Mitte der siebziger Jahre beginnt mit der Nelkenrevolution in Portugal die so genannte dritte Welle von Demokratisierungen, die später von Südeuropa auf Lateinamerika übergreift, das pazifische Ostasien erreicht und schließlich im Jahr 1989 im Osten Europas ihren Höhepunkt findet.1 Von 1974 bis 1996 wechseln 79 Staaten von autokratischen zu demokratischen Herrschaftsformen.2 Nichtsdestoweniger sind auch heute noch viele Staaten nichtdemokratisch strukturiert. Dies betrifft wohl in erster Linie Länder der sogenannten Dritten Welt. Aber auch junge Demokratien, etwa in Südamerika, sind nicht vor einem Rückfall in autoritäre Herrschaftsformen gefeit.3 Es erscheint mir aufgrund dieser Aktualität interessant zu untersuchen, wie der Übergang zu einer neuen Demokratie vonstatten geht und welche Faktoren für die Festigung des neuen Systems ausschlaggebend sind. Dies soll anhand des Übergangs vom franquistischen Regime hin zu einer parlamentarischen Demokratie geschehen, wohl wissend, dass dieser explizite Verlauf nicht exemplarisch für alle anderen Demokratisierungsprozesse gelten kann. Aufgrund der großen Anzahl verschiedener Schulen der Demokratisierungs-, Transitions-, Systemwechsel- und Konsolidierungsforschung4 und aufgrund der Komplexität des Phänomens an sich, kann und soll an dieser Stelle nicht der Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es vielmehr, einen ersten Einblick in dieses Forschungsgebiet zu gewinnen. Der erste Teil der Arbeit widmet sich der Definition grundlegender Begriffe. Im Mittelpunkt steht hierbei die Erläuterung der einzelnen Transformationsphasen. In einem zweiten Teil wird explizit die Demokratisierung Spaniens ab 1975 betrachtet und in diesem Zusammenhang geklärt, ob Spaniens Demokratie heute als vollständig konsolidiert bezeichnet werden kann. 1 Vgl. Liebert (1995), S.19. 2 Vgl. Merkel (1999a), S. 243. 3 Vgl. Arenhövel (1998), S.10. 4 Vgl. Liebert (1995), S. 19.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 2. Terminologie
- 2.1 Transition
- 2.2 Demokratie
- 2.3 Konsolidierung
- 3. Spanien: Von der Diktatur zur Demokratie
- 3.1 Spanien in der Endphase des autoritären Regimes
- 3.2 Die transición española
- 3.3 Die Konsolidierungsphase
- 3.4 War die Demokratisierung erfolgreich?
- 4. Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht den Übergang von einem autoritären Regime zu einer parlamentarischen Demokratie am Beispiel Spaniens. Ziel ist es, einen Einblick in die Forschungsgebiete der Demokratisierungs-, Transitions- und Konsolidierungsforschung zu gewinnen und zu analysieren, welche Faktoren für die Festigung des neuen Systems ausschlaggebend sind. Der Fokus liegt auf der Erläuterung der einzelnen Transformationsphasen und der Bewertung des Erfolgs der spanischen Demokratisierung.
- Definition der Begriffe Transition, Demokratie und Konsolidierung
- Analyse der Endphase des franquistischen Regimes in Spanien
- Untersuchung der "transición española" und ihrer Herausforderungen
- Bewertung der Konsolidierungsphase der spanischen Demokratie
- Diskussion des Erfolgs der spanischen Demokratisierung
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung stellt den Kontext der Arbeit dar, indem sie die „dritte Welle der Demokratisierung“ und die damit verbundenen Herausforderungen für junge Demokratien beschreibt. Sie führt die Forschungsfrage nach den Faktoren für den erfolgreichen Übergang zu und die Festigung einer Demokratie ein und skizziert den Aufbau der Arbeit. Der Fokus liegt auf dem spanischen Beispiel, wobei die Nicht-Generalisierbarkeit des Falles betont wird. Die Einleitung verdeutlicht die Komplexität der Thematik und das Ziel der Arbeit, einen ersten Einblick in das Forschungsfeld zu ermöglichen.
2. Terminologie: Dieses Kapitel definiert die zentralen Begriffe „Transition“, „Demokratie“ und „Konsolidierung“. Es werden unterschiedliche wissenschaftliche Ansätze zur Definition dieser Begriffe vorgestellt und diskutiert. Besonders wird die Problematik der fehlenden allgemeingültigen Definition von Demokratie hervorgehoben. Das Kapitel legt die Grundlage für die spätere Analyse des spanischen Demokratisierungsprozesses, indem es verschiedene kriterienbasierte Definitionen von Demokratie präsentiert und die Herausforderungen einer präzisen Begriffsbestimmung aufzeigt.
