äußerlichen Erscheinungsbild begründet. Die Burg Kriebstein, welche der Epoche der Spätgotik zugeordnet werden kann, kann auf eine wechselvolle 600-jährige Entwicklungsgeschichte zurückblicken, die der näheren Betrachtung lohnt. Sowohl Exterieur als auch Interieur der Burg, die in ihrer Geschichte über 30 Mal den Besitzer gewechselt hat, zeichnet sich aus durch eine Kombination aus Beständigkeit und Weiterentwicklung.
Diese Hausarbeit versucht diese wechselvolle Entwicklungsgeschichte nachzuvollziehen, indem sie ausgehend von den neuen archäologischen Befunden die baugeschichtliche Entwicklung der Burg Kriebstein darstellt und interpretiert. Dabei können aufgrund des begrenzten Umfangs der abgefassten Arbeit nicht alle Gebäudekomplexe gleichermaßen berücksichtigt werden. Da der Wohnturm der massivste und auch älteste Baukörper in der Gesamtanlage ist, erscheint eine Fokussierung auf diesen sinnvoll.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Topographische Lage und Aufbau der Burganlage
- Baugeschichte
- Gründung durch die Familie von Beerwalde und erste Bauphase (1384-1465)
- Zweite Bauphase unter Hugold III. von Schleinitz (1465-1490)
- Weitere Besitzerwechsel und Bautätigkeiten
- Aufbau und Nutzung in der ersten Bau-Epoche
- Der Wohnturm
- Die Bedeutung der Burg Kriebstein zu ihrer damaligen Zeit
- Heutige Nutzung
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit der baugeschichtlichen Entwicklung der Burg Kriebstein in Sachsen. Ausgehend von neuen archäologischen Befunden wird die wechselvolle Geschichte der Burg, die über 600 Jahre zurückreicht, nachvollzogen. Der Fokus liegt dabei auf der ältesten Bauphase und dem Wohnturm, der als massiver und ältester Gebäudekomplex der Gesamtanlage gilt.
- Widerlegung des lange angenommenen frühen Erbauungszeitpunkts der Burg
- Analyse der topographischen Lage und des Aufbaus der Burganlage
- Untersuchung der Baugeschichte, insbesondere der ersten Bauphase unter der Familie von Beerwalde
- Beschreibung der Nutzung des Wohnturms und seiner Bedeutung in der ersten Bau-Epoche
- Einbezug von neuen archäologischen Befunden und Erkenntnissen in die Analyse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema der Burg Kriebstein ein und skizziert die Zielsetzung der Hausarbeit. Dabei wird die besondere Bedeutung der Burg als „Sachsens schönste Ritterburg“ hervorgehoben und die Notwendigkeit, die wechselvolle Geschichte der Burg unter Berücksichtigung neuer archäologischer Erkenntnisse zu untersuchen, betont.
Das zweite Kapitel befasst sich mit der topographischen Lage und dem Aufbau der Burganlage. Die Burg Kriebstein befindet sich in drei Kilometer Entfernung zur Gemeinde Waldheim und wurde auf steilem Felsen gebaut, der von drei Seiten von der Zschopau umflossen wird. Die Anlage wird als Bergspornburg kategorisiert, die durch ihre topographischen Besonderheiten und den künstlich angelegten Halsgraben strategisch vor Angriffen geschützt war. Der Aufbau der Burg Kriebstein zeichnet sich durch eine Verknüpfung einer Turmburg mit einer Ringburg aus, wobei der Wohnturm als dominierendes Element den höchsten Punkt der Bergkuppe einnimmt.
Das dritte Kapitel beschäftigt sich mit der Baugeschichte der Burg Kriebstein. Der Fokus liegt auf der Gründung durch die Familie von Beerwalde und der ersten Bauphase, die von 1384 bis 1465 andauerte. Die urkundliche Ersterwähnung der Burg datiert auf den 4. Oktober 1384, basierend auf einem Brief von Ritter Dietrich von Beerwalde, der die Erlaubnis zum Bau des "Krywensteyn" erhielt. Die archäologischen Untersuchungen belegen, dass der Wohnturm in der Mitte des 14. Jahrhunderts entstanden sein könnte. Die Analyse der Stilformen der Fenster sowie dendrochronologische Untersuchungen untermauern diese Annahme.
Das vierte Kapitel widmet sich dem Aufbau und der Nutzung der Burg Kriebstein in der ersten Bau-Epoche. Es werden die einzelnen Gebäudekomplexe, insbesondere der Wohnturm, beschrieben und ihre Bedeutung in der damaligen Zeit beleuchtet. Der Wohnturm stellt den ältesten Gebäudekomplex der Anlage dar und ist mit seinen 45 Metern Höhe das prägendste Merkmal der Burg. Seine Nutzung als Wohnturm und seine Bedeutung als symbolisches Zentrum der Herrschaft der Familie von Beerwalde werden in diesem Kapitel näher beleuchtet.
Schlüsselwörter
Die Hausarbeit befasst sich mit den Themen Burg Kriebstein, Baugeschichte, Archäologie, Spätgotik, Bergspornburg, Wohnturm, Familie von Beerwalde, topographische Lage, Aufbau der Burganlage, erste Bauphase, dendrochronologische Untersuchungen.
- Citation du texte
- Anna Buchroth (Auteur), 2015, Die Archäologie und Baugeschichte der Burg Kriebstein im Landkreis Hainichen im Freistaat Sachsen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383596