Education Program for Breast Cancer Prevention in Women


Exposé (Elaboration), 2017

23 Pages, Note: 1


Extrait


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kommunale Programme gegen soziale Ungleichheit
2.1. Zuständigkeiten und neue Herausforderungen
2.2. Ein Umdenken in der Stadtpolitik und das Bund-Länder-Programm „Die soziale Stadt“
2.3. Kommunale Programme gegen soziale Ungleichheit – Beispiele
2.3.1. Mainz
2.3.2. Ludwigshafen am Rhein
2.3.3. Speyer
2.4. Wirkungen von kommunalen Programmen – kann Ungleichheit abgebaut werden?

3. Soziologie in der Stadtplanung/Entwicklung
3.1 Der Beitrag der Soziologie
3.1.1 Planung und Umsetzung
3.1.2 Evaluation von sozialen Programmen
3.1.3 Soziale Mischung zum Abbau sozialer Ungleichheit?
3.2 Soziologie im Spannungsfeld zwischen wissenschaftlichen Ansprüchen und praktischen Erfordernissen

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Seit den 1990ern lässt sich zunehmend soziale Ungleichheit in Deutschland wahrnehmen. Diese schlägt sich auf lokaler Ebene durch eine steigende Segregation und Polarisierung nieder. Dadurch sehen sich die Städte und Kommunen als „lokaler Sozialstaat“ steigenden Herausforderungen ausgesetzt, die gleichzeitig mit einer Veränderung der politisch fiskalischen Rahmenbedingungen einhergehen (vgl. Hanesch 2010: 7). Die Stadtentwicklungspolitik stellt dabei ein zentrales Handlungsfeld der lokalen Politik dar (vgl. ebd.: 8). Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit sich individuelle Entscheidungen von Akteuren, den Bürgern der Stadt, durch von „oben“ verordnete institutionelle Programme, die die skizzierten Entwicklungen abmildern oder rückgängig machen sollen, signifikant steuern lassen. Denn schließlich können diese individuellen Entscheidungen auf der Mikroebene zu einer Verschärfung der sozialen Ungleichheit in Städten auf der Makroebene führen, in dem z.B. immer mehr Mittelschichtshaushalte aus einem Stadtviertel wegziehen, und so durch eine passive Segregation eine problembelastete Bevölkerung zurückbleibt, welche zur Mobilität nicht fähig ist (vgl. Siebel 2010: 56). Solche Prozesse können sehr schnell verlaufen, und sind auch kaum steuerbar, da sie das Ergebnis von freiwilligen Entscheidungen privater Haushalte sind (vgl. ebd.: 56f.). Um solche und andere Probleme zu lösen, bedarf es Projekten, die die Akteure einer Stadtregion zum Mitmachen animieren, so dass diese die Chance erhalten, ihre eigenen Interessen einzubringen (vgl. ebd.: 55). Unter dem Begriff der Local Governance werden neue, flexiblere Steuerungsansätze zusammengefasst, in denen privatwirtschaftliche und zivile Akteure in den Planungs- und Entwicklungsprozess mit einbezogen werden (vgl. Hanesch 2010: 18ff.). In Abschnitt 2 wird untersucht, welche konkreten Maßnahmen von Kommunen verfolgt werden, um soziale Ungleichheit abzumildern und die Lebenschancen in den betroffenen Stadtteilen zu verbessern, und ob durch die verwirklichten Programme überhaupt ein signifikanter Effekt erzielt werden kann. Dabei wird zunächst auf die Stellung der Kommunen im nationalen Kontext und die zunehmenden Herausforderungen eingegangen, die schließlich zum Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ geführt haben. Im Anschluss daran wird in Abschnitt 3 die Frage erörtert, welchen Beitrag die Soziologie bei der Planung, Umsetzung und Evaluation von sozialen Maßnahmen leisten kann. In diesem Zusammenhang wird auch die Frage diskutiert, inwieweit es zu Spannungen zwischen Praxisbezug und wissenschaftlichen Ansprüchen kommen kann. In Abschnitt 4 werden die wichtigsten Ergebnisse noch einmal zusammengefasst und ein abschließendes Fazit gezogen.