3. Spanien: Von der Diktatur zur Demokratie: Dieses Kapitel analysiert den spanischen Übergang von der Franko-Diktatur zur Demokratie. Es beschreibt die Situation in der Endphase des autoritären Regimes, die "transición española" als Übergangsphase und die anschließende Konsolidierungsphase. Es werden die wichtigsten Akteure, Prozesse und Herausforderungen dieser Transformation beleuchtet. Das Kapitel untersucht kritisch, inwieweit die Demokratisierung in Spanien als erfolgreich betrachtet werden kann und welche Faktoren dazu beigetragen haben. Die Zusammenfassung der Unterkapitel integriert die Aspekte der autoritären Vergangenheit, die Schwierigkeiten des Übergangsprozesses und die Herausforderungen der Konsolidierung der Demokratie.
Schlüsselwörter
Demokratisierung, Transition, Konsolidierung, Spanien, Franquismus, autoritäres Regime, parlamentarische Demokratie, „transición española“, Demokratiedefinition, politische Systeme Südeuropas.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu: Spaniens Weg zur Demokratie
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert den Übergang Spaniens von einem autoritären Regime unter Franco zu einer parlamentarischen Demokratie. Sie untersucht die verschiedenen Phasen dieses Prozesses (Transition, Konsolidierung) und die Faktoren, die zu seiner – mehr oder weniger – erfolgreichen Etablierung beigetragen haben. Der Fokus liegt auf dem spanischen Beispiel, wobei die Nicht-Generalisierbarkeit der Ergebnisse betont wird.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition zentraler Begriffe wie „Transition“, „Demokratie“ und „Konsolidierung“, analysiert die Endphase des Franquismus, untersucht die „transición española“ und ihre Herausforderungen, bewertet die Konsolidierungsphase der spanischen Demokratie und diskutiert schließlich den Erfolg der spanischen Demokratisierung.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Terminologie, ein Kapitel über den spanischen Übergang zur Demokratie und einen Schluss. Die Einleitung beschreibt den Kontext der „dritten Welle der Demokratisierung“. Das Kapitel zur Terminologie definiert die Schlüsselbegriffe. Das Hauptkapitel analysiert den spanischen Übergangsprozess, inklusive der Herausforderungen während der Transition und Konsolidierungsphase. Der Schluss fasst die Ergebnisse zusammen.
Wie werden die Begriffe „Transition“, „Demokratie“ und „Konsolidierung“ definiert?
Das Kapitel zur Terminologie präsentiert und diskutiert verschiedene wissenschaftliche Ansätze zur Definition dieser Begriffe. Die Arbeit hebt die Problematik der fehlenden allgemeingültigen Definition von Demokratie hervor und präsentiert verschiedene Kriterien-basierte Definitionen. Diese Definitionen bilden die Grundlage für die Analyse des spanischen Demokratisierungsprozesses.
Wie wird die „transición española“ analysiert?
Die „transición española“ wird als Übergangsphase von der Franko-Diktatur zur Demokratie analysiert. Die Arbeit beleuchtet die wichtigsten Akteure, Prozesse und Herausforderungen dieses Prozesses. Es wird untersucht, welche Faktoren zum Erfolg oder Misserfolg des Übergangs beigetragen haben.
Wie wird der Erfolg der spanischen Demokratisierung bewertet?
Die Arbeit untersucht kritisch, inwieweit die Demokratisierung in Spanien als erfolgreich betrachtet werden kann. Sie berücksichtigt dabei die Aspekte der autoritären Vergangenheit, die Schwierigkeiten des Übergangsprozesses und die Herausforderungen der Konsolidierung der Demokratie. Es gibt keine einfache Ja/Nein-Antwort, sondern eine differenzierte Bewertung.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Demokratisierung, Transition, Konsolidierung, Spanien, Franquismus, autoritäres Regime, parlamentarische Demokratie, „transición española“, Demokratiedefinition, politische Systeme Südeuropas.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für akademische Zwecke gedacht und soll einen Einblick in die Forschungsgebiete der Demokratisierungs-, Transitions- und Konsolidierungsforschung bieten.
- Quote paper
- Anonym (Author), 2002, Transition und politische Konsolidierung am Beispiel Spaniens, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38620