Zum Startzeitpunkt dieser Arbeit gab es noch keinen Direct Response Musikshoppingkanal im TV in Deutschland, jedoch schon verschiedene DRTV-Musikshoppingangebote. Die Vision des direkten und unmittelbaren Einkaufens von gerade im Fernsehen erlebter Musik per Knopfdruck vom heimischen Sofa aus bildete zusammen mit der Idee zu dem Geschäftsmodell eines solchen TV-Senders den Hintergrund, die Überprüfung der verfügbaren technischen Möglichkeiten auf ihre Leistungsfähigkeit zur Umsetzung hin, gepaart mit der unbedingten Vorgabe der wirtschaftlichen Sinnhaftigkeit eines solchen Unternehmens im Ganzen das eigentliche medienwirtschaftliche Motiv für diese Arbeit. Die Beobachtung folgender Aspekte führt dabei zu einer zentralen Problem- und Fragestellung: Durch den Erfolg der Klingeltonbranche ist bewiesen, dass es in Deutschland Menschen gibt, die DRTV Musikshoppingangebote wahrnehmen. Auch gibt es in Deutschland schon verschiedene DRTV-Formate zum Musikshopping. Ein Interesse und ein Kundenkreis für Musikshoppingangebote im TV ist somit vorhanden. Hinzu kommt, dass die Geschäftsmodelle ‚Musikfernsehen’ und ‚Teleshopping’ in der deutschen Fernsehlandschaft seit mehreren Jahren präsent sind. Auch die Beschaffung der medialen Inhalte zur Präsentation der Musikprodukte in Form von Musikvideos ist mit nur geringen Kosten verbunden, da die Tonträgerindustrie diese zu Werbezwecken in der Regel kostenfrei an die Fernsehstationen vergibt. Ein weiterer Aspekt ist das beginnende Wachstum des Markts für digitale Downloads. Die Auslieferung dieser Dateien als eventuelle Kernprodukte des Musikshoppingkanals könnte sich heute und in Zukunft leichter gestalten, da auf der einen Seite die Datenmengen der digitalen Musikdateien durch effizientere Codierungs- und Kompressionsverfahren geringer geworden sind und auf der anderen Seite neue breitbandigere zur schnellen Übertragung von digitalen Dateien geeignete Übertragungswege, wie z.B. UMTS-Mobilfunknetze, aufgebaut wurden und einer breiteren Masse zur Verfügung stehen. Des Weiteren wird mit der fortschreitenden Digitalisierung der TV-Distributionswege in Deutschland die Zahl der bestehenden Sendeplätze für TV-Sender in gewohnter Bildqualität um etwa das Vierfache erhöht. Beim Zuschauer könnte mit dem digitalen Fernsehen, einen Rückkanal vorausgesetzt, neben Telefon, SMS und Internet eine weitere Reaktionsmöglichkeit per Fernbedienung direkt in die Fernsehnutzung integriert werden. [...]
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsdefinitionen und Gegenstand der Arbeit
- Problem- und Fragestellung
- Herangehensweise und Aufbau der Arbeit
- Grundlagen des Musikgeschäfts
- Überblick
- Beteiligte an der Wertschöpfungskette
- Urheber und Verwertungsgesellschaften
- Verlage
- Tonträgerhersteller
- Beteiligte an der Vervielfältigung
- Distributoren
- Endgerätehersteller
- Käufer
- Physische Tonträger
- Das digitale Musikgeschäft
- Der digitale Musikmarkt
- Digital Rights Management
- Grundlegendes zu Musikdateien
- Weitere Produkte für mobile Endgeräte
- Klingeltöne
- Ringbacktones
- Grundlagen des Fernsehgeschäfts
- Überblick
- Klassifizierung von TV-Sender-Programmen
- Wirtschaftliche Grundlagen
- Öffentlich-Rechtliche Fernsehsender
- Pay-TV
- Free-TV
- Teleshopping
- Technische Grundlagen des digitalen Fernsehens
- Digital Video Broadcasting
- Digitalisierung der Distributionswege
- Endgerät Set-Top-Box und Interaktivität
- Musikfernsehen in Deutschland
- Direct Response Musikshoppingangebote in Deutschland
- Timelife, Shop24Direct und TV-Shop
- W.O.M. Musicshop
- Klingeltonanbieter
- DRTV-Spots von Jamba, Zed und MTV
- Jamba Ringtone Chartshow und Mamboo-TV
- 55555 MTV - Vodafone
- Song.TV
- Experten-Interviewergebnisse zum Musikshopping
- Technische Realisierung von Direct Response Musikshopping
- Technisches DRTV-Musikshoppingmodell
- Payment-Systeme
- Benutzerfreundlichkeit
- Technische Umsetzungsmöglichkeiten zum Verkauf der Produkte
- Downloads
- PC mit Rückkanal
- Handy mit Rückkanal
- Set-Top-Box mit Rückkanal
- Klingeltöne
- Musik-DVD
- Hybrid-Systeme
- Bundling
- Zusammenfassende Bewertung der technischen Optionen
- Das wirtschaftliche Konzept
- Grundidee eines Geschäftmodells
- Strategie-Entwicklung
- Grundgedanke
- Strategie auf dem Musikfernsehmarkt
- Strategie auf dem Distributorenmarkt
- Distribution, Produkte, Preise und Promotion
- Wirtschaftlichkeitsanalyse
- Wettbewerbsanalyse nach Porter
- Wirtschaftlichkeitsrechnung
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Diplomarbeit befasst sich mit der Entwicklung eines technisch-wirtschaftlichen Konzepts für einen Direct-Response Musikshoppingkanal im deutschen Fernsehmarkt. Sie untersucht die Möglichkeiten und Herausforderungen, die sich aus der Verbindung von Musik, Fernsehen und Direct-Response-Marketing ergeben.