2. Kommunale Programme gegen soziale Ungleichheit

2.1. Zuständigkeiten und neue Herausforderungen

Im föderalen System der Bundesrepublik sind die Kommunen auf der untersten Ebene angesiedelt, wobei sie verfassungsrechtlich den Ländern zugeordnet sind. Die Kommunen können als öffentliche Gebietskörperschaften jedoch eigene hoheitliche Aufgaben durchführen. Durch Artikel 28 des Grundgesetzes wird den Kommunen zugesichert, über einen Kern von Selbstverwaltungsaufgaben politische Entscheidungen eigenständig treffen zu können (vgl. Hanesch 2010: 12f.). Neben freiwilligen Tätigkeiten sind die Kommunen durch staatliche Rahmengesetze auch dazu verpflichtet, Selbstverwaltungsaufgaben wahrzunehmen. Hierbei stellen unzureichende finanzielle Mittel ein großes Hemmnis dar. Darüberhinausgehend besteht durch die Selbstverwaltungsgarantie für die Kommunen die Verpflichtung, für sozial ausgewogene Lebensbedingungen zu sorgen (vgl. ebd., S.13f.). Dies geschieht beispielsweise durch die Bereitstellung von sozialen Leistungen und Hilfen, zu denen die Kommunen durch Bundes- und Landesgesetze verpflichtet sind. Im Rahmen der pflichtigen und freiwilligen Selbstverwaltungsaufgaben sollen außerdem soziale Leistungen entsprechend der örtlichen Problem- und Bedarfslage zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehört auch die Versorgung mit sozialen Einrichtungen und Diensten im Rahmen der öffentlichen Daseinsvorsorge.[1] Hierzu zählen Einrichtungen und Dienste des Sozial-, Jugend-, Erziehungs-, Bildungs- und Gesundheitswesens. Die Leistungen der Kommunen zeichnen sich durch einen an Wohlfahrtsmix aus. Ihre Aufgabe umfasst dabei das gesamte Spektrum kommunaler Handlungsfelder wie etwa die Arbeitsmarkt-, Bildungs-, und Wohnungspolitik (vgl. ebd.: 14f.).

Die Kommunen stehen vor der großen Herausforderung, städtischen Prozessen der Spaltung, Verarmung und Ausgrenzung vorbeugend oder behandelnd entgegenzutreten (vgl. Hanesch 2010: 15). Traditionelle Wohnungspolitik und Instrumente der Flächennutzungs- und Bebauungspläne reichen dazu nicht aus. Hierdurch kann die Entwicklung der innerstädtischen Segregation nicht verhindert werden (vgl. Siebel 2010: 59). Ebenso wenig viel versprechend ist eine einseitig ausgerichtete und auf Konkurrenz zu anderen Städten basierende Wachstumspolitik, die durch einen Ausschluss von gering-qualifizierten Arbeitnehmern eher zu einer verschärften sozialräumlichen Polarisierung führt (vgl. Alisch/Dangschat 1998: 157ff.). Ein Beispiel hierfür wird in Abschnitt 3.1.2 anhand der Stadt Hamburg erläutert. Maßnahmen, die auf direkten sozialpolitischen Eingriffen und einer umfassenden Gemeinwesensarbeit beruhen, wie z.B. das Programm der sozialen Stadt, scheinen hier mehr Erfolg zu versprechen (vgl. Siebel 2010: 58). Außerdem sind die Kommunen durch enger werdende finanzielle Spielräume dabei auf handhabbare Steuerungselemente der Sozialpolitik angewiesen, durch die knappe Ressourcen möglichst effektiv eingesetzt werden können (vgl. Schulze-Böing 1994: 12). Hierbei wird die Evaluation von Maßnahmen, die dazu dienen, soziale Ungleichheit abzubauen, sei es z.B. in Form von Arbeitsmarktbeschäftigungsprogrammen (vgl. Schulze-Böing/Johrendt 1994) oder Projekten gegen Kinder- und Bildungsarmut (vgl. Holz 2010), immer wichtiger. Im dritten Abschnitt des Beitrages wird auf das Thema Evaluation in der Stadtentwicklung und bei kommunalen Sozialprogrammen noch genauer eingegangen. Im Folgenden sollen zunächst die Entwicklung bis zum Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ und danach einige kommunale Projekte vorgestellt werden, die der Verringerung von sozialer Ungleichheit dienen.

2.2. Ein Umdenken in der Stadtpolitik und das Bund-Länder-Programm „Die soziale Stadt“

Als ein wichtiger Schritt zu einem Umdenken der Kommunen hinsichtlich der Planungs- und Stadtentwicklungspolitik kann die 1995 beschlossene Aalborg-Charta gesehen werden, auch lokale Agenda 21 genannt. In dieser wurde die soziale Gerechtigkeit als eine Voraussetzung für die Zukunftsbeständigkeit der Stadt aufgeführt. Die Einbeziehung der Bürger und der lokalen Gemeinschaft in den Stadtentwicklungsprozess wurde betont (vgl. Alisch/Dangschat 1998: 165ff.). Im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern wie Frankreich oder Großbritannien gab es in Deutschland aber noch keine nationale Politik für benachteiligte Stadtregionen, jedoch einige Projekte auf Länderebene, wie z.B. in Nordrhein-Westfalen das „Landesprogramm für Stadtteile mit besonderem Erneuerungsbedarf“, die als Vorläufer für die „Soziale Stadt“ gesehen werden können (vgl. ebd.: 175f.). Auf europäischer Ebene wurde 1994 die EU-Gemeinschaftsinitiative URBAN I gestartet, welche im Jahr 2000 mit URBAN II bis 2006 fortgesetzt wurde. Gefördert wurden innovative Strategien zur Wiederbelebung von vernachlässigten Stadtvierteln (vgl. Fries 2006: 20). Schließlich wurde 1999 in Deutschland das Bund-Länder Programm „Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf – die soziale Stadt“ aufgelegt, mit dem seit 1999 bundesweit rund 570 Quartiere in c.a. 350 Gemeinden gefördert werden, und in dem das Prinzip der Local Governance (siehe Einleitung) zum tragen kommt (vgl. Hanesch 2010: 25). Für eine genauere Beschreibung des Programms wird auf den Beitrag von Alissa Jändrosch in diesem Sammelband verwiesen.

