Märchenanalyse zum Märchen: Gevatter Tod


Trabajo de Seminario, 2003

14 Páginas, Calificación: 1


Extracto


Inhaltsverzeichnis:

Einleitung:

Hauptteil:
- Das dreizehnte Kind: Die Bedeutung der Zahl 13
- Die „Person“ Tod
- Die Bedeutung des Tod in diesem Märchen
- Die Bedeutung der Gegenspieler „Gott“ und „Teufel“
- Die Bedeutung der Person „Tod“
- Das Heilkraut
- Gestaltung des Märchens

Schluss:
Bedeutung von solchen Märchen in der heutigen Zeit

Literaturliste

Anhang
- Beide Fassungen des Märchens: Gevatter Tod

Einleitung:

Das Märchen „Gevatter Tod“ wurde von den Gebrüdern Grimm mit anderen Märchen in die „ Kinder- und Hausmärchen“ aufgenommen, die 1812 das erste Mal erschienen. Diese Märchen gehören alle zur Gattung der Volksmärchen. Ein Volksmärchen zeichnet sich dadurch aus, dass es keine genaue Zeitangabe gibt, da sie alle mit der für Märchen typischen Einleitungsformel: Es war einmal..., beginnen. Realität und Phantasie geben sich hier auf gleicher Ebene die Hand und es wird als selbstverständlich angenommen. Auch die auftretenden Figuren zeichnen sich durch fehlende Emotionalität und fehlende Charakterbeschreibung aus[1]. Da das Volksmärchen in der Regel sehr kurz ist, wird es zu den epischen Kurzformen gezählt. Hinzu kommt, das diese Volksmärchen anonyme Verfasser haben, da sie mündlich tradiert wurden und die Gebrüder Grimm sie im Laufe der Zeit gesammelt und oft auch bearbeitet hatten. Sie veröffentlichten ihre gesammelten Märchen in den „Kinder- und Hausmärchen“. Diese dienten auch zur Entwicklung der Germanistik und einer deutschen Volkskunde, da die Romantiker den Begriff der „Volksdichtung“ prägten und sich dies auf Lieder; Sagen und andere literarische Formen übertragen lies[2].

Für die Romantiker war es wichtig, Poesie als Bewusstseinserweiterung zu sehen, als Überwindung von Grenzen und Versöhnung des Menschen mit der Natur. Der Macht der Phantasie war es gegeben, Traum und Wirklichkeit miteinander zu vereinen und die Realität in einer höheren Wirklichkeit aufgehen zu lassen. Diese Verschmelzung von Realität und Wirklichkeit wird in unserem Märchen durchaus ersichtlich. Der wichtigste Zeitraum der Romantik, auch der bedeutendste Zeitraum, war die Hoch- bzw. Heidelberger Romantik. Es wurde nach greifbaren Dokumenten der Vergangenheit gesucht. Das Historische gewann an Bedeutung und die Volksdichtung rückte in den Mittelpunkt. Es wurde versucht, das Urwissen der Vergangenheit zu sammeln und sich damit auseinander zusetzen. Dies zeigte sich auch in der Sammlung von Volkliedern, Volkssagen und Volksmärchen, die eine große Bedeutung für Geschichtswissenschaft und Philologie hatten. Die berühmtesten Sammlungen sind Achim von Arnims und Clemens Brentanos: „Des Knaben Wunderhorn“, „Alte Deutsche Lieder“ (1806 –1808) und die Kinder- und Hausmärchen von Jakob und Willhelm Grimm.

Das Märchen wurde zu einer der wichtigsten Gattungen der Romantik[3].

In dem Märchen: „Gevatter Tod“ sind sehr viele Merkmale der Volkspoesie erhalten, die im Anschluss auch ausgeführt werden. Da es jedoch zwei Fassungen des Märchens gibt, habe ich mich für die im Anhang angegebene erste Fassung entschieden, da es hier zwei Märchen betrifft, die zwar den gleichen Titel tragen, jedoch völlig unterschiedlich enden. Um dieses Märchen jedoch genau zu analysieren, ist es unumgänglich, wichtige Begriffe und Merkmale zu klären, um diese in Beziehung zueinander zu setzen.

Hauptteil:

In dem zu analysierenden Märchen geht es um einen Vater, der verzweifelt einen Paten für sein dreizehntes Kind sucht. Diesen findet er in der Gestalt des Todes, der sich auch um die Ausbildung des Kindes zum Arzt kümmert. Als er die Ausbildung abgeschlossen hat, bekommt er ein Kraut, mit welchem er die Menschen heilen kann, falls der Tod zu dessen Kopf steht. Verhält es sich anders, ist der Patient dem Tode sicher. Nach längerer Anwendung begeht der Arzt den Fehler, den Tod zweimal zum eigenen Vorteil hinters Licht zu führen, was letztendlich seinen eigenen Tod bedeutet.

Um nun die Analyse dieses Märchens so einfach wie möglich zu gestalten, ist es von Vorteil, in voraus einige Begriffe und Zeichen des Märchens zu klären. Dies kommt dem Leser zu Gute, da er sich damit in der Analyse leichter zurechtfinden kann.

