Ein vertrauensvolles Betriebsklima kann für Unternehmen von großem Vorteil sein. Dies liegt zum einen an der Beliebtheit vertrauensbildender Methoden und zum anderen an dem gegenseitigen Vertrauen zwischen den Mitarbeitern. Dieses gegenseitige Vertrauen bewirkt mehr Informationsaustausch, mehr Leistungsfähigkeit und steigende Arbeitszufriedenheit. Jedoch ist das Verhältnis zwischen Vertrauen und produktiver Zusammenarbeit auf den ersten Blick nicht so transparent, wie man es vermutet. Das Vertrauen und die Handlungsweise im Team sind stark von dem Arbeitsrahmen (Regeln und Anreizsysteme) abhängig. Die psychologische Wissenschaft differenziert zwischen „starken“ und „schwachen“ Gegebenheiten. In „starken“ Gegebenheiten werden nur wenige Handlungsoptionen zugelassen - es ist eindeutig, welches Verhalten verlangt wird. Wenn zum Beispiel ein monetärer Anreiz für die beste Teamleistung aufgerufen wird, existiert ein klarer Anspruch im Team zu arbeiten. Wenn jedoch eine Belohnung für persönliche Leistung zugesichert wird, besteht der klare Anspruch, selbst die/der Beste zu sein (also eher nicht im Team zu arbeiten). Bei „schwachen“ Gegebenheiten lässt die persönliche Haltung, Sichtweise oder Persönlichkeit jeder Person mehr Freiraum zu. Dies ist beispielsweise bei konkurrierenden Zielen oder beim Herrschen von Verunsicherung im Unternehmen der Fall. Unter diesen Umständen führt ein großes Maß an beiderseitigem Ver-trauen dazu, dass mehr im Team gearbeitet wird. Je nach Gegebenheit können demnach verschiedene Methoden sinnvoll sein.
Vor dem Hintergrund des gegenseitigen Vertrauens innerhalb eines Unternehmens befasst sich die vorliegende Arbeit mit der Frage, welche die populärsten Wirkungszusammenhänge und Argumentationsstrukturen des Stewardship-Ansatzes sind. Insbesondere soll Bezug auf die Kategorie des Vertrauens genommen werden. Nachdem zunächst im zweiten Teil der Arbeit eine begriffliche Abgrenzung vorgenommen wird, werden in Kapitel drei die Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen des Stewardship-Ansatzes erläutert. Die kritische Würdigung des Stewardship-Ansatzes rundet das Kapitel ab. Das abschließende Fazit in Kapitel vier zeigt nochmal kurz und prägnant die wichtigsten Inhalte dieser Arbeit auf.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Begriffliche Abgrenzung
- 2.1 Principal-Agenten-Ansatz
- 2.2 Stewardship-Ansatz
- 2.3 Corporate Governance
- 3 Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen der Stewardship-Theorie
- 3.1 Extrinsische und intrinsische Anreize
- 3.2 Vertrauen und Selbstkontrolle
- 3.3 Engagement und Verantwortung
- 3.4 Die Bedeutung der Stewardship-Theorie im Zusammenhang mit der Corporate Governance eines Unternehmens
- 3.5 Kritische Würdigung
- 4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Stewardship-Ansatz als innovative Organisationstheorie und beleuchtet dessen Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen im Kontext von Vertrauen und Corporate Governance. Im Fokus steht die Abgrenzung zum Principal-Agenten-Ansatz und die Bedeutung von intrinsischen und extrinsischen Anreizen.
- Abgrenzung des Stewardship-Ansatzes zum Principal-Agenten-Ansatz
- Bedeutung von Vertrauen und Selbstkontrolle im Stewardship-Ansatz
- Wirkungszusammenhänge von Engagement und Verantwortung
- Stewardship-Theorie und Corporate Governance
- Kritische Auseinandersetzung mit dem Stewardship-Ansatz
Zusammenfassung der Kapitel
1 Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und betont die Bedeutung eines vertrauensvollen Betriebsklimas für Unternehmen. Sie hebt die Komplexität des Verhältnisses zwischen Vertrauen und produktiver Zusammenarbeit hervor, unter Berücksichtigung unterschiedlicher Arbeitsrahmen und individueller Handlungsspielräume. Die Arbeit konzentriert sich auf die Analyse der Wirkungszusammenhänge und Argumentationsstrukturen des Stewardship-Ansatzes, insbesondere im Hinblick auf die Rolle des Vertrauens.
