Diese Arbeit beschäftigt sich mit den von den Ländern der Europäischen Gemeinschaft erstellten Strategien zur Bewältigung des aktuellen Flüchtlingsstroms. Im ersten Teil wird zunächst der Begriff des Flüchtlings erörtert. Dabei wird ebenfalls auf die subjektive Empfindung der Schutzsuchenden eingegangen die eine Erweiterung der Begrifflichkeit notwendig macht. Im Anschluss daran werden die Fluchtwege der Schutzsuchenden näher betrachtet, auch werden deren Erwartungen beim Eintreffen in Europa sowie deren Interessen für die EU-Länder gegenübergestellt. Anschließend erfolgt eine Darstellung der unterschiedlichen Aufnahmeverfahren, sowohl auf europäischer Ebene als auch unter dem Gesichtspunkt der in Deutschland ansässigen Verfahren. Im anschließenden Fazit sollen unter Hinzuziehung des Einflusses gesellschaftlicher Entwicklungen Möglichkeiten aufgezeigt werden, Lösungen zur Aufnahme von Flüchtlingen zu entwickeln die alle Staaten der EU einer gemeinsamen Verantwortung unterzieht.
Weltweit gab es noch nie so viele Flüchtlinge wie heute. 2015 sind laut UNHCR 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Sie verlassen ihre Heimat aus Angst vor Gewalt, Verfolgung und Zerstörung in Folge von Naturkatastrophen, Hungersnöten und mangelnden oder prekären Zukunftsperspektiven. Die Ursachen die Menschen zur Flucht bewegen scheinen vielschichtig und sich zudem eng mit den Ausgangssituation in den Heimatländern verwoben in unterschiedlichen Mischformen zu manifestieren. Dazu zählen z.B. die direkten Folgen des Klimawandels wie Naturkatastrophen etwa in Form von Dürren und dem in diesem Zusammenhang stehenden Trinkwassermangel sowie Missernten und Hungersnöten wie ganz aktuell am Horn von Afrika. Weitere Gründe die in Betracht gezogen werden die Heimat zu verlassen sind wirtschaftliche und existentielle Nöte, wie etwa nicht vorhandene Gelegenheiten zu arbeiten und ein regelmäßiges Einkommen zu erzielen. Darüber hinaus führen Bürgerkriege und andere gewalttätig ausgetragene Konflikte ebenfalls dazu, dass Menschen aus in Kampfzonen verwandelte Gebiete fliehen wie etwa in Syrien durch den seit bereits 2011 andauernden Bürgerkrieg. In Afrika machen sich ebenfalls viele junge Männer und Frauen auf den Weg in eine bessere Zukunft die sie u.a. aufgrund der Auswirkungen handelspolitischer Praktiken westlich orientierter Länder nicht mehr in ihren Heimatländern finden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Menschen auf der Flucht
- II. Krisenmanagement der EU-Staaten
- II. 1 - Strategien zur Regulierung der Einreise von Schutzsuchenden
- II. 1.1 - Abkommen mit Afrikanischen Ländern, Khartoum–Erklärung.
- II. 1.2 Abkommen mit der Türkei
- II. 1.3 - Einrichtung der Grenzschutzagentur, Frontex
- II. 2 - Auswirkungen national bedingter Einflüsse auf die Solidarität der EU-Staaten
- II. 3 - Frankreichs Positionierung zur Flüchtlingsdebatte
- II. 4 - Positionierung Großbritanniens zur Flüchtlingsdebatte
- II. 1 - Strategien zur Regulierung der Einreise von Schutzsuchenden
- III. Aufnahme und Verteilung der Flüchtlinge in Europa
- III. 1 - Dublin- Verfahren
- III. 2
- Ressetlement-Verfahren
- Relocation-Verfahren
- III. 3 - Humanitäre Aufnahmeprogramme
- III. 4
- IV. Aufnahmeverfahren von Schutzsuchenden in Deutschland
- IV. 1 vor dem Hintergrund europäischer Flüchtlingspolitik
- Resettlement- und Relocationverfahren
- IV. 2 - Humanitäre Hilfsprogramme
- IV. 1 vor dem Hintergrund europäischer Flüchtlingspolitik
- V. Asylverfahren in Deutschland
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die europäischen Strategien zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingsströme. Sie beleuchtet die verschiedenen Aufnahmeverfahren und -programme, die von der Europäischen Union und den einzelnen Mitgliedstaaten implementiert werden. Darüber hinaus werden die Herausforderungen der europäischen Solidarität im Kontext nationaler Interessen und die Positionierung einzelner EU-Staaten in der Flüchtlingsdebatte beleuchtet.
- Europäische Flüchtlingspolitik
- Aufnahmeverfahren und -programme
- Nationale Interessen und Solidarität in der EU
- Positionierung einzelner EU-Staaten
- Herausforderungen der Flüchtlingsintegration
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung bietet einen Überblick über die weltweite Flüchtlingssituation und die Ursachen für Fluchtbewegungen. Das Kapitel I "Menschen auf der Flucht" beschäftigt sich mit der Definition des Begriffs "Flüchtling" im Kontext der Genfer Flüchtlingskonvention und der Unterscheidung zwischen Flüchtlingen und Migranten. Kapitel II analysiert die Strategien der EU-Staaten zur Regulierung der Einreise von Schutzsuchenden, einschließlich der Abkommen mit afrikanischen Ländern und der Türkei sowie der Einrichtung der Grenzschutzagentur Frontex. Des Weiteren werden die Auswirkungen nationaler Interessen auf die Solidarität der EU-Staaten und die Positionierung von Frankreich und Großbritannien in der Flüchtlingsdebatte beleuchtet. Kapitel III widmet sich der Aufnahme und Verteilung von Flüchtlingen in Europa, wobei das Dublin-Verfahren, Resettlement- und Relocation-Verfahren sowie humanitäre Aufnahmeprogramme im Fokus stehen. Kapitel IV befasst sich mit den Aufnahmeverfahren von Schutzsuchenden in Deutschland und analysiert die Rolle von Resettlement- und Relocation-Verfahren sowie humanitären Hilfsprogrammen. Das Kapitel V schließlich behandelt das Asylverfahren in Deutschland.
Schlüsselwörter
Flüchtlingsströme, Europäische Union, Aufnahmeverfahren, Dublin-Verfahren, Resettlement, Relocation, Solidarität, nationale Interessen, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Asylverfahren, Genfer Flüchtlingskonvention.
- Arbeit zitieren
- Clara Dacharry (Autor:in), 2017, Europäische Lösungsversuche zur Bewältigung der aktuellen Flüchtlingsströme, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385507