Der Faktor Zeit bei der digitalen textbasierten Kommunikation und seine Auswirkungen auf die Zusammenarbeit von Online-Projektgruppen


Master's Thesis, 2017

110 Pages, Grade: 1,3

Anonymous


Excerpt


II. Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung ... 1
2. Computergestützte Kommunikation in der Zusammenarbeit ... 5
2.1 Das Forum als Kommunikationsmittel ... 7
2.2 Pausen in der Kommunikation ... 8
3. Chronemics ... 10
3.1 Dimensionen ... 11
3.2 Zeitnahe Kommunikation und Reaktionszeiten ... 12
3.3 Nonverbale Signale als soziale Hinweisreize ... 16
3.3.1 Modell der Kanalreduktion ... 17
3.3.2 Reduced Social Cues Theory ... 18
3.3.3 Social Information Processing Theory ... 18
4. Verletzte Erwartungen ... 21
4.1 Nonverbal Expectancy Violations Theory ... 21
4.2 Modell der Nonverbal Expectancy Violations Theory ... 23
4.3 Adaptiertes Modell der Nonverbal Expectancy Violations Theory ... 28
5. Auswirkungen: Kommunikation und Beziehungen ... 32
5.1 Beziehungsqualität ... 34
5.2 Kommunikationsqualität ... 36
5.3 Wechselwirkungen zwischen Kommunikation und Beziehungen... 37
5.4 Strategische Kommunikation und Kommunikationsmuster ... 39
6. Empirische Studie ... 42
6.1 Forschungsfragen ... 42
6.2 Forschungskontext und -gegenstand... 46
6.3 Methodik ... 47
6.3.1 Grundgesamtheit und Rücklauf ... 47
6.3.2 Erhebungsinstrument ... 48
6.3.3 Datenanalyse ... 54
6.3.4 Untersuchungsablauf ... 59
6.4 Ergebnisse ... 60
6.4.1 Stichprobenbeschreibung ... 60
6.4.2 Deskriptive Ergebnisse ... 62
6.4.3 Korrelationen ... 68
6.4.4 Regressionen ... 72

7. Zusammenfassung und Diskussion... 74
7.1 Zusammenfassung der theoretischen Grundlagen ... 74
7.2 Zusammenfassung der Ergebnisse ... 77
7.3 Diskussion der Ergebnisse ... 79
7.4 Kritische Betrachtung der Studie ... 82
7.5 Ausblick und Empfehlungen für Forschung und Praxis ... 84
8. Literaturverzeichnis ... 86
Anhang A ... 96
Anhang B ... 104
Anhang C ... 105

III. Abbildungsverzeichnis
Abb. 1: Modell der NEVT ... 23
Abb. 2: Eigene Darstellung des adaptierten Modells der NEVT ... 28
Abb. 3: Die Dimensionen der Relational Coordination Theory ... 34
Abb. 4: Wechselwirkungen der Dimensionen ... 37
Abb. 5: Nutzung anderer Kommunikationsmittel ... 62
Abb. 6: Erwartete und tatsächliche Reaktionszeiten im Vergleich ... 64
Abb. 7: Zusammenhänge relevanter Konstrukte ... 76
IV. Tabellenverzeichnis
Tab. 1: Eigene Darstellung der durchschnittlichen Reaktionszeiten. ... 13
Tab. 2: Eigene Darstellung der Distanzzonen ... 15
Tab. 3: Demografische Daten der Stichprobe ... 60
Tab. 4: Zusammensetzung Stichprobe ... 61
Tab. 5: Mittelwerte der Kommunikationsqualität bei GruppeEV und GruppeEE ... 65
Tab. 6: Mittelwerte der Beziehungsqualität in GruppeEV und GruppeEE ... 67
Tab. 7: Zusammenhänge zwischen verletzten Erwartungen und der Kommunikationsqualität . 70
Tab. 8: Zusammenhänge zwischen verletzten Erwartungen und der Beziehungsqualität ... 71
Tab. 9: Regressionsanalyse zur Vorhersage der Variable ,,Kommunikationsqualität"... 73
Tab. 10: Regressionsanalyse zur Vorhersage der Variable ,,Beziehungsqualität" ... 73

