Sowohl bei den Deutschen, Österreichern und Schweizern ist die italienische Küche, die mit Abstand beliebteste. Fast jedes Kind kennt italienische Produkte. Leider ist die italienische Küche nicht mehr überall, das was sie eigentlich ausmacht. Es gibt viele Hobby- und Berufsköche, die von der italienischen Küche mittlerweile weit entfernt sind. Dazu kommt, dass fast jeder Mensch heutzutage ein bestimmtes Bild der italienischen Küche vor Augen hat, der sogenannte Stereotyp.
Sowohl bei den Deutschen, Österreichern und Schweizern ist die italienische Küche, die mit Abstand beliebteste. Fast jedes Kind kennt italienische Produkte. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.23) Leider ist die italienische Küche nicht mehr überall, das was sie eigentlich ausmacht. Es gibt viele Hobby- und Berufsköche, die von der italienischen Küche mittlerweile weit entfernt sind. Dazu kommt, dass fast jeder Mensch heutzutage ein bestimmtes Bild der italienischen Küche vor Augen hat, der sogenannte Stereotyp.
Italienische Küche macht aus: phantasievolle Gemüsegerichte, würzige Kräuter, schmackhaftes Olivenöl und natürlich Nudeln. Diese Begriffe charakterisieren auch das italienische Volk: unkompliziert, charmant und direkt. Sie ist anders als andere nationale Küchen. Ihre Hauptmerkmale sind ihre Einfachheit und ihre regionale Vielfalt. Die italienische Küche besteht aus einer Vielzahl von regionalen Küchen, bedingt durch lange Kochtraditionen und eine Vielzahl unterschiedlicher Zutaten und Spezialitäten. Das bedeutet, würde man das vermutlich gleiche Gericht in verschiedenen Regionen Italiens essen, würde man stets ein anderes Gericht mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen der jeweiligen Region vorfinden. Diese regionale
Diversifizierung ist und bleibt das typischste Merkmal der italienischen Küche. Auf die unterschiedlichen Regionalküchen möchte ich aber nicht eingehen, da dies zu weit führen würde. Zusammenfassend kann man sagen, dass diese Charakteristik der Küche mit ihrer unendlichen Vielzahl an Variationen wahrscheinlich sie zur gefragtesten der Welt gemacht hat. Denn alle haben sie was gemeinsam, sie sind schmackhaft und gesund. Des Weiteren spielen der Nährwert und die Herkunft der Rohstoffe eine große Bedeutung. Italien ist dafür bekannt, dass immer natürliche und frische Zutaten verwendet werden.
Aber nun zum Anfang: Es gab einen sehr langen Weg von der Ablehnung bis zur Integration der italienischen in die zeitgenössische Küche. Vor allem durch die deutschen Italienreisenden wurden die italienischen Speisen populär. Diese brachten die „noch fremden anmutenden Rezepte" in ihrem Reisegepäck mit, sowie den Appetit auf die neuen Lebensmittel. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.24)
Viele waren und sind von dem Land Italien fasziniert. Goethe sagte eins, dass er von der Fülle an Obst und Gemüse in Italien begeistert sei. Des Weiteren bezeichnete er die Landschaft und Vegetation Italiens als irdisches Paradies. Doch es gab auch Vorurteile. Bevor Goethe nach Italien reiste, dachte er, dass er auf „venezianisches
Leiden - schlechtes Brot, schlechten Wein und schlechten Kaffee" treffe. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.26) Doch viel mehr brannte sein Verlangen danach, die italienische Käse- und Knoblauchkocherei kennenzulernen. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.26)
Die meisten Reiseberichte beinhalteten: Worte zu Nudeln, die Fülle an Obst und Gemüse und die Abscheu gegenüber Olivenöl und Knoblauch. Dabei sprach man von der sogenannten „Ölkrankheit". Die Menschen, die nicht an Olivenöl gewöhnt waren, bekamen Durchfall. Was man dagegen tun könne, wurde in den späteren Kochbüchern beschrieben. Ein weiteres Problem, war das stets zu kurz gekochte Gemüse, was für andere als roh wahrgenommen wurde. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.27) Auch die Pasta musste mit Vorurteilen kämpfen und wurde nicht so hoch angesehen. Sie wurde als „elendes Gewürm" beschimpft. Aber auch nur, weil sie unterschiedlich zubereitet wurde. Es gab die relativ weichen eihaltigen deutschen Nudelsorten und die al dente gekochten italienischen Nudeln aus Hartweizengrieß. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.27)
Aber kommen wir weg von den Vorurteilen. Die Italiener haben eine Vorliebe für frisches Obst und Gemüse und kamen durch ihre schlechte finanzielle Lage in der Geschichte mit wenig Fleisch aus. Ein erhebliches Interesse an italienischer Küche hatten die Deutschen von 1933-1945. Dies ist auf die Freundschaft zwischen Hitler und Mussolini zu schließen. Es folgte eine Belebung des ökonomischen Austausches. Daraufhin „verdoppelte sich der Export von Früchten und Gemüse aus Italien zwischen 1934 und 1938, wovon das Meiste nach Deutschland ging." (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.36) Entscheidend war dabei, dass die Ernährung mehr auf Gemüse, Getreide, Brot sowie Obst basierte und weniger Wert auf Fleisch gelegt wurde. Die gesundheitlichen Motive kamen dem Ideal nationalsozialistischer Ernährung näher. Diese war mehr auf die Förderung des Verzehrs vitaminreicher Nahrungsmittel gerichtet und eher auf die Reduktion des Fleischverzehrs. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.37) Dabei werden immer wieder die italienische Bodenständigkeit, Einfachheit und Unkompliziertheit erwähnt.
