In der vorliegenden Arbeit befasse ich mich mit der Trainingsraum-Methode, die sich an Deutschlands Schulen immer größerer Beliebtheit erfreut, und versuche diese unter Bezugnahme auf die Theorien Michel Foucaults und Gilles Deleuzes als eine Erscheinung moderner Kontrollgesellschaften einzuordnen.
Zu diesem Zweck werde ich erst einen allgemeinen Überblick über die Entwicklung der Disziplinar- und Kontrollgesellschaften und den damit verbundenen Wandel von Sanktionsinstrumenten geben. Im folgenden Kapitel betrachte ich den Trainingsraum unter verschiedenen Gesichtspunkten: als gouvernementales Kontrollinstrument, in Verbindung mit den Leitbildern des Homo oeconomicus und des Kontraktualismus sowie unter Berücksichtigung des Leitbildes vom mündigen Bürger, dessen Förderung eigentlich ein Hauptziel der Pädagogik seit der Aufklärung sein sollte. Es folgt eine abschließende Betrachtung der Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Von der Disziplinar- zur Kontrollgesellschaft
- Historie
- Panoptismus
- Der Aufstieg der Kontrollgesellschaften
- Das Trainingsraum-Modell
- Der Trainingsraum als gouvernementale Straftechnik
- Der Schüler als Homo oeconomicus
- Das Diktat des Kontraktualismus
- Die (Un-)Mündigkeit des Schülers
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit analysiert die Trainingsraum-Methode als eine Erscheinungsform moderner Kontrollgesellschaften. Der Fokus liegt auf der Einordnung des Trainingsraums in den Kontext der Theorien Michel Foucaults und Gilles Deleuzes, um seine Funktion als gouvernementales Kontrollinstrument zu beleuchten.
- Entwicklung der Disziplinar- und Kontrollgesellschaften
- Der Trainingsraum als gouvernementale Straftechnik
- Das Leitbild des Homo oeconomicus und der Kontraktualismus im Kontext des Trainingsraums
- Die (Un-)Mündigkeit des Schülers als Ziel pädagogischer Praxis
- Der Wandel von Sanktionsformen im Laufe der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Arbeit befasst sich mit der Trainingsraum-Methode und versucht, diese im Kontext moderner Kontrollgesellschaften zu betrachten. Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und gibt einen Überblick über die Gliederung der Arbeit.
Von der Disziplinar- zur Kontrollgesellschaft
Dieses Kapitel beschreibt die historische Entwicklung von Sanktionsformen, beginnend mit der physischen Gewalt im Mittelalter über die Disziplinarstrafen des 19. Jahrhunderts bis hin zur subtileren Kontrolltechnik des Panoptismus. Es werden die Ideen von Cesare Beccaria und Immanuel Kant zur Strafjustiz sowie die Theorien von Michel Foucault und Gilles Deleuze zur Disziplinar- und Kontrollgesellschaft dargestellt.
Das Trainingsraum-Modell
In diesem Kapitel wird der Trainingsraum als gouvernementales Kontrollinstrument analysiert. Dabei werden die Leitbilder des Homo oeconomicus und des Kontraktualismus sowie das Leitbild vom mündigen Bürger in Bezug gesetzt zum Trainingsraum und seinen Auswirkungen auf die pädagogische Praxis.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den Themen Disziplinargesellschaft, Kontrollgesellschaft, Panoptismus, Trainingsraum, Homo oeconomicus, Kontraktualismus, Mündigkeit, Pädagogik, Strafen, Sanktionsformen.
- Arbeit zitieren
- Bastian Graupner (Autor:in), 2014, Der Trainingsraum als gouvernementale Strafform an Deutschlands Schulen. Eine Erscheinung moderner Kontrollgesellschaften?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384440