V. Abstract
Für die vorliegende Arbeit werden erstmalig die Kommunikations- und Beziehungsqualität über
das Konstrukt der beziehungsabhängigen Arbeitskoordination mit Erwartungsverletzungen in
Verbindung gesetzt. Diese Verletzungen entstehen durch zu lange Reaktionszeiten in der
Zusammenarbeit, die sich als Pausen in der digitalen Kommunikation abbilden. Dabei stellt die
Nonverbal Expectancy Violations Theory das Gerüst, um verletzte Erwartungen und deren
Bewertung durch den Betroffenen zu verstehen. Eine Stichprobe von 31 Studierenden, die in
rein virtuellen Seminaren über ein Forum zusammengearbeitet haben, gibt in der empirischen
Studie Auskunft darüber, inwieweit Erwartungen an Reaktionszeiten existieren. Mittels
schriftlicher Onlinebefragung kristallisierte sich ein Richtwert von 24 Stunden heraus. Sobald
die Reaktionen nicht innerhalb dieser Zeitspanne erfolgen, können sie mit verletzten
Erwartungen einhergehen. Der Faktor Zeit spielt allgemein in der digitalen Kommunikation
eine wichtige Rolle. Dabei gibt es mehrere Dimensionen, die unter dem Konzept der
Chronemics zusammengefasst sind. Die Ergebnisse der Studie stützen die Theorie, dass ein
Zusammenhang zwischen verletzten Erwartungen und der Kommunikations- sowie der
Beziehungsqualität in virtuellen Projektgruppen besteht. Darüber hinaus konnten die Ergebnisse
Hinweise liefern, dass verletzte Erwartungen ein hoch signifikanter Prädiktor der
Kommunikationsqualität sowie der Beziehungsqualität darstellen.
For the first time this paper connects quality of communication as well as quality of relations by
use of the construct of relational coordination with expectancy violations. The violations arise
through extended response times in collaboration, which are shown as pauses in online
communication. The nonverbal expectancy violations theory is the basic framework in this work
to understand how expectancy violations and the evaluation of them works. This empirical
study, a sample of 31 students, who collaborate in online courses via university forum, provides
information on how far there are expectations towards response times. In a written online
survey, it exposes a point of reference with 24 hours. As soon as response times aren`t within 24
hours, there is a possibility of violated expectancies. The use of time is important in computer
mediated communication. There are at least five relevant sub-dimensions summarized among
the concept of chronemics. The results of the study support the theoretical assumption that there
are correlations between violated expectancies and the quality of communication as well as the
quality of relations in virtual project teams. Furthermore, the results show evidence that violated
expectations are a highly significant predictor of the quality of communication as well as the
quality of relations.