Trotz allem stehen seit vielen Jahren Spaghetti, Tomatensauce und Pizza im Vordergrund und prägten das Bild der italienischen Küche. Dazu kommt, dass die italienische Küche auf Spaghetti, Eiscreme, Chianti Wein und Espresso reduziert wird. Der Erfolg der italienischen Gastronomie seit den 50er Jahren erklärt sich durch die Etablierung mit der Migration. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.43) Es gibt eine Erfolgsgeschichte der Pizza, die unbedingt erwähnt werden muss. Um 1830 hatte in Neapel die erste Pizzeria ihre Türen geöffnet. Dies war in dem Sinne kein Restaurant, sondern eher eine Bäckerei, die aus dem Fenster heraus die heißen Teigfladen, vor allem an Arme und einfach Leute, verkaufte. Nach einer Legende hatte Margherita, die Gattin des italienischen Königs Umberto II., die feine Kost satt gehabt. Daraufhin äußerte sie den Wunsch, die Armeleutespeise kennen zu lernen. Im Jahre 1889 wurde der Pizzabäcker Raffaele Esposito in den Palast bestellt, da es sich für eine Königin nicht schickte in einer primitiven Pizzeria zu essen. Im Palast soll er sich eine Pizza Variante ausgedacht haben. Diese Pizza war in den Nationalfarben Italiens belegt - mit Tomate - rot, Mozzarella - weiß und Basilikum - grün. Die so schmackhafte Pizza wurde zu Ehren der Königin „Pizza Margherita" genannt. Die Pizzeria von Raffaele Esposito gibt es heute noch. Im Gastraum hängt ein Dankesbrief, den Esposito von der Leitung der königlichen Küche für die Pizza bekam. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.43 f.)
Diese Pizza war die Speise der Armen und man konnte sie mit den Fingern essen. Der Neapolitaner klappte die Pizza zusammen. Sie war mehr ein Imbiss, als ein richtiges Essen, denn sie wurde eher auf offener Straße verkauft. Erst im Laufe der Zeit entwickelte sich aus Pizza Bäckereien, den „Pizzerien" Lokale mit Bänken, später mit Tischen und irgendwann kam ein Gastraum dazu. Solche Lokale von Italienern gab es auch in Deutschland schon früh, doch zunächst vor allem Konditoreien und Eiscafés. Im Text „Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland" von Ulrike Thoms gibt es von Seite 47 bis 49 einen guten Vergleich zwischen zwei Großstädten. Dabei geht es darum, dass es in Berlin mehr italienische Restaurants gibt als in München. Um ca. 1900 gab es etwa 2000 Italiener und bereits zwei Lokale in Berlin. Diese dienten eher als Treffpunkt für die italienische Gemeinde, aber wurde auch von Deutschen besucht. Der Zuwachs zwischen 1980 und 1990 war sehr deutlich sichtbar, obwohl zu diesen Zeitpunkten fast keine Migration mehr von Italien nach Deutschland stattfand. Aber immer mehr Italiener mussten sich außerhalb der Industrie um Arbeitsplätze bemühen. Darum haben viele Italiener, die schon in Deutschland lebten, sich gegen eine Rückkehr in die Heimat entschieden und eröffneten stattdessen ein Restaurant oder eine Pizzeria in Deutschland. Ein Erfolg wurde nach und nach immer mehr sichtbar, da die Deutschen von der italienischen Küche begeistert waren und das auch noch heute sind. Trotz dass sich München näher an Italien befindet und auch ein bevorzugtes Ziel von italienische Migranten war/ist, blieb die Hauptstadt Bayerns bei der Anzahl an italienischen Lokalen hinter Berlin. Bayerns Küche ist sehr stark und lässt anscheinend nicht so viel andere Küchen zu, wo hingegen Berlin aufnahmewilliger für fremde Speisen ist. (vgl. Ulrike Thoms, Sehnsucht nach dem guten Leben, Italienische Küche in Deutschland, S.47 ff.)