- Analyse des Musikgeschäfts: Untersuchung der Wertschöpfungskette, der beteiligten Akteure, der Produktpalette und der digitalen Entwicklungen im Musikmarkt.
- Analyse des Fernsehgeschäfts: Betrachtung der verschiedenen Fernsehprogramme, der technischen Grundlagen des digitalen Fernsehens und der spezifischen Möglichkeiten des Direct-Response-Marketings im Fernsehbereich.
- Bewertung bestehender Musikshoppingangebote: Analyse der bestehenden DRTV-Angebote im Bereich Musik und Klingeltöne sowie der technischen Umsetzungsmöglichkeiten für Direct-Response-Shopping im Musikmarkt.
- Entwicklung eines eigenen Musikshopping-Konzepts: Erstellung eines detaillierten Konzepts für einen Direct-Response Musikshoppingkanal im digitalen Fernsehen, einschließlich der technischen Umsetzung, der Distribution, der Preisgestaltung und der Marketingstrategie.
- Wirtschaftliche Bewertung des Konzepts: Durchführung einer Wirtschaftlichkeitsanalyse, die die Rentabilität des Konzepts bewertet.
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung der Arbeit definiert den Gegenstand der Arbeit, stellt die Problem- und Fragestellung dar und skizziert den Aufbau der Arbeit.
Kapitel 2 beleuchtet die Grundlagen des Musikgeschäfts. Es werden die Beteiligten an der Wertschöpfungskette des Musikmarktes vorgestellt und die verschiedenen Produktkategorien und Vertriebswege analysiert. Der Fokus liegt dabei auf dem digitalen Musikmarkt und der Entwicklung von Klingeltönen und anderen mobilen Musikprodukten.
Kapitel 3 analysiert die Grundlagen des Fernsehgeschäfts, einschließlich der verschiedenen Fernsehsender-Programme, der wirtschaftlichen und technischen Grundlagen des digitalen Fernsehens und der Möglichkeiten des Direct-Response-Marketings im Fernsehen. Dabei wird auch der spezifische Bereich des Musikfernsehens in Deutschland beleuchtet.
Kapitel 4 untersucht die beständigen Direct-Response Musikshoppingangebote in Deutschland. Es werden verschiedene Anbieter wie Timelife, Shop24Direct, TV-Shop, W.O.M. Musicshop, Jamba, Zed und MTV sowie deren Angebote und technischen Umsetzungsmöglichkeiten analysiert. Zudem werden die Ergebnisse von Interviews mit Experten zum Thema Musikshopping präsentiert.
Kapitel 5 beschäftigt sich mit der technischen Realisierung von Direct-Response Musikshopping und analysiert verschiedene technische Umsetzungsmöglichkeiten für den Verkauf von Musikprodukten im Fernsehen. Es werden verschiedene Szenarien mit verschiedenen Technologien und Payment-Systemen vorgestellt und ihre Vorteile und Nachteile bewertet. Der Fokus liegt auf der Benutzerfreundlichkeit der Systeme und der Integration in die Bestandssysteme des digitalen Fernsehens.
Kapitel 6 beschreibt das wirtschaftliche Konzept für einen Direct-Response Musikshoppingkanal im deutschen Fernsehen. Es werden die Grundidee des Geschäftsmodells und die Strategien für den Musikfernsehmarkt und den Distributorenmarkt dargestellt. Zudem werden die Produktpalette, die Preisgestaltung und die Marketingstrategie für den neuen Kanal festgelegt.
Schlüsselwörter
Direct-Response-Marketing, Musikshopping, Digitales Fernsehen, Musikgeschäft, Klingeltöne, Digital Rights Management, Technische Umsetzungsmöglichkeiten, Wirtschaftlichkeitsanalyse, Wettbewerbsanalyse, Strategieentwicklung.
- Citation du texte
- Thorsten Knies (Auteur), 2005, Technisch - Wirtschaftliches Konzept zu einem Direct Response Musikshoppingkanal im TV in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38712