Richtiges Stretching. Dehmethoden und Ansatz der Fle.xx-Methode als muskelverlängerndes Trainingskonzept


Hausarbeit, 2017

14 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Begriffliche Klärung

3 Dehnmethoden
3.1 Statisches Stretching
3.2 Dynamisches Stretching
3.3 PNF - Stretchingmethoden

4 Die Fle.xx - Methode „Das Rückrat- Konzept“

5 Fazit

6 Stundenverlaufsplanung

7 Abbildungsverzeichnis

8 Literaturverzeichnis & Quellennachweise

1 Einleitung

Die Methoden des Dehnen- und Stretching spielten laut Freiwald (2009) in den früheren Jahren im Leistungs- und Breitensport eine eher untergeordnete Rolle. Jedoch wurde diese Distanziertheit und Dichotomie im Laufe der sportlichen Entwicklung überwunden und die verschiedenen Formen des Dehnens bilden heutzutage einen integralen Bestandteil des sportlichen Trainings. Im Stretching erkennt Anderson (2012) eine Signifikanz für den den alltäglichen Sporthabitus, da Stretching die Muskeln geschmeidig hält, auf intensivere körperlichen Bewegungen vorbereitet und allgemeinen Verletzungen prophylaktisch entgegenwirkt (Anderson, 2012). Auch Albrecht & Meyer (2005) sehen die Legitimation für das Stretching in dem Erhalt und der Verbesserung der funktionellen Beweglichkeit und in der Steigerung des subjektiven Wohlbefindens. Daher ergibt sich eine gewisse Sinnhaftigkeit hinsichtlich einer integrative Bretachtung von Methoden des Dehnen und Stretching innerhalb des Fachbereiches der „Präventiven Funktionsgymnastik“. Das vorliegende Skript ermöglicht einen theoretischen Überblick des Themenkomplexes „Stretching“ durch Klassifikation und Erläuterung differenzierter Methoden und deren Charakterisierung. Des Weiteren erfolgt eine Auseinandersetzung mit dem innovativen Ansatz der Fle.xx - Methode als dehnspezifisches „Rückgrat-Konzept“. Innerhalb der Schlussbetrachtung erfolgt ein reflektive Betrachtung des Stretchings hinsichtlich des didaktischen Potentials für den Sportunterricht und der Bedeutung für den therapeutischen Bereich.

2 Begriffliche Klärung

Unter Berücksichtigung der pluralistische Manigfaltigkeit auftretender Begriffe im Bereich Stretching, bietet sich unter dem motivationalem Gesichtspunkt einer sauberen Kommunikation und eines zielgerichteten Verständnisses vorerst einmal eine grundlegene Klärung und Defintion der vorhandenen Vokabeln an. Während ein Teil der Fachwelt keine großen Unterschiede zwischen den Begriffen „Dehnen“ und „Stretchen“ herauszeichnet und diese sogar aufgrund der Wortherkunft des Stretchens (to stretch = ausdehnen, ausweiten) als kongruent betrachtet, lässt eine genaue Analyse der Begrifflichkeiten auf feine Unterschiede zwischen den Bewegungsoperationen schließen. So bezieht sich die Dehnfähigkeit nach Albrecht, Meyer & Zahner (2001) auf die gelenkumgebenden bindgewebigen Strukturen wie Sehnen, Bänder, Gelenkkapseln und Muskulatur. Der Dehnprozess fängt laut Sölveborn (1983) mit dem Muskel in ausgestreckter Entspannungslage an und mündet in eine passive Ausdehnung. Ein zeitlich vorgebenes Intervall der aktiven Dehnungsphase kommt erst durch den Begriff Stretchen hinzu. Stretchen bedeutet den Muskel über einen längeren Zeitraum (i.d.R. 10 - 30 Sekunden) im Dehnungszustand zu halten (Sölveborn, 1983). Hierbei sollte der Muskel keinesfalls gezerrt werden, da dies eine potentielle Gefahrenquelle darstellt. Diesen Ansatz teilen sowohl Bob Anderson, als auch Sven A. Sölveborn, welche nach Klee (2003) das schmerzintensive Dehnen ablehnen und als Vertreter des „sanften“ Dehnens gelten.