Wie oben schon erwähnt, gibt es eine Vielzahl von Spezialitäten aus und in Italien. Ich möchte nun auf einige Speisen und Getränke und auf die Speisenreihenfolge eingehen. Meistens isst man zuerst kalte und warme Antipasti und es gibt zahlreiche Vorspeisengerichte, die auf Gemüse basieren. Bekannte Antipasti sind zum Beispiel Caprese, sprich Mozzarella mit Tomaten und Basilikum oder Bruschetta oder Crostini, welches ein geröstetes Brot mit verschiedenem Belag ist. In ganz Italien werden die Speisen zum Mittag- und Abendessen in der Regel in zwei Gänge aufgeteilt. Den ersten Hauptgang nennt man primo piatto. Dieser besteht überwiegend aus Kohlenhydraten. Dabei gibt es meistens ein Pasta- oder Gnocchi-Gericht. Die Pasta in Italien hat eine lange Tradition und gibt es auch in verschiedenen Varianten mit verschiedenen Nudelsorten. Im Norden Italiens wird oft ein Risotto serviert, da dieser dort sehr beliebt ist. Auch verschiedene Suppen, wie zum Beispiel die Minestrone können als erster Gang serviert werden. Der zweite Hauptgang wird als secondo piatto bezeichnet und ist eher eiweißreich. Dieser ist entweder ein Fleisch- oder ein Fischgericht. Kommen wir nun zur Pizza. Diese wird meist als alleiniger Gang verzehrt, welches unter piatto unico bekannt ist. Laut Italiener gehört auf eine Pizza weder Ananas, Erbsen, Mais, noch Lamm. Des Weiteren sollte man niemals Wein zur Pizza trinken. Zu Pizza gibt es entweder Bier oder wahlweise Wasser. Die Entstehung der „Pizza Margherita" beruht auf einer Legende, wie oben schon geschrieben und kommt aus Neapel. Natürlich gibt es noch viele andere Pizzasorten, worauf ich jetzt aber nicht weiter eingehe. Im Anschluss an das Hauptgericht bzw. an die Hauptgerichte werden dolci ,Desserts‘ gereicht. Da gibt es zum Beispiel: Gelato (italienisches Speiseeis), Panna Cotta oder Tiramisù. Aber auch frisches Obst oder Käse kann als Dessert gegessen werden. Eine weitere Spezialität ist die Vielzahl an Käsesorten. Italien gilt als eines der Länder mit den meisten Käsesorten und langer Tradition in Herstellung und Verarbeitung. Aus Italien kommt zum Beispiel der Parmesan, Mozzarella und Gorgonzola. Des Weiteren gibt es noch bekannte Backwaren, wie zum Beispiel: Amaretti, was man zu einem heißen Getränk essen, bzw. hineintunken kann und Brote, wie zum Beispiel: Ciabatta, Panini und Focaccia. Die Speisenfolge wird meist mit einem Espresso abgeschlossen. Man sollte nie einen Cappuccino nach dem Abendessen bestellen. Laut einer Knigge Regel ist der Cappuccino ein Frühstück. Entweder reicht das zum Frühstück oder man bestellt dazu ein Cornetto, welches ein Croissant ist. Es gibt auch noch andere Kaffeespezialitäten, die man sofort mit Italien verbindet, wie zum Beispiel der Caffè Latte und der Latte Macchiato. Doch es gibt neben den Heißgetränken auch noch andere Getränke. Italiens Weinbau hat eine sehr lange Tradition. Jede Region hat ihre eigenen Weine, das bedeutet es gibt über 350 Sorten. Durch die verschiedenen klimatischen Bedingungen bestehen große geschmackliche Unterschiede zwischen diesen Weinen. Außerdem gibt es noch den Aperitif, der meist ein alkoholisches Getränk ist und welches vor dem Essen konsumiert wird, um den Appetit anzuregen und auf die bevorstehende Mahlzeit einzustimmen. Zu den bekanntesten Getränken, die in Aperitifs wie dem Spritz gemischt werden, gehören Campari, Cinzano und Aperol. Aber kommen wir nun zum Schluss, warum die Pizza so beliebt ist? Die Pizza war kostengünstig und mit einfachen Mitteln herzustellen. Für deutsche Touristen in Italien war sie eine preisgünstige Mahlzeit im Gegensatz zu den Restaurants. Viele einfache Leute reisten immer mehr nach Italien und wollten bei den Speisen sparen. Des Weiteren hatten die Touristen Probleme damit, dass sie das Gedeck in Italien extra zahlen mussten, so dass sie sich eher für einen Imbiss im Stehen entschieden bzw. sich das auch nur leisten konnten.
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- Christin Curth (Author), 2015, Italienisches Essen in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383634
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