Der öffentliche Sektor befindet sich im Wandel. Neben den bestehenden Harmonisierungsbestrebungen der Europäischen Kommission befindet sich ein Teil der öffentlichen Einheiten in einem andauernden Umstellungsprozess auf die doppelte Buchführung. Die Einführung dieses Rechnungslegungssystems bedingt einer erstmaligen Bewertung sämtlicher Vermögensgegenstände. Eine Vielzahl von Gütern ist in vergleichbarer Weise allerdings nur im öffentlichen Sektor vorhanden. Die uneingeschränkte Übernahme kaufmännischer Rechnungslegungsvorschriften scheint somit nicht stringent. Dies betrifft insbesondere Ressourcen, die das historische und kulturelle Bild vieler Nationen prägen. Unter dem Terminus Heritage Assets findet in der Literatur bereits seit ca. 30 Jahren eine vielfältige Diskussion statt, ob und wenn ja wie eine Abbildung in den Vermögensrechnungen öffentlicher Körperschaften zu erfolgen hat. Bisher mangelt es allerdings immer noch an einer einheitlichen und Gemeingültigkeit besitzenden Definition, welche Güter genau unter den Terminus Heritage Asset zu ordnen sind. Existierende Standards für die Rechnungslegung der öffentlichen Hand bieten hierfür unterschiedliche Lösungsansätze. Aktuell und vor dem Hintergrund möglicher European Public Sector Accounting Standards (EPSAS) greift das ‘‘Issue Paper on Accounting Treatments on Heritage Items‘‘ (IPHI) diese Problemstellung erneut auf.
Die vorliegende Arbeit knüpft hier an und untersucht bestehende Abbildungsmöglichkeiten von Kulturgütern nach International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) und den Financial Reporting Standards 102 (FRS 102). Diese sollen abschließend in einem Datenblatt zusammengetragen werden. Als weiteren Aspekt widmet sich diese Arbeit den theoretischen Überlegungen des IPHI und stellt Zusammenhänge zu den vorgestellten Standards und Literaturmeinungen dar.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretische Grundlagen
- Definition und Merkmale
- Möglichkeiten einer Kategorisierung
- Zwecke einer bilanziellen Erfassung
- Bilanzausweis und Charakteristika
- Bilanzierungsfähigkeit
- Abstrakte Bilanzierungsfähigkeit
- Konkrete Bilanzierungsfähigkeit nach IPSAS und FRS 102
- Erstbewertung
- Bewertung zu Anschaffungs- und Herstellungskosten
- Bewertung zu Verkehrswerten
- Bewertung zu Nutzwerten
- Folgebewertung
- Ausweis
- Bilanzierungsfähigkeit
- Kritische Würdigung und Implikationen für mögliche EPSAS
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit untersucht die Bilanzierung von Heritage Assets im öffentlichen Sektor, insbesondere im Kontext der International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) und der Financial Reporting Standards 102 (FRS 102). Die Arbeit analysiert bestehende Abbildungsmöglichkeiten von Kulturgütern in der Bilanz und beleuchtet die Herausforderungen bei der Bewertung dieser Assets. Sie setzt sich zudem kritisch mit dem "Issue Paper on Accounting Treatments on Heritage Items" (IPHI) auseinander.
- Definition und Charakteristika von Heritage Assets
- Bilanzierungsmöglichkeiten nach IPSAS und FRS 102
- Bewertungsprobleme bei Heritage Assets
- Analyse des IPHI und seiner Implikationen
- Kritische Würdigung bestehender Standards und Lösungsansätze
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Wandel im öffentlichen Sektor hin zur doppelten Buchführung und die damit verbundene Herausforderung der Bewertung aller Vermögensgegenstände, insbesondere von Heritage Assets. Sie hebt die Problematik der Übertragbarkeit kaufmännischer Rechnungslegungsvorschriften auf den öffentlichen Sektor hervor und stellt das "Issue Paper on Accounting Treatments on Heritage Items" (IPHI) als aktuellen Ansatz zur Lösung dieser Problematik vor. Die Arbeit selbst kündigt die Untersuchung bestehender Abbildungsmöglichkeiten von Kulturgütern nach IPSAS und FRS 102 an.
Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel befasst sich mit der Definition und den Merkmalen von Heritage Assets. Es untersucht verschiedene Möglichkeiten der Kategorisierung dieser Güter und beleuchtet die Zwecke einer bilanziellen Erfassung. Es legt somit die Grundlage für die nachfolgende Diskussion der Bilanzierung von Kulturgütern, indem es die spezifischen Herausforderungen und Besonderheiten dieser Asset-Klasse definiert und kontextualisiert.
