„… To be an effective competitor (in the global economy) requires one to be a trusted cooperator (in some network)”
Intensiver globaler Wettbewerb und Möglichkeiten moderner Informations- und Kommunikationstechnologien führen dazu, dass Unternehmen den eigenen Fertigungsanteil kontinuierlich reduzieren. Zur Verbesserung der Effektivität und Effizienz der eigenen Leistungserstellung intensivieren Abnehmer ihre Geschäftsbeziehungen zu Zulieferern. Insbesondere langfristige Kooperationen eröffnen eine Vielzahl von Rationalisierungspotentialen gegenüber der Eigenerstellung der Leistung. Dies hat zur Folge, dass solche Geschäftsbeziehungen heutzutage strategische Wettbewerbsvorteile darstellen können. Die Entwicklung und Sicherung dieser Wettbewerbsvorteile erfordert ein intensives und spezialisiertes Management und Controlling.
Diese Arbeit verfolgt vier Zielsetzungen. Das erste Ziel bezieht sich auf die Notwendigkeit, ein Verständnis für die Relevanz langfristiger, kooperativer Abnehmer-Zulieferer-Beziehungen (AZB) und deren Determinanten zu entwickeln, mithin diese als potentielle strategische Wettbewerbsvorteile zu betrachten. Das zweite Ziel besteht darin, potentiell geeignete Konzepte zur Steuerung von AZB zu identifizieren und deren Eignung anhand ausgewählter Kriterien zu beurteilen. In diesem Zusammenhang ist insbesondere der komplexen Struktur von AZB Rechnung zu tragen. Die dritte Zielsetzung folgt als logische Schlussfolgerung aus den Zielen 1 und 2. Es ist aufzuzeigen, dass sich die strategische Bedeutung von AZB einerseits und deren Komplexität andererseits dafür verantwortlich zeichnen, dass deren nachhaltige Beeinflussung eine proaktive Steuerung sämtlicher unternehmerischer Prozesse, präziser: der Qualität dieser Prozesse, erfordert. Diese Schlussfolgerung begründet die These, dass die Optimierung von Zulieferungen komplexer, qualitativ hochwertiger Leistungen ein unternehmensweites Qualitätsmanagement erfordert. Somit besteht die vierte Zielsetzung dieser Arbeit darin, das Total Quality Management (TQM) auf dessen Eignung zur Steuerung bzw. Optimierung der Geschäftsbeziehungen eines Abnehmers zu seinen Zulieferern zu analysieren.
Die in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse zeigen die Gültigkeit des zu Beginn angeführten Zitats im Allgemeinen und in Bezug auf die implizierte Notwendigkeit eines proaktiven, d.h. effektiven und effizienten, Managements und Controllings dieser Kooperationen im Speziellen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Einleitung
- 2 Geschäftsbeziehungen
- 2.1 Abnehmer-Zulieferer-Beziehungen
- 2.1.1 Definition und Abgrenzung
- 2.1.2 Bedeutung für den Abnehmer
- 2.1.2.1 Praxisorientierte Begründung
- 2.1.2.2 Theoretische Begründung
- 2.1.2.3 Implikationen für das Controlling
- 2.1.2.4 Fazit
- 2.2 Steuerung von Abnehmer-Zulieferer-Beziehungen
- 2.2.1 Notwendigkeit der Steuerung
- 2.2.2 Beziehungsqualität als Steuergröße des Supplier Relationship Management
- 2.2.2.1 Problematik des Qualitätsbegriffs
- 2.2.2.2 Definition und Ebenen
- 2.2.2.3 Notwendigkeit der integrativen Konzeptualisierung
- 2.2.3 Problematik der Steuerung
- 2.2.4 Bedeutung der Beziehungsqualität
- 3 Das Konstrukt Beziehungsqualität
- 3.1 Einführung
- 3.2 Kritischer Literaturüberblick