3 Dehnmethoden

Es existiert eine grundsätzliche Unterscheidung zwischen aktivem - und passivem Dehnen. Aktives Dehnen wird ohne äußere Krafteinwirkung durchgeführt und basiert auf dem Prinzip der Aktivierung des Antagonisten der zu dehnenden Muskulatur. Passives Dehnen hingegen beinhaltet einen statischen Dehnungsverlauf. Hinzu kommt, dass die Muskeln durch einen Helfenden gedehnt werden (Walker, 2010).

Nach Freiwald (2009) lassen sich des Weiteren fünf Dehmethoden unterscheiden, welche eine praktische Bedeutsamkeit besitzen. Auf diese Methoden soll im Folgenden näher eingegangen werden.

3.1 Statisches Stretching

Das statische Stretching umfasst nach Walker (2010) alle Dehnmethoden, welche eine Dehnpostion umfast, die statisch auf eine bestimmte Zeiteinheit gehalten wird. Hierbei nimmt Freiwald (2009) eine Feingliederung vor und differenziert nach dem Zeitintervall der statischen Haltepostion in drei Unterklassen. In der ersten Klasse wird die Dehnpostion 10 - 15 Sekunden mit dem Ziel gehalten, vielmehr neurophysiologische -, als strukturelle Anpassung, zu fokussieren. Die zweite Klasse ist durch eine verlängerte Dehnzeit von bis zu 60 Sekunden charakterisiert und zielt auf auf strukturelle Anpassungen der gedehnten Gewebe ab. In der dritten Klasse erfolgt eine Dehndauer über 60 Sekunden, welche damit ausschließlich für den therapeutischen Bereich geeignet ist.

3.2 Dynamisches Stretching

Das dynamische Stretching umfasst Methoden, in welcher die Dehnpostion dynamisch erweitert und bspw. durch federnde Bewegungen in die Dehnsituation hineingearbeitet wird (Walker, 2010). Im Gegensatz zum statischen Dehnen wird die Dehnpostion somit nicht gehalten und bietet damit die Möglichkeit den Spotler auf nachfolgende Belastungen von dynamischen Bewegungen in einer bestimmten Sportart vorzubereiten (Freiwald, 2009).

3.3 PNF - Stretchingmethoden

Die Methoden der „propriozeptiven neuromuskulären Fasziliation“ (PNF) basieren auf einer Begünstigung oder Beschleunigung der Reaktion des neuromuskulären Mechanimus durch Reizung der Propriorezeptoren (Klee, 2003) und beschreiben daher einen gewissen dehnungsspezifischen Behaviourismus. In der Grobuntergliedrung der PNF kristalisiert sich ebenfalls das aktive Dehnen und das passive Dehnen heraus (Sölveborn, 1983). Die PNF - Methode lässt sich in den Contract - Relax (CR), Agnostic Contract (AC) und der Kombination aus diesen beiden (CR- AC), unterteilen (Walker, 2010).

3.3.1 Contract Relax (CR - Methode)

Die CR - Methode basiert auf einer dem Dehnen vorgeschalteten isometrischen Kontraktion der betreffenden Muskulatur. Nach der Kontraktion erfolgt das Einnehmen der Dehnposition und die Dehnung der Muskulatur, was zu einer gleichzeitigen Mehrdurchblutung und Kräftigung der gedehnten Muskulatur führt. Hierbei wird der Effekt der postisometrischen Hemmung ausgenutzt (Freiwald, 2009).

3.3.2 Antagonist Contract (AC - Methode)

Der Sportler nimmt unter einer aktiven Kontraktion der antagonistischen Muskulatur (<10 Sekunden) eine Dehnposition ein, um die Muskulatur zu dehnen und eine reziproke Hemmung auszunutzen (Freiwald, 2009).

3.3.3 Contract Relax - Antagonist Contract (CR - AC - Methode)

Diese Merhode ist laut Freiwald (2009) mit der zuvorigen AC - Dehnmethode identisch, wobei zusätzlich noch die Kontraktion des zu dehnenden Muskels durch die CR - Methode hinzugefügt wird.

