Die Arbeit erprobt die diskursanalytische Methode, wie sie in Foucaults 'Die Ordnung des Diskurses' zusammengefasst ist am Gegenstand des juristischen Diskurses für dessen Analyse ein Vorschlag gegeben werden soll. Sie bietet eine kurze Übersicht sowohl über die diskursanalytische Methodik als auch über die Kommunikationssituation innerhalb des juristischen Diskurses.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Ansatz einer Analyse des juridischen Diskurses
- I.) Ausschließungsprozeduren
- 1.) Verbot
- a) Tabu des Gegenstandes
- b) Ritual der Umstände
- c) Recht des sprechenden Subjekts
- 2.) Andere Ausschließungsprozeduren
- II.) Vereinheitlichungsprozeduren
- 1.) Kommentar
- 2.) Autor
- 3.) Disziplin
- a) Bereich von Gegenständen
- b) Bündel von Methoden
- c) Korpus von als wahr angesehenen Sätzen
- III.) Individualprozeduren
- 1.) Ritual
- 2.) Diskursgesellschaften
- 3.) Doktrin
- C. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit zielt darauf ab, die Diskursanalyse, eine Methode, die in der Literaturwissenschaft nach wie vor aktuell ist, auf das Rechtsgebiet anzuwenden. Sie möchte den aktuellen Trend, die Literaturwissenschaft als Teilbereich der Kulturwissenschaften zu etablieren, berücksichtigen, da das Recht mit seinen Texten einen zentralen Aspekt jeder Kultur darstellt. Die Arbeit argumentiert, dass es angesichts dieser Voraussetzungen zunehmend notwendig wird, dass sich Literaturwissenschaftler mit anderen Bereichen der Kultur auseinandersetzen, die ihnen bisher fremd waren, und dass dafür jeweils eine geeignete Einführung unerlässlich ist.
- Anwendung der Diskursanalyse auf den juridischen Diskurs
- Die Rolle des Rechts als Kernbereich der Kultur
- Bedeutung der Diskursanalyse für das Verständnis des Rechts
- Einführung in die Kategorien der Diskursanalyse nach Michel Foucault
- Analyse der spezifischen Merkmale des juridischen Diskurses
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in das Thema ein und erklärt den Ansatz der Arbeit, die Ergebnisse der diskursanalytischen Unternehmungen Michel Foucaults auf den juridischen Diskurs anzuwenden. Der Hauptteil der Arbeit konzentriert sich auf die Kategorien der Diskursanalyse nach Foucault und analysiert diese im Kontext des Rechts. Im ersten Kapitel werden die Ausschließungsprozeduren, die den Diskurs kontrollieren, selektieren, organisieren und kanalisieren, behandelt. Hierbei wird das Verbot als das „sichtbarste und vertrauteste“ Instrument der Diskurskontrolle betrachtet, und es wird diskutiert, wie es im juridischen Diskurs zum Tragen kommt. Das zweite Kapitel analysiert die Vereinheitlichungsprozeduren, die die interne Kontrolle des Diskurses und die Regeln für die Teilnahme daran regeln. Der letzte Teil der Arbeit befasst sich mit den Individualprozeduren, die die Bedingungen des Einsatzes des Diskurses bestimmen und dem sprechenden Individuum bestimmte Regeln auferlegen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit beschäftigt sich mit den Themen Diskursanalyse, juridischer Diskurs, Ausschließungsprozeduren, Vereinheitlichungsprozeduren, Individualprozeduren, Michel Foucault, Rechtsphilosophie, Kulturwissenschaften, Literaturwissenschaft, Rechtstheorie.
- Quote paper
- Christian Herzig (Author), 2004, Ansatz einer Analyse des juristischen Diskurses, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38507