- 3.2.1 Die Studie von Kiedaisch
- 3.2.2 Die Studie von Naudé/Buttle
- 3.2.3 Die Studie von Crosby/Evans/Cowles
- 3.2.4 Die Studie von Smith
- 3.2.5 Zusammenfassung und Kritik
- 3.3 Das integrative Beziehungsqualitäts-Konstrukt von Hennig-Thurau/Klee
- 3.3.1 Modellüberblick
- 3.3.2 Zentrale Dimensionen der Beziehungsqualität
- 3.3.2.1 Qualitätswahrnehmung
- 3.3.2.2 Vertrauen
- 3.3.2.3 Commitment
- 3.3.2.4 Interdependenzen der Dimensionen
- 3.3.3 Einflussgrößen der Beziehungsqualität
- 3.3.3.1 Übersicht
- 3.3.3.2 Beziehungsendogene Einflussgrößen
- 3.3.3.3 Beziehungsexogene Einflussgrößen
- 3.4 Konsequenzen eines integrativen Beziehungsqualitäts-Konstruktes
- 4 Das Total Quality Management-Konzept
- 4.1 Grundlagen und Konzeptualisierung
- 4.1.1 Definition und Abgrenzung
- 4.1.2 Kerngedanken/Prinzipien
- 4.2 Eignung zur Steuerung von Abnehmer-Zulieferer-Beziehungen
- 4.3 Integrative Betrachtung von Supplier Relationship Management und Total Quality Management
- 4.3.1 Bedeutung der Beziehungsqualität
- 4.3.2 Erweitertes Total Quality Management-Konzept
- 4.3.2.1 Normatives Management
- 4.3.2.2 Strategische/Operative Unternehmensplanung
- 4.3.2.3 Personalmanagement
- 4.3.2.4 Informations- und Kommunikationsmanagement
- 4.4 Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit befasst sich mit der Eignung des Total Quality Management (TQM)-Konzeptes zur Steuerung von Geschäftsbeziehungen zwischen einem Abnehmer und seinen Zulieferern. Das Ziel der Arbeit ist es, die Konzepte von TQM und Supplier Relationship Management zu analysieren und ihre Anwendung in der Praxis zu evaluieren.
- Die Bedeutung von Abnehmer-Zulieferer-Beziehungen für Unternehmenserfolg
- Die Rolle der Beziehungsqualität im Supplier Relationship Management
- Das TQM-Konzept und seine Kernelemente
- Die Integration von TQM und Supplier Relationship Management
- Herausforderungen und Chancen der Anwendung von TQM in der Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einleitung, die die Forschungsfrage und den Aufbau der Arbeit erläutert. Das zweite Kapitel beschäftigt sich mit Abnehmer-Zulieferer-Beziehungen, ihrer Definition, Bedeutung und Steuerung. Das dritte Kapitel widmet sich dem Konstrukt der Beziehungsqualität, wobei verschiedene Studien und das integrative Modell von Hennig-Thurau/Klee vorgestellt werden. Kapitel 4 behandelt das TQM-Konzept, seine Grundlagen, Kernelemente und seine Eignung zur Steuerung von Geschäftsbeziehungen. Schließlich erfolgt eine integrative Betrachtung von Supplier Relationship Management und Total Quality Management, wobei die Bedeutung der Beziehungsqualität und die Erweiterung des TQM-Konzeptes im Kontext von Geschäftsbeziehungen beleuchtet werden.
Schlüsselwörter
Total Quality Management, Supplier Relationship Management, Beziehungsqualität, Abnehmer-Zulieferer-Beziehungen, Geschäftsbeziehungen, Steuerung, Integration, Kernelemente, TQM-Konzept, Praxisanwendung, Herausforderungen, Chancen, Diplomarbeit, Wirtschaftwissenschaften
- Quote paper
- Jan Steins (Author), 2003, Eine kritische Analyse der Eignung des Total Quality Management-Konzeptes zur Steuerung von Geschäftsbeziehungen zwischen einem Abnehmer und seinen Zulieferern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/38715