Das dreizehnte Kind: Die Bedeutung der Zahl 13:

Früher hat man nahezu allen Zahlen und Tagen eine spezielle Bedeutung beigemessen. Die Zahl 13 war in vielen Kulturen besonders bedeutsam, weil sie die ebenfalls sehr bedeutende Zahl zwölf um eins überschreitet. Zweimal zwölf Stunden hat ein Tag, zwölf Monate hat ein Jahr. Beim letzten Abendmahl saßen 13 Menschen am Tisch. Der 13. war angeblich Jesus' Verräter Judas. So wurde die Zahl, die alles "Normale" und "Gute" überschreitet, schließlich zur "bösen" Zahl. Bei der 13 hat der Teufel die Hand im Spiel, sagte man. Im Volksmund wurde die 13 auch als das "Dutzend des Teufels" bezeichnet.

Dabei hatte die 13 längst nicht immer einen schlechten Klang. Im Gegenteil: Im Mittelalter benötigte man zwölf Mönche und einen Abt - also 13 Männer -, um ein Kloster zu gründen. Das war in der damaligen, gottesfürchtigen Zeit Grund genug, in der 13 eine Glückszahl zu sehen.

Bis in unsere Zeit hat sich jedoch die negative Bedeutung der 13 erhalten. Zudem ist auch die Verbindung mit dem Freitag zum Unglückstag eine Erfindung der Moderne. Sie existierte bis ins 20. Jahrhundert nicht. Weder in alten Schriften noch in Märchen oder Sagen tauchen die beiden als gemeinsame Unglücksbringer auf. Historiker meinen, dass die unglückliche Verbindung aus den Federn von Schriftstellern, Sprachwissenschaftlern oder Historikern des letzten Jahrhunderts stammt, um damit gewisse Ziele zu erreichen.

In unserem Märchen ist das 13. Kind erst mal vom Glück gefolgt, das sich jedoch durch eigenes Verschulden durch die zweimalige Überlistung des Todes selbst ins Unglück stürzt. Es hat am Ende sein Leben verwirkt und muss selbst ins Totenreich hinab[4].

Die „Person“ Tod:

Der Tod ist das Ende des Lebens. Er ist durch das unumkehrbare Erlöschen der körperlichen und der aktiven geistigen Existenz eines Lebewesens gekennzeichnet. Der Tod wird auch als Sensemann dargestellt. Oftmals wird der Tod in der Literatur personifiziert, wie in Wolfgang Borcherts: „Draußen vor der Tür“, oder dem kürzlich erschienenen Roman von Terry Pratchett: „Gevatter Tod“. In der Literatur wird er oftmals als Skelett mit Sense (Sensenmann) gezeigt; die Sense dient dazu die Seele vom Körper zu trennen. Diese Darstellung hat sich über mehrerer Jahrhunderte erhalten. Diese Gestalt ist auch heute noch in Literatur, Film und Fernsehen anzutreffen. Der Tod gehört jedoch zum Menschen wie das Leben. Nur löst er mehr Angst aus als das Leben selbst, welches oft mit vielen Problemen verbunden ist. Vor allem in der damaligen Zeit, als es nicht genug zu essen gab oder für kinderreiche Familien keine Unterkunft, war das Leben oft wesentlich schwerer, als wir es uns vorstellen können.

[...]


[1] In: Max Lüthi: Es war einmal. . Vom Wesen des Volksmärchens, Kleine Reige V&R 4006, Vandenhoeck & Ruprecht Verlag Göttingen, 1998

[2] In: Horst Dieter Schlosser: dtv- Atlas zur deutschen Literatur. Tafeln und Texte, 4. Auflage, Deutscher Taschenbuchverlag GmbH & Co. KG München, 1990, S. 183.

[3] In: W. Beutin, K. Ehlert, W. Emmerich u.a.: Deutsche Literaturgeschichte. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung Stuttgart, 1979, S 137 ff.

[4] In: Helmut Hark: Der Gevatter Tod. Ein Pate fürs Leben, Reihe: Weisheit in Märchen, Hrsg.: Theodor Seifert, Kreuz Verlag AG Zürich, 1986, S. 23ff.

Final del extracto de 14 páginas

Detalles

Título
Märchenanalyse zum Märchen: Gevatter Tod
Universidad
University of Regensburg  (Lehrstuhl Didaktik)
Curso
Proseminar
Calificación
1
Autor
Año
2003
Páginas
14
No. de catálogo
V38522
ISBN (Ebook)
9783638375504
Tamaño de fichero
496 KB
Idioma
Alemán
Notas
War eine Seminararbeit zu einem Blockseminar: Umgang mit Märchen in der Schule, und auch Märchen im Allgemeinen
Palabras clave
Märchenanalyse, Märchen, Gevatter, Proseminar
Citar trabajo
Michaela Grimm (Autor), 2003, Märchenanalyse zum Märchen: Gevatter Tod, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38522

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Título: Märchenanalyse zum Märchen: Gevatter Tod



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