Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit liegt in den theoretischen Grundlagen für Kaufunsicherheiten aus informationsökonomischer Sicht. Am Beispiel von Gebrauchtwagenmärkten nach Akerlof wird das Marktversagen diskutiert, das durch den in der Branche vorherrschenden Informationsmangel der Nachfrager leicht entstehen kann. Andere Ansätze zur Erklärung von Kaufunsicherheiten werden ausgeklammert, denn der Schwerpunkt der Betrachtung liegt in der Frage, welche Mittel Anbieter einsetzen können, um Nachfragern konkrete Lösungen zur Beseitigung von Informationsdefiziten - insbesondere für die Phasen nach dem Kauf - anbieten sollten. Dabei spielt der Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit eine zentrale Rolle, denn die Kaufentscheidung hängt oftmals gerade davon ab. Der Auftritt und der Einsatz ausgewählter Signale müssen bei Interessenten ausreichendes Vertrauen für ein zukünftiges Leistungsversprechen aufbauen. Erkenntnisse über die Möglichkeiten und den Einsatz verfügbarer Mittel in einem effizienten Mix führen zur Bereicherung von Marketingaktivitäten.
Es werden Ausgestaltungsmöglichkeiten von Garantiezusagen dargestellt, die Anbietern den Aufbau von Vertrauen bei ihren Kunden erleichtern. Auch der Reputationsaufbau bietet Möglichkeiten, aber auch Risiken, wenn es darum geht, Kommunikationsprozesse zwischen Unternehmen und Verbrauchern in Gang zu setzen.
Die Anwendung theoretischer Erkenntnisse auf die Praxis erfolgt am Beispiel der Altersvorsorge der Debeka Versicherung, einer Branche, die besonders auf den Vertrauensvorschuss ihrer Kunden setzen muss. Diese werden bei Vertragsabschluss mit einer hohen Unsicherheit hinsichtlich der Leistungsversprechen konfrontiert.
Inhaltsverzeichnis
- Die zunehmende Bedeutung von Signaling-Aktivitäten im Strategie-Mix
- Unsicherheitsproblematik in Austauschbeziehungen
- Asymmetrische Informationen und Eigenschaftstypen im Kaufprozess
- Marktversagen durch adverse Selektion
- Prinzipal-Agent-Theorie
- Kaufunsicherheiten
- Signaling als Lösungsvorschlag für asymmetrisch verteilte Informationen
- Spezifische und universelle Leistungssignale
- Leistungssignale mit Selbstbindung
- Garantien
- Reputation
- Der Einsatz des Signaling in der Versicherungsbranche
- Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit beschäftigt sich mit den theoretischen Grundlagen für Kaufunsicherheiten aus informationsökonomischer Sicht. Sie analysiert, wie Anbieter durch Signaling-Aktivitäten die Informationsdefizite von Nachfragern im Kaufprozess reduzieren und so Kaufentscheidungen erleichtern können. Im Mittelpunkt steht dabei der Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit. Die Arbeit beleuchtet verschiedene Möglichkeiten, wie Anbieter über spezifische und universelle Leistungssignale, wie Garantien und Reputation, Kaufunsicherheiten abbauen können.
- Informationsökonomie und Kaufunsicherheiten
- Signaling als Lösungsansatz für asymmetrische Informationen
- Spezifische und universelle Leistungssignale
- Aufbau von Vertrauen und Glaubwürdigkeit durch Signaling-Aktivitäten
- Anwendungen von Signaling in der Praxis, insbesondere in der Versicherungsbranche
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet die zunehmende Bedeutung von Signaling-Aktivitäten im Strategie-Mix von Unternehmen. Anhand von Beispielen aus der Praxis wird die Problematik von Kaufunsicherheiten im Kontext von Informationsasymmetrien verdeutlicht. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit der Unsicherheitsproblematik in Austauschbeziehungen, indem es verschiedene Ansätze und Theorien zur Erklärung von Kaufunsicherheiten vorstellt. Insbesondere wird die Rolle asymmetrischer Informationen und die daraus resultierenden Marktversagen durch adverse Selektion diskutiert. Das dritte Kapitel präsentiert Signaling als Lösungsvorschlag für asymmetrisch verteilte Informationen. Es werden verschiedene Signaling-Strategien und -Instrumente vorgestellt, die Anbieter nutzen können, um Kaufunsicherheiten abzubauen und das Vertrauen von Nachfragern zu gewinnen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit behandelt die Themenbereiche Informationsökonomie, Kaufunsicherheiten, Signaling, asymmetrische Informationen, adverse Selektion, Vertrauen, Glaubwürdigkeit, Garantien, Reputation, Leistungssignale, Marketing, Versicherungsbranche.
- Citar trabajo
- Eric Michels (Autor), 2017, Wie können Kaufunsicherheiten aus informationsökonomischer Sicht reduziert werden? Signaling als Lösungsvorschlag für asymmetrisch verteilte Informationen, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/383828