Die Arbeit untersucht die Menschenrechtspolitik unter Obama aus konstruktivistischer Sicht. Welche Faktoren beeinflussen maßgeblich die Entscheidungen der Administration?
Durch die enger gewordenen internationalen Verflechtungen einer globalisierten Welt, sind die Ansprüche an einen effektiven Menschenrechtsschutz gestiegen. Die Vereinten Nationen haben sich in dieser Entwicklung als tragende Institution erwiesen. Vom 14.- 25. Juni 1993 fand die Weltkonferenz über Menschenrechte statt, in deren Abschlusserklärung sich 171 Staaten gegenüber der Einhaltung der Menschenrechte verpflichteten. Die Menschenrechtspolitik bildet seitdem einen zentralen Pfeiler der internationalen Politik. Dennoch arbeiten nicht alle Staaten in gleicher Weise an diesem Ziel. Wenn man sich die amerikanische Menschenrechtspolitik betrachtet, stand die Regierung von Präsident George W. Bush immer wieder in Kritik. Dem selektiven Multilateralismus der Bush Administration standen viele Mitglieder der Vereinten Nationen skeptisch gegenüber. Mit dem Amtsantritt von Barack Obamas sollte sich diese negative Bild ändern. Obama zeichnete in seinen Reden ein Bild vom „Neuen Amerika“, das wieder zu seinen ursprünglichen Werten und Prinzipien zurückkehren sollte. Menschen- und Bürgerrechte sollten nicht weiter an zweiter Stelle, hinter den Anforderungen der nationalen Sicherheit, stehen.
Im Verlauf der Arbeit soll nun geklärt, werden ob sich Obama im Bereich der internationalen Menschenrechte von seinem Vorgänger distanzieren konnte. Um diese Frage besser beurteilen zu können, soll im ersten Teil ein kleiner Überblick über die Politik Obamas, am Anfang seiner Amtszeit gegeben werden. Anschließend soll anhand der konstruktivistischen Theorie ein Kriterienkatalog entwickelt werden, welcher das Handeln der USA in den internationalen Beziehungen erklärt. Abschließend werden zwei Fallbeispiele aufgegriffen, auf deren Grundlage überprüft werden, in wie weit die entwickelten Kriterien die internationale Menschenrechtspolitik der Obamas Regierung beeinflussen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Ein politischer Wandel? Die Veränderungen der internationalen Politik von George W. Bush zu Barack Obama.
- U.S. human rights policy. Menschenrechtspolitik der Obama Regierung mit realistischen Zielen?
- Normen, Überzeugungen und Prinzipien- Die konstruktivistische Theorie als Erklärungsansatz für das Verhalten der USA in der Menschenrechtspolitik.
- Handlungsleitende Prinzipien zur Analyse der Menschenrechtspolitik unter Obama. Der Präsident zwischen Rechtskultur und pluralistischen Strukturen.
- Fallbeispiel 1: Unterzeichnen und nicht ratifizieren- ein typisches Muster? Eine Analyse des Verhaltens der USA in der Debatte um die CEDAW
- Fallbeispiel 2: Eine Blockade durch konservative Gruppen? Eine Untersuchung des Vorgehens der USA bei der CRC
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit analysiert die internationale Menschenrechtspolitik der Obama-Administration unter dem Fokus der Rechtskultur und pluralistischen Strukturen in den USA. Dabei wird die konstruktivistische Theorie der internationalen Beziehungen als Erklärungsansatz verwendet.
- Der Einfluss der amerikanischen Rechtskultur und pluralistischen Strukturen auf die internationale Menschenrechtspolitik Obamas
- Die Anwendung der konstruktivistischen Theorie als Erklärungsmodell für das Verhalten der USA in der Menschenrechtspolitik
- Die Analyse von Fallbeispielen, die den Zusammenhang zwischen der Rechtskultur, den pluralistischen Strukturen und der internationalen Menschenrechtspolitik Obamas verdeutlichen
- Die Untersuchung der Abgrenzung der Menschenrechtspolitik Obamas von der seiner Vorgänger
- Die Bewertung der Erfolge und Herausforderungen der Obama-Administration im Bereich der internationalen Menschenrechte
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Fragestellung der Arbeit vor und beleuchtet den Kontext der internationalen Menschenrechtspolitik im Wandel von der Bush- zur Obama-Administration. Es wird auf die Bedeutung der Menschenrechte in einer globalisierten Welt eingegangen und die Kritik an der selektiven Politik der Bush-Administration erwähnt.
Kapitel 1 beleuchtet die Menschenrechtspolitik der Obama-Administration und diskutiert die Frage, ob sie realistische Ziele verfolgt. Dabei wird die Rede Obamas über die Schließung des Gefangenenlagers Guantanamo als Beispiel für den Bruch mit der Vergangenheit herangezogen. Obama strebt nach einer Erneuerung der amerikanischen Führungsrolle in der internationalen Politik, die er durch eine deklatorische Politik verfolgt.
Kapitel 2 stellt die konstruktivistische Theorie als Erklärungsansatz für das Verhalten der USA in der Menschenrechtspolitik vor. Es wird auf die Rolle von Wahrnehmung, Ideen und dem sinngebenden internationalen Kontext hingewiesen und die Bedeutung von sozialen Konstruktionen für die Identitäten und Interessen von Staaten hervorgehoben.
Kapitel 3 befasst sich mit den handlungsleitenden Prinzipien der Menschenrechtspolitik unter Obama, insbesondere mit dem Einfluss der Rechtskultur und pluralistischen Strukturen in den USA. Zwei Fallbeispiele veranschaulichen diese Beziehung. Beispiel 1 analysiert das Verhalten der USA in der Debatte um die CEDAW, während Beispiel 2 die Blockade des CRC durch konservative Gruppen untersucht.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die internationale Menschenrechtspolitik der Obama-Administration, die amerikanische Rechtskultur, die pluralistischen Strukturen in den USA, die konstruktivistische Theorie der internationalen Beziehungen, die CEDAW, die CRC, den amerikanischen Exceptionalism sowie die politische Abgrenzung Obamas von seinem Vorgänger George W. Bush.
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- Anonym (Autor), 2015, Ist die internationale Menschenrechtspolitik der Obama Administration ein Ergebnis der Rechtskultur und den pluralistischen Strukturen in den USA?, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384291