Ziel dieser Arbeit ist es zunächst, dem Leser einen generellen Überblick über die vorhandenen Forschungsansätze des Informellen zu geben. Die Untersuchung des Informellen stellt ein Problem für die Wissenschaft dar. Anhand von geeigneten Methoden soll die besondere Form dieses Problems analysiert und mit Hinblick auf die Zielebene Lösungen gefunden werden, die das Schattendasein des Informellen – mit Bezug zu den formellen Strukturen – sichtbarer macht. Da die komplette Analyse der Messungsfaktoren von informellen Strukturen zu umfangreich ist, liegt der Fokus dieser Arbeit auf der Form der informellen Kommunikationsforschung, die neben den Formen der informellen Gruppenbildung und der Bildung von informellen Werten und Normen als das Hauptphänomen des Themas gilt.
Laut einer Metaanalyse über 53 Unternehmenskulturkonzepte ist Kommunikation eine der am häufigsten berücksichtigten Dimensionen der Unternehmenskultur. Informelle Gruppen oder gar informelle Werte und Normen bilden sich aus Verhaltensweisen, die letztendlich wieder aus der Kommunikation der Mitarbeiter resultieren. Sie ist hier als Basis zu verstehen, die Konsequenzen und Handlungsweisen formeller aber vor allem auch informeller Art nach sich zieht. Um solche informellen Interaktionen zwischen Mitarbeitern präzise messen zu können, muss man bereits vorhandene Erkenntnisse analysieren, ausbauen und mit neueren Methoden kombinieren. Ziel dieser Arbeit ist es, ein mögliches Verfahren darzustellen, welches zum einen die Defizite bisheriger Forschungsergebnisse reduziert, zum anderen aber auch Möglichkeiten schafft, die exakteren Erkenntnisse nutzenstiftend einzusetzen. Abschließend sollen die Erfolgskriterien, die aus solch einer Operationalisierung entstehen, sichtbar gemacht und praxisnahe Beispiele impliziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Allgemeine Problemstellung
- 1.2 Zielsetzung der Arbeit
- 2. Theoretische Grundlagen
- 2.1 Definitionen der Organisationsarten
- 2.1.1 Formelle Organisation
- 2.1.2 Informelle Organisation
- 2.2 Das Formelle und Informelle – Eine strukturübergreifende Betrachtung
- 2.3 Hauptformen informeller Strukturen
- 2.3.1 Informelle Gruppen
- 2.3.2 Informelle Werte und Normen
- 3. Untersuchungsrahmen
- 3.1 Mentales Modell
- 3.2 Methodik
- 4. Untersuchung
- 4.1 Informelles Kommunikationsverhalten in einer Organisation
- 4.2 Herkömmliche Analysemethoden und deren Defizite
- 4.3 Neue Ansätze informeller Kommunikationsuntersuchungen
- 4.3.1 Messung informeller Kommunikation am Beispiel von „Social Badges“
- 4.3.2 Rahmenbedingungen der Untersuchung
- 4.3.3 Strukturvergleich des persönlichen Kommunikations- und des E-Mailnetzwerks
- 4.3.4 Persönlichkeitsmerkmale und deren Einfluss auf die Position im persönlichen Netzwerk
- 4.3.5 Messung der Selbsteinschätzung mithilfe von Fragebögen
- 5. Ergebnisse
- 5.1 Zusammenfassung
- 5.2 Limitation
- 5.3 Implikation für die Forschung
- 5.4 Implikation für die Praxis
- 5.5 Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit der Erforschung und Messung von informellen Strukturen in Organisationen. Das Ziel ist es, einen Überblick über existierende Forschungsansätze zum Informellen zu liefern und die Problematik der Messung dieser Phänomene zu analysieren. Besonderer Fokus liegt dabei auf der Analyse des informellen Kommunikationsverhaltens, da dieses als eine zentrale Grundlage für die Bildung informeller Gruppen und Werte/Normen angesehen wird.
- Definition und Abgrenzung von formellen und informellen Organisationsstrukturen
- Analyse der verschiedenen Formen informeller Strukturen, insbesondere von informellen Gruppen, Werten und Normen
- Kritik an herkömmlichen Methoden zur Untersuchung informellen Kommunikationsverhaltens
- Vorstellung neuer Ansätze zur Messung informeller Kommunikation anhand von "Social Badges" und vergleichenden Netzwerkstudien
- Entwicklung eines Verfahrens zur Operationalisierung informeller Strukturen, welches Defizite bisheriger Forschungsergebnisse reduziert und praxisrelevante Erkenntnisse liefert
Zusammenfassung der Kapitel
- Kapitel 1: Einleitung: Die Einleitung stellt die Relevanz informeller Strukturen in Unternehmen anhand von Beispielen und Forschungsergebnissen heraus. Sie beschreibt die Problematik der Untersuchung des Informellen und die Zielsetzung der Arbeit, die in der Entwicklung eines Verfahrens zur Messung und Operationalisierung informeller Kommunikationsstrukturen liegt.
- Kapitel 2: Theoretische Grundlagen: Dieses Kapitel erläutert die Definitionen von formellen und informellen Organisationsstrukturen sowie die Bedeutung des Informellen als komplementäre Struktur zur formellen Organisation. Es werden zudem verschiedene Formen informeller Strukturen wie informelle Gruppen und Werte/Normen vorgestellt.
- Kapitel 3: Untersuchungsrahmen: Der dritte Abschnitt stellt das mentale Modell der Arbeit dar, welches als Grundlage für die Methodik der Untersuchung dient. Es werden die verschiedenen Methoden und Techniken zur Untersuchung des informellen Kommunikationsverhaltens, insbesondere mithilfe von "Social Badges" und Netzwerkstudien, erläutert.
- Kapitel 4: Untersuchung: In diesem Kapitel werden herkömmliche Analysemethoden zur Untersuchung informellen Kommunikationsverhaltens betrachtet und ihre Defizite aufgezeigt. Anschließend werden neue Ansätze vorgestellt, die auf die Messung von "Social Badges" und den Vergleich von persönlichen und elektronischen Kommunikationsnetzwerken fokussieren. Dieser Abschnitt beleuchtet zudem den Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf die Position im persönlichen Netzwerk und die Messung der Selbsteinschätzung mithilfe von Fragebögen.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter dieser Arbeit sind: informelle Strukturen, Organisation, Kommunikation, Social Badges, Netzwerkstudien, Messung, Operationalisierung, Unternehmenskultur.
- Arbeit zitieren
- Anonym (Autor:in), 2013, Methoden und Operationalisierung zur Messung von informellen Strukturen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387247