4 Die Fle.xx - Methode „Das Rückrat- Konzept“

Die Fle.xx-Methode stellt eine Trainingskonzept dar, dass geräteunterstützte Rückenübungen umfasst, welche verkürzte Muskeln gezielt in die Länge trainieren sollen. Hierbei bildet die Substanz ein Trainingszirkel aus sieben Grundgeräten und diversen synthetischen Zusatzübungen, welche ohne Geräte ausgeführt werden. Das Konzept richtet sich im Besonderen an Menschen mit Rückenschmerzen und bietet ganzheitiche Lösungsformen an, welche zugleich therapeutisch, als auch präventiv wirken. Durch eine spezielle Ausgangstellung und spezifische Impulsetzung, durch die im Zirkelverlauf integrierten Elemente werden alle großen Muskelgruppen gekräftigt und in die Länge trainiert, was wiederum die Behebung muskulärer Dysbalancen zur Folge hat. Ein Fle.xx. - Trainingszirkel bedarf eines geringen Zeitintervalls von maximal 15 Minuten, wobei die Endposition an jedem Gerät etwa 20 - 30 Sekunden gehalten wird (<http://www.fle-xx.com/das-rueckgrat-konzept/>Zugriff: 01.05.2017). Laut Halx (2014) stellt das Konzept ein muskelverlängerndes Training dar, welches in der Gesamtheit ein Rezept zur Schmerz - sowie physischen Einschränkungsfreiheit der Muskelgruppen ist. Demnach ist die Methode des muskelverlängernden Trainings eine innovative Lösung für den Bereich des Gesundheitssports und könnte somit neben der festen Verankerung in den Freiburger Rücken - Centern zukünftig auch eine legitime Stellung innerhalb von allgemeinen Fitnesscentern einnehmen.

5 Fazit

Durch die zentrale Bedeutung eines gesteigerten Wohlbefindens und der Aufrechterhaltung -, sowie der Förderung funktioneller Beweglichkeit, beinhaltet das Stretching ebenfalls eine essenzielle didaktische Perspektive . So können bestimmte Teilaspekte beispielsweise in den Spotrtunterricht einfließen. Die Zielbereiche sind hierbei vielfältig und erstrecken sich von der allgemeinen Verbesserung der Dehnfähigkeit, Kraft und Beweglichkeit, über die Regeneration und Steigerung der psychosozialen Leistungsfähigkeit (Freiwald, 2009) auf die Einübung der aktiven Köperwahrnehmung und körperlichen Selbsterfahrung. Darüber hinaus ermöglicht die enge sportartspezifische Kopplung an verschiedene Dehnprogramme (Anderson, 2012), Stretching - Methoden auch als zentralen Bestandteil und verankertes Unterrichtsritual einzubauen, um Schülern je nach Sportart oder Sportspiel einerseits neue Aspekte zu vermitteln und schon Bekanntes zu festigen. Somit ist es lohnenswert dem Beweglichkeitstraining im Sportunterricht eine bedeusame Rolle zukommen zu lassen und die Schüler auch über den Sportunterricht hinaus zum Erhalt der funktionellen Beweglichkeit zu anmieren. Außerdem dient das Stretching im therapeutischen Bereich der Verletzungsprävention und Genesung. Druch gezielten Einsatz von Dehmethoden gelingt die Rekonstruktion der natürlichen Beweglichkeit und damit eine gesamtheitliche Vitalisierung durch neu gewonnene Lebensqualität.

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Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Richtiges Stretching. Dehmethoden und Ansatz der Fle.xx-Methode als muskelverlängerndes Trainingskonzept
Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena  (Institut für Sportwissenschaft)
Veranstaltung
Präventive Funktionsgymnastik
Note
2,3
Autor
Jahr
2017
Seiten
14
Katalognummer
V386175
ISBN (eBook)
9783668607163
ISBN (Buch)
9783668607170
Dateigröße
583 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Prävention, Stretching, Fle.xx
Arbeit zitieren
Erik Schittko (Autor:in), 2017, Richtiges Stretching. Dehmethoden und Ansatz der Fle.xx-Methode als muskelverlängerndes Trainingskonzept, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/386175

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