Staatsbürger_innenrechte gelten heute als eine der bedeutendsten Errungenschaften moderner Gesellschaften. Als Interessengebiet der Solidaritätsforschung spielen sie auch in der Soziologie eine zentrale Rolle, da sie als Inklusionsform westlicher Demokratien gelten. Diese Arbeit möchte jedoch nicht nur die Entstehung von Staatsbürger_innenrechten nachvollziehen, sondern auch die Frage behandeln, ob hier eine Ausweitung auf Tierrechte denkbar wäre.
In den letzten Jahren hat sich die mediale Aufmerksamkeit auf Tierrechtsthemen in Deutschland wie weltweit gesteigert. Massentierhaltung, Zoos, Tierversuche und ähnliches finden immer mehr Einzug in politische Debatten. Als Beispiele seien hier Lebensmittelskandale, die Tötung der Giraffe Marius im Kopenhagener Zoo oder auch Berichte über Fleisch allgemein und die vegane Bewegung genannt.
Ein weiteres interessantes Beispiel ist die jüngste Meldung aus Großbritannien, laut derer die Green Party plane, u.a. den Artikel 3 der UN-Menschenrechtskonvention (Verbot der Folter) auf alle empfindungsfähigen Wesen auszuweiten. Und in den USA hat ein Gericht zwei Schimpansen als juristische Personen anerkannt, das eine Universität nun zwingt, zu begründen, wieso sie diesen Affen im Rahmen von Tierversuchen einer Freiheitsberaubung unterziehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Neue Debatten
- 2. Eine Definition der Solidarität
- 3. Staatsbürger_innenrechte: Definitionen und Differenzierungen
- 4. Tierrechte
- 4.1. Zu der (Nicht-)Anwesenheit des Tiers in der Soziologie
- 4.2. Von Staatsbürger_innenrechten zu Tierrechten?
- 5. Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit setzt sich zum Ziel, die Entwicklung von Staatsbürger_innenrechten und deren potentielle Ausweitung auf Tierrechte zu untersuchen. Sie analysiert die Rolle von Solidarität in modernen Gesellschaften und erforscht, ob und wie Tierrechte in das Konzept der Solidarität integriert werden können.
- Die Bedeutung von Staatsbürger_innenrechten in modernen Gesellschaften
- Die Definition von Solidarität und ihre vielschichtigen Bedeutungen
- Die Entstehung von Staatsbürger_innenrechten im Kontext des Klassenkampfes
- Die Bedeutung von Tierrechten in der aktuellen Diskussion über Solidarität
- Die potentielle Ausweitung von Staatsbürger_innenrechten auf Tierrechte
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Neue Debatten: Dieses Kapitel beleuchtet die zunehmende Aufmerksamkeit für Tierrechtsthemen in Medien und Politik. Es führt Beispiele für aktuelle Debatten und Entwicklungen in Deutschland und weltweit auf, um den Kontext der Arbeit zu verdeutlichen.
- Kapitel 2: Eine Definition der Solidarität: Hier wird der vielschichtige Begriff der Solidarität analysiert und eine Definition für den Einsatz im Kontext dieser Arbeit entwickelt. Es werden verschiedene Perspektiven auf Solidarität vorgestellt und die Einordnung von Tierrechten in diesen Kontext diskutiert.
- Kapitel 3: Staatsbürger_innenrechte: Definitionen und Differenzierungen: Dieses Kapitel zeichnet die Entwicklung von Staatsbürger_innenrechten nach und beleuchtet die Theorien von Thomas H. Marshall zu Gleichheit und Ungleichheit. Es zeigt auf, wie Staatsbürger_innenrechte im Kontext des Klassenkampfes entstanden sind und welche Rolle sie in modernen Gesellschaften spielen.
- Kapitel 4: Tierrechte: Dieses Kapitel befasst sich mit der Frage, ob und wie Tierrechte in das Konzept der Solidarität integriert werden können. Es untersucht die Rolle von Tieren in der Soziologie und diskutiert die potentielle Ausweitung von Staatsbürger_innenrechten auf Tierrechte.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Schlüsselbegriffe Solidarität, Staatsbürger_innenrechte, Tierrechte, Speziesismus, Karnismus und die Mensch-Tier-Beziehungen. Sie untersucht die aktuellen Debatten um Tierrechte im Kontext der modernen Gesellschaft und der Entwicklung von Staatsbürger_innenrechten, wobei sie die vielschichtigen Bedeutungen von Solidarität und deren potentielle Erweiterung auf Tiere betrachtet.
- Quote paper
- Jeff Mannes (Author), 2015, Solidarität für Tiere? Von Staatsbürgerrechten und Tierrechten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387089