1. Einleitung
1
1. Einleitung
Aufgrund der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung und der bereits
vorhandenen Globalisierung ist die textbasierte, computervermittelte Kommunikation
ein wichtiges Mittel zur Zusammenarbeit und wird zukünftig mehr in den Fokus rücken.
Ausschlaggebend dafür sind die Vorteile, wie z.B. die Unabhängigkeit von Zeit und Ort
sowie die einfache Dokumentation der Kommunikation, die sie mit sich bringt. Um
diese Potenziale möglichst optimal zu nutzen, gilt es, diesem Bereich in Wissenschaft
und Forschung zukünftig einen höheren Stellenwert zuzuordnen (Kalman, Ravid, Raban
& Rafaeli, 2006a). Dabei müssen die Besonderheiten digitaler, textbasierter,
asynchroner Kommunikation, das sind beispielsweise Zeitverzögerungen oder Pausen,
berücksichtigt werden.
Prinzipiell gehören Pausen und Phasen der Stille zu jeder textbasierten Nachricht
oder Konversation und sind folglich integrierte Komponenten in der digitalen
Kommunikation (Kalman & Rafaeli, 2011). Pausen entstehen dabei vor allem durch
Sprecherwechsel im Zuge des Informationsaustauschs und stellen über Reaktionszeiten
in der digitalen Kommunikation dar. Die Reaktionszeit ist die Zeit, die vergeht bis der
Initiator einer textbasierten, computergestützten Nachricht eine darauf bezogene
Reaktion von anderen erhält. Bezieht man sich hierbei auf Watzlawik, dessen Annahme
-man kann nicht nicht kommunizieren- suggeriert, dass selbst Pausen als
kommunikatives Mittel interpretiert werden und somit Auswirkungen auf die
Beteiligten haben können. Der Einfluss von Zeit, auf die computervermittelte,
textbasierte Kommunikation wird im englischsprachigen Bereich ,,Chronemics"
genannt und ist dem Bereich der nonverbalen Kommunikation, ähnlich der Proxemik,
zugeordnet (Döring & Pöschl, 2011).
Der Faktor Zeit und seine Ausprägungen bilden laut der ,,Social Information
Processing Theory" soziale Hinweisreize in der textbasierten, computergestützten
Kommunikation (Walther, 1992). Diese sozialen Hinweisreize sind vergleichbar mit
nonverbalen Signalen in der face-to-face Situation, stellen sich jedoch anders dar. Das
ist dem Kontext geschuldet.
Laut der ,,Nonverbal Expectancy Violations Theory" nach Burgoon und Hale
(1988) haben Initiatoren der Kommunikation immer bestimmte Erwartungen an die
Empfänger der Nachricht, beispielsweise wann mit einer Reaktion oder Antwort zu
rechnen ist. Diese Erwartungen werden allerdings häufig nicht erfüllt. Zum Beispiel

1. Einleitung
2
fanden Ravid und Rafaeli (2004) heraus, dass die Reaktionszeiten in einem
universitären Forum in der Regel bis zu 24 Stunden betragen. Es ist davon auszugehen,
dass längere Reaktionszeiten nicht mehr der Erwartungshaltung der Studierenden
entsprechen und deshalb mit (negativen) Verletzungen einhergehen können. Normative
Erwartungen bezüglich der Länge der Pausen, bzw. deren Nichterfüllung, können dabei
negative Auswirkungen auf die Effektivität der onlinebasierten Zusammenarbeit in
studentischen Projektteams haben. Doch was bewirken Erwartungsverletzungen
hinsichtlich der Zusammenarbeit in der Gruppe eigentlich?
Zur Beantwortung dieser Frage wird die Relational Coordination Theory nach
Gittell (2006) herangezogen, die sich mit dem Zusammenhang zwischen
Kommunikation, Beziehung und Arbeitskoordination beschäftigt. Im Fokus dieses
Ansatzes stehen die Dynamiken der beziehungsabhängigen Arbeitskoordination.
Funktionierende Arbeitskoordination wird demnach mit Hilfe von hoher
Kommunikationsqualität und Beziehungsqualität (Gittell, 2006) umgesetzt, was sich
wiederum direkt auf das organisationale Outcome, also das Ergebnis der
Zusammenarbeit, auswirken kann. Neben dem reinen Informationsaustausch dient die
Kommunikation auch dazu, Beziehungen zu gestalten und aufrechtzuerhalten. So wird
davon ausgegangen, dass ein Zusammenhang zwischen der Kommunikation und der
Güte von Beziehungen besteht. Aufgrund eines stetigen Kontakts durch
Kommunikation vertiefen sich Beziehungen. Dies gilt ebenfalls für Beziehungen am
Arbeitsplatz und hat somit Auswirkungen auf die Zusammenarbeit (Wood, 2010).
Dabei können Zeitverzögerungen durch zu lange Pausen und die damit einhergehenden
Erwartungsverletzungen in der asynchronen Kommunikation genau diese
wechselseitige Beziehung zwischen Kommunikations- und Beziehungsqualität negativ
beeinflussen.
Ziel dieser empirischen Arbeit ist es, die Auswirkungen von Erwartungsverletzungen in
der computervermittelten, textbasierten Kommunikation zu untersuchen. Der
Schwerpunkt liegt in der Betrachtung der Zeit, die vergeht, bevor auf einen Beitrag
reagiert wird und die damit einhergehenden Erwartungsverletzungen. Es soll untersucht
werden, inwieweit Mitglieder einer rein virtuellen Projektgruppe Erwartungen an die
Reaktionszeiten haben und ab wann zu lange Pausen mit Erwartungsverletzungen
einhergehen. Des Weiteren soll überprüft werden, ob ein Zusammenhang zwischen
verletzten Erwartungen und der Kommunikations- bzw. der Beziehungsqualität besteht.