2 Begriffliche Abgrenzung: Dieses Kapitel definiert und erläutert den Principal-Agenten-Ansatz und den Stewardship-Ansatz, wobei beide in einer Tabelle gegenübergestellt werden. Es werden die Kernkonzepte beider Ansätze beleuchtet, einschließlich der Vertragsgestaltung und der Berücksichtigung von Agenturkosten im Principal-Agenten-Ansatz. Zusätzlich wird der Begriff der Corporate Governance im Kontext beider Ansätze eingeordnet und ein begriffliches Fundament für die weitere Arbeit geschaffen.
3 Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen der Stewardship-Theorie: Dieses Kapitel untersucht die Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen des Stewardship-Ansatzes im Detail. Es analysiert die Rolle von extrinsischen und intrinsischen Anreizen, die Bedeutung von Vertrauen und Selbstkontrolle, sowie die Bedeutung von Engagement und Verantwortung für den Erfolg des Ansatzes. Der Zusammenhang zwischen dem Stewardship-Ansatz und der Corporate Governance eines Unternehmens wird detailliert untersucht, einschließlich einer kritischen Würdigung der Theorie und ihrer Anwendbarkeit in der Praxis.
Schlüsselwörter
Stewardship-Ansatz, Principal-Agenten-Ansatz, Corporate Governance, Vertrauen, Selbstkontrolle, intrinsische Anreize, extrinsische Anreize, Engagement, Verantwortung, Organisationstheorien.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Dokument: Stewardship-Ansatz und Corporate Governance
Was ist der Gegenstand des Dokuments?
Das Dokument analysiert den Stewardship-Ansatz als Organisationstheorie und beleuchtet dessen Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen im Kontext von Vertrauen und Corporate Governance. Es vergleicht ihn mit dem Principal-Agenten-Ansatz und untersucht die Bedeutung intrinsischer und extrinsischer Anreize.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: Abgrenzung des Stewardship-Ansatzes zum Principal-Agenten-Ansatz; Bedeutung von Vertrauen und Selbstkontrolle im Stewardship-Ansatz; Wirkungszusammenhänge von Engagement und Verantwortung; Stewardship-Theorie und Corporate Governance; Kritische Auseinandersetzung mit dem Stewardship-Ansatz.
Wie ist das Dokument strukturiert?
Das Dokument ist in vier Kapitel gegliedert: Einleitung, Begriffliche Abgrenzung (inkl. Principal-Agenten-Ansatz, Stewardship-Ansatz und Corporate Governance), Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen der Stewardship-Theorie (inkl. extrinsische/intrinsische Anreize, Vertrauen, Selbstkontrolle, Engagement, Verantwortung und Kritik), und Fazit. Es enthält außerdem ein Inhaltsverzeichnis, eine Zusammenfassung der Kapitel und Schlüsselwörter.
Was wird in der Einleitung behandelt?
Die Einleitung führt in das Thema ein, betont die Bedeutung eines vertrauensvollen Betriebsklimas und die Komplexität des Verhältnisses zwischen Vertrauen und produktiver Zusammenarbeit. Sie fokussiert auf die Analyse der Wirkungszusammenhänge und Argumentationsstrukturen des Stewardship-Ansatzes, insbesondere bezüglich der Rolle des Vertrauens.
Was wird in Kapitel 2 (Begriffliche Abgrenzung) behandelt?
Kapitel 2 definiert und erläutert den Principal-Agenten-Ansatz und den Stewardship-Ansatz, vergleicht beide in einer Tabelle und beleuchtet deren Kernkonzepte. Es beinhaltet die Vertragsgestaltung und Agenturkosten im Principal-Agenten-Ansatz und ordnet den Begriff der Corporate Governance im Kontext beider Ansätze ein.
Was wird in Kapitel 3 (Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen der Stewardship-Theorie) behandelt?
Kapitel 3 analysiert detailliert die Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen des Stewardship-Ansatzes. Es untersucht die Rolle von extrinsischen und intrinsischen Anreizen, die Bedeutung von Vertrauen und Selbstkontrolle sowie von Engagement und Verantwortung. Der Zusammenhang zwischen dem Stewardship-Ansatz und Corporate Governance wird detailliert untersucht, inklusive einer kritischen Würdigung.
Welche Schlüsselwörter sind relevant?
Die Schlüsselwörter sind: Stewardship-Ansatz, Principal-Agenten-Ansatz, Corporate Governance, Vertrauen, Selbstkontrolle, intrinsische Anreize, extrinsische Anreize, Engagement, Verantwortung, Organisationstheorien.
Für wen ist dieses Dokument gedacht?
Das Dokument ist für akademische Zwecke gedacht und dient der Analyse von Themen im Bereich der Organisationstheorie und Corporate Governance.
- Quote paper
- Tina Oechsler (Author), 2017, Innovative Organisationstheorien. Wirkungszusammenhänge und Verhaltensannahmen der Stewardship-Theorie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/384941