Über den Autor, Wernher der Gärtner, lassen sich keine genauen Informationen finden. Man vermutet er war ein fahrender Sänger aus dem Donaubereich, der seine Dichtung der höfischen Gesellschaft gegen Entlohnung vortrug.
Der Name des Dichters ist aus den Schlussversen der Erzählung entnommen, in denen er sich mit „der Moral der Geschichte“ noch einmal direkt an den Leser wendet.
„Swer iu ditze mære lese, /
bitet daz im got genædec wese /
und dem tihtære /
Wernher dem Gartenære (V.1931ff)
Wernher der Gärtner schildert im „Helmbrecht“ den bäuerlichen Lebensraum und das bäuerliche Leben im Allgemeinen. Die höheren Stände werden aus Sicht der Bauern betrachtet, letztlich wird sogar Kritik an den höheren Ständen laut. Der Bauernstand wird durch die zugeordnete Sitte und Moral aufgewertet, vor allem durch das Bild des ehrlichen und gottesfürchtigen Maier Helmbrecht.
Die Verserzählung bzw. Märe „Helmbrecht“ wurde ca. 1275 geschrieben. Eine genaue Datierung ist jedoch nicht möglich.
Im Folgenden soll nun zuerst der Aufbau und dann der Inhalt kurz skizziert werden. Anschließend werden die Verse 653-983 genauer analysiert.
Inhaltsverzeichnis
- Autor und Erzählung
- Aufbau
- Prolog (V.9-19)
- 1. Vorbereitungen auf das ritterliche Leben (V.20-648)
- Übergang: ein Jahr Raubritterleben (V.649-696)
- 2. Erste Heimkehr (V.697-1455)
- Übergang: auf dem Rückweg zu den Spießgesellen (V.1456-1462)
- 3. Hochzeitsvorbereitungen, Verweigerung der Rückkehr (V.1463-1813)
- Übergang: ein Jahr Wanderschaft (V.1814-1822)
- 4. Untergang Helmbrechts (V.1823-1912)
- Epilog (V.1913-1934)
- Inhalt
- Analyse der Verse 653-983
- Hintergründe, Vergleiche, Aktualität
- Literatur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beschäftigt sich mit der mittelalterlichen Verserzählung „Helmbrecht“ von Wernher dem Gärtner. Das Werk bietet einen Einblick in das bäuerliche Leben und die soziale Kluft zwischen Bauern und Adel im 13. Jahrhundert. Durch die Analyse des Textes soll die Darstellung des Bauernbildes in der „nachklassischen“ Literatur beleuchtet werden.
- Darstellung des bäuerlichen Lebens und der sozialen Verhältnisse
- Kritik an den höheren Ständen aus Sicht der Bauern
- Die ambivalente Figur Helmbrechts: Sehnsucht nach Rittertum und die Folgen
- Die Bedeutung von Sitte und Moral im mittelalterlichen Kontext
- Der literarische Stil Wernhers des Gärtners, insbesondere die Verwendung von Dialogen und die Gestaltung des Aufbaus
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel beleuchtet den Autor Wernher der Gärtner und seine Lebensumstände, sowie die Entstehungszeit der Erzählung. Das zweite Kapitel befasst sich mit dem Aufbau des Werks, das durch seine symmetrische Struktur und die Verwendung von Dialogen geprägt ist. Im dritten Kapitel wird der Inhalt der Erzählung zusammengefasst, wobei der Fokus auf den Bauernsohn Helmbrecht und seinen Wunsch nach Rittertum liegt. Die weiteren Kapitel beleuchten die Hintergründe und die Aktualität des Werkes, sowie die verwendeten literarischen Mittel.
Schlüsselwörter
Mittelalter, Verserzählung, „Helmbrecht“, Wernher der Gärtner, Bauernstand, Rittertum, soziale Verhältnisse, Kritik, Moral, Sitte, Literaturgeschichte.
- Citation du texte
- Andrea Fischer (Auteur), 2003, Helmbrecht Vers 653-983, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38488