2.3. Kommunale Programme gegen soziale Ungleichheit – Beispiele

Programme der Kommunen, die der Verbesserung der sozialen Lage der Bewohner dienen, gibt es nicht nur im Rahmen von staatlich initiierten Programmen wie „Soziale Stadt“ oder „URBAN I/URBAN II“. Ebenso gibt es Projekte, die von den Städten selbst oder in Kooperation mit wirtschaftlichen Akteuren initiiert, und nicht nur in einem bestimmten Stadtteil, sondern in der ganzen Stadt durchgeführt werden. Im Folgenden sollen Projekte der Städte Mainz, Ludwigshafen und Speyer vorgestellt werden. In allen drei Städten gibt es Stadtteile, die im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“ gefördert werden. Da vor allem Bildung eine wichtige Schnittstelle zwischen Eltern und Kindern ist, über die sich soziale Ungleichheit reproduziert (vgl. Klein 2005, Geißler 2005), richtet sich der Fokus sowohl auf Bildungsangebote, als auch auf Angebote, die der Verbesserung des Übergangs Schule-Beruf dienen.

2.3.1. Mainz

Projekte der „Sozialen Stadt“

Im Rahmen der „Sozialen Stadt“ wird im Quartier Mainz Neustadt unter anderen Handlungszielen auch die Verbesserung der Bildungschancen und den damit verbundenen Berufsperspektiven verfolgt (vgl. Stadt Mainz 2010: 91). Ein Projekt hierfür war das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) entwickelte Freiwillige Soziale Trainingsjahr. Ziel war es, über ein niedrigschwelliges Angebot Jugendliche zu einem freiwilligen Engagement zu motivieren, und ihnen so berufliche und soziale Schlüsselqualifikationen für den Zugang zu Ausbildung und Beruf zu vermitteln. Zielgruppen waren u.a. Schulabbrecher, Jugendliche ohne Ausbildung und Migranten mit Sprachproblemen (vgl. Stadt Mainz 2004: 35). Die Bewertung des Projektes durch die Stadt Mainz selbst fällt positiv aus, es wird aber nicht angegeben, ob und von wem das Projekt evaluiert wurde (vgl. ebd.: 37). In den Jahren 2007 und 2008 wurde außerdem das Projekt „KoPra – lokal integriertes Kompetenz- und Praxiszentrum“ durchgeführt. Ziel war die Verbesserung der Chancen von benachteiligten Jugendlichen, in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt integriert zu werden. Hierzu sollten vorhandene Kompetenzen und praktische Qualifizierung in Kooperation mit lokalen Betrieben verbessert werden. Durch die Vernetzung mit lokalen Akteuren wurden neue Praktikums- und Ausbildungsplätze geschaffen, unter anderem auch eine neue Holzwerkstatt (vgl. Stadt Mainz 2010: 92). Zu den begonnen bzw. fortlaufenden Projekten, z.B. im Bereich der Begleitung der Übergangsphase von Schule zu Beruf, gehören eine Jugendberufsagentur, die ein ganzheitlich orientiertes und institutionell abgestimmtes Informations-, Beratungs-, Qualifizierungs- und Begleitangebot bietet, das Projekt Jobfux, das Schülern eine individuelle Berufsberatung und ein Bewerbungstraining ermöglicht, und sie außerdem bei der Betriebspraktikums- und Ausbildungssuche unterstützt, sowie das Projekt SymPaten, in dem Menschen Jugendliche zwischen Schule und Arbeit ehrenamtlich begleiten und ihre Erfahrungen weitergeben. Zu nennen wäre außerdem noch eine ehrenamtliche, zweimal in der Woche stattfindende Hausaufgabenbetreuung, die jedoch noch besser koordiniert werden muss (vgl. Stadt Mainz 2010: 92f.).

[...]


[1] In Anlehnung an Ernst Forsthoff (1958) bezeichnet Hanesch als „öffentliche Daseinsvorsorge“ die staatliche Aufgabe, die für ein sinnvolles menschliches miteinander benötigten Güter und Leistungen – die sogenannte Grundversorgung – bereitzustellen (Hanesch 2010, S.14).

Fin de l'extrait de 23 pages

Résumé des informations

Titre
Education Program for Breast Cancer Prevention in Women
Université
Egerton University
Note
1
Auteur
Année
2017
Pages
23
N° de catalogue
V385887
ISBN (ebook)
9783668608559
ISBN (Livre)
9783668608566
Taille d'un fichier
607 KB
Langue
anglais
Mots clés
Education, Breast, Cancer, Precention, Women, Program, Disease, Condition
Citation du texte
Patrick Kimuyu (Auteur), 2017, Education Program for Breast Cancer Prevention in Women, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/385887

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