Bilanzausweis und Charakteristika: Dieses Kapitel analysiert die Bilanzierungsfähigkeit von Heritage Assets, sowohl abstrakt als auch konkret im Hinblick auf IPSAS und FRS 102. Es untersucht verschiedene Bewertungsmethoden (Anschaffungs-/Herstellungskosten, Verkehrswerte, Nutzwerte) für die Erst- und Folgebewertung und beleuchtet die spezifischen Herausforderungen der Bewertung von Kulturgütern. Der Ausweis dieser Assets in der Bilanz wird ebenfalls diskutiert. Die verschiedenen Aspekte der Bewertung und Ausweisung werden detailliert beschrieben und miteinander verknüpft, um ein umfassendes Bild der bilanziellen Behandlung von Heritage Assets zu zeichnen. Die Diskussion der unterschiedlichen Bewertungsmethoden und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile bieten einen detaillierten Einblick in die Komplexität der Thematik.
Kritische Würdigung und Implikationen für mögliche EPSAS: Dieses Kapitel bietet eine kritische Auseinandersetzung mit den vorgestellten Bilanzierungsansätzen und ihren Implikationen für mögliche European Public Sector Accounting Standards (EPSAS). Es synthetisiert die Ergebnisse der vorherigen Kapitel und diskutiert offene Fragen und Herausforderungen für die zukünftige Rechnungslegung von Heritage Assets im öffentlichen Sektor. Der Fokus liegt auf der Bewertung der jeweiligen Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze und deren Auswirkungen auf die Transparenz und Vergleichbarkeit der Finanzberichterstattung öffentlicher Einrichtungen.
Schlüsselwörter
Heritage Assets, Kulturgüter, Bilanzierung, öffentlicher Sektor, IPSAS, FRS 102, EPSAS, Bewertung, Bewertungsmethode, Rechnungslegung, IPHI
Häufig gestellte Fragen zur Seminararbeit: Bilanzierung von Heritage Assets im öffentlichen Sektor
Was ist der Gegenstand dieser Seminararbeit?
Die Seminararbeit befasst sich mit der Bilanzierung von Heritage Assets (Kulturgütern) im öffentlichen Sektor unter Berücksichtigung der International Public Sector Accounting Standards (IPSAS) und der Financial Reporting Standards 102 (FRS 102). Sie analysiert die Herausforderungen bei der Bewertung dieser Vermögenswerte und diskutiert kritisch das "Issue Paper on Accounting Treatments on Heritage Items" (IPHI).
Welche Themen werden in der Seminararbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Charakteristika von Heritage Assets, die Bilanzierungsmöglichkeiten nach IPSAS und FRS 102, die Bewertungsprobleme bei Heritage Assets, die Analyse des IPHI und seiner Implikationen sowie eine kritische Würdigung bestehender Standards und Lösungsansätze. Es werden verschiedene Bewertungsmethoden (Anschaffungs-/Herstellungskosten, Verkehrswerte, Nutzwerte) für die Erst- und Folgebewertung untersucht.
Welche Kapitel umfasst die Seminararbeit?
Die Seminararbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu den theoretischen Grundlagen, ein Kapitel zum Bilanzausweis und den Charakteristika von Heritage Assets und ein Kapitel zur kritischen Würdigung und Implikationen für mögliche European Public Sector Accounting Standards (EPSAS). Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Analyse der jeweiligen Themen.
Wie werden Heritage Assets nach IPSAS und FRS 102 bilanziert?
Die Seminararbeit analysiert die Bilanzierungsfähigkeit von Heritage Assets nach IPSAS und FRS 102, sowohl abstrakt als auch konkret. Sie untersucht verschiedene Bewertungsmethoden (Anschaffungs-/Herstellungskosten, Verkehrswerte, Nutzwerte) für die Erst- und Folgebewertung und diskutiert die Herausforderungen der Bewertung von Kulturgütern im Detail. Der Ausweis in der Bilanz wird ebenfalls behandelt.
Welche Rolle spielt das IPHI in der Seminararbeit?
Das "Issue Paper on Accounting Treatments on Heritage Items" (IPHI) wird als aktueller Ansatz zur Lösung der Problematik der Bilanzierung von Heritage Assets vorgestellt und kritisch analysiert. Die Arbeit untersucht die Implikationen des IPHI für die zukünftige Rechnungslegung.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Seminararbeit?
Das Kapitel zur kritischen Würdigung synthetisiert die Ergebnisse der vorherigen Kapitel und diskutiert offene Fragen und Herausforderungen für die zukünftige Rechnungslegung von Heritage Assets im öffentlichen Sektor. Es bewertet die Vor- und Nachteile verschiedener Ansätze und deren Auswirkungen auf die Transparenz und Vergleichbarkeit der Finanzberichterstattung öffentlicher Einrichtungen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Die Schlüsselwörter sind: Heritage Assets, Kulturgüter, Bilanzierung, öffentlicher Sektor, IPSAS, FRS 102, EPSAS, Bewertung, Bewertungsmethode, Rechnungslegung, IPHI.
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- B.Sc. Felix Bissa (Author), 2017, Bilanzierung von Heritage Assets im öffentlichen Sektor, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385117