1. Einleitung
3
Es leiten sich daher folgende Fragestellungen ab, die diese Arbeit versucht zu
beantworten.
Inwieweit haben Mitglieder einer Projektgruppe Erwartungen bezüglich der
Reaktionszeiten bei asynchroner Kommunikation?
Inwieweit besteht ein Zusammenhang zwischen verletzten Erwartungen
bezüglich der Reaktionszeit und der Kommunikationsqualität?
Inwieweit besteht ein Zusammenhang zwischen verletzten Erwartungen
bezüglich der Reaktionszeit und der Beziehungsqualität?
Der theoretische Teil der Arbeit ist thematisch in fünf Kapitel gegliedert. Um den
Besonderheiten der computergestützten Zusammenarbeit näher zu kommen, wird diese
im zweiten Kapitel beschrieben. Dabei ist es wichtig zu verstehen, wie
Gesprächspausen in Foren zustande kommen. Das dritte Kapitel befasst sich mit dem
Faktor Zeit, worunter auch die Pausen in der digitalen Kommunikation fallen. Dieses
Konzept ist im Englischen unter dem Begriff ,,Chronemics" zusammengefasst und
bekannt. Die Chronemics werden in fünf relevante Unterdimensionen geteilt. Dabei
sind die zeitnahe Kommunikation und die damit verbundenen Reaktionszeiten von
besonderer Bedeutung. Dieses Kapitel schließt ab, indem begründet wird, dass
nonverbale Signale in der digitalen Kommunikation übertragen werden können. Diese
Signale können als soziale Hinweisreize wahrgenommen werden und spielen daher eine
entscheidende Rolle in der virtuellen Zusammenarbeit. Im vierten Kapitel wird die
Nonverbal Expectancy Violations Theory aufgegriffen, um zu erklären wie
Erwartungshaltungen zustande kommen und durch nonverbale Verhaltensweisen
verletzt werden können. Dabei wurde das umfassende Modell der Theorie auf die
vorliegende Arbeit adaptiert. Es erklärt außerdem, wie die Bewertung einer verletzten
Erwartung vom Betroffenen zustande kommt und welche Einflussfaktoren eine Rolle
spielen. Die Auswirkungen von verletzten Erwartungen werden in Kapitel fünf
thematisiert. Dabei liegt der Fokus auf der Kommunikations- und Beziehungsqualität
innerhalb der Projektgruppe. Beide Faktoren stehen laut der Relational Coordination
Theory in enger Wechselwirkung zueinander und können die Zusammenarbeit, sowohl
auf negative als auch auf positive Weise, beeinflussen. Damit schließt der theoretische
Teil der Arbeit ab. Die theoretischen Überlegungen bilden gemeinsam den Rahmen, in
den der darauffolgende empirische Teil eingebettet ist. Das methodische Vorgehen und
die Darstellung der Ergebnisse der durchgeführten Studie werden im sechsten Kapitel

1. Einleitung
4
dargestellt. Die Arbeit schließt mit Kapitel sieben ab, in dem die theoretischen sowie
empirischen Erkenntnisse zusammengefasst, die Ergebnisse der Studie diskutiert und
kritisch betrachtet werden.

2. Computergestützte Kommunikation in der Zusammenarbeit
5
2.
Computergestützte Kommunikation in der Zusammenarbeit
Kommunikation und Organisation sind untrennbar miteinander verbunden, da die
Medienunterstützung von Kommunikationsprozessen eine zentrale Grundvoraussetzung
für Arbeitsteilung und Koordination darstellt (Reichwald, Möslein, Sachenbacher &
Englberger, 2000). Klingenberg und Kränzle (1983) bezeichnen die Bedeutung von
Kommunikation in diesem Zusammenhang als ,,multifunktional" und verweisen darauf,
dass Kommunikation alle Funktionen eines sozialen Systems erfüllen muss: Es geht um
die Beschaffung von Informationen aus der Umwelt, die Vorbereitung von
Entscheidungsfindungen, die Koordination und Motivation der Mitarbeiter und vor
allem um den Aufbau und die Aufrechterhaltung von sozialen Beziehungen.
In den vergangenen Jahrzenten sind Unternehmen wesentlich in ihrer Größe und
Komplexität gewachsen. Firmen, die von wenigen Individuen an einen einzigen Ort
geleitet wurden, entwickelten sich zu großen, multinational agierenden Konzernen mit
tausenden von Mitarbeitern, die auf verschiedenen Kontinenten verteilt sind. Eine
wichtige Folgerung ist, dass durch diese Komplexität der Erfolg der Organisation auf
der Fähigkeit der Individuen beruht, aus unterschiedlichsten Teilen der Organisation
heraus zu kollaborieren, um ihr einzigartiges Wissen zusammenzubringen (Cramton,
2001). Kiesler und Hinds (2002) sehen die gesteigerte Verbreitung von dezentralisierter
Zusammenarbeit in Organisationen ebenfalls als enorme Herausforderung für die
Organisation und ihre Mitglieder. Dabei sind Unternehmen genauso betroffen wie
Hochschulen. Speziell Fernhochschulen stehen vor der Herausforderung ihren
Studierenden, die an verschiedenen Orten leben und meist nur zu unterschiedlichen
Zeiten kommunizieren können, eine effektive Zusammenarbeit zu ermöglichen.
Allgemein ist die Anforderung der synchronen Kommunikation, dass alle Beteiligten
zur gleichen Zeit, wenn auch an unterschiedlichen Orten, zusammen kommen müssen,
sowohl an Hochschulen als auch im betrieblichen Alltag nur schwer erfüllbar (Döring,
2003). Eine Möglichkeit mit dieser Herausforderung umzugehen, stellt demnach die
orts- und zeitunabhängige Zusammenarbeit über die computervermittelte
Kommunikation dar.
Computervermittelte Kommunikation bezeichnet Kommunikation, bei der auf
Seiten des Senders und des Empfängers einer Botschaft ein Computer zur En- und
Dekodierung zum Einsatz kommt (Boos, Jonas & Sassenberg, 2000). Digitale,
mediengestützte und computervermittelte Kommunikation werden als Synonyme
behandelt. Dabei gibt es verschiedene Formen, die in erster Linie durch den Aspekt Zeit

2. Computergestützte Kommunikation in der Zusammenarbeit
6
unterschieden werden. Zeitlich unmittelbarer Informationsaustausch wird als synchrone
Kommunikation bezeichnet. Das bedeutet, dass die Interaktionspartner zeitgleich am
Computer sein müssen. Darunter fallen zum Beispiel Audio- und Videokonferenzen.
Synchrone Kommunikation kommt eher dem Charakter der face-to-face
Kommunikation gleich, da sie sich durch hohe Geschwindigkeit auszeichnet (Reiserer,
2003). Asynchrone Kommunikation beschreibt hingegen eine zeitlich verzögerte
Kommunikation. Dabei ist es notwendig Nachrichten zwischen zu speichern. Diese
können somit vom Rezipienten zu einem späteren Zeitpunkt gelesen werden, wie zum
Beispiel bei E-Mails und Beiträgen in Foren. Die asynchrone Kommunikation läuft
demnach vergleichsweise langsam ab (Görlitz, Grimm & Müller, 2003). In der
asynchronen Kommunikation wird die Kodierung der Botschaften durch
Verschriftlichung vorgenommen. Es handelt sich somit um textbasierte
Kommunikation. In der textbasierten computervermittelten Kommunikation lassen sich
elaborierte Botschaften verfassen und über längere Zeiträume themenzentrierte Diskurse
führen (Döring, 2003). Allerdings beeinflusst und verändert diese Art der
Kommunikation auch das Erleben und Handeln der Beteiligten (Dabiri & Helten, 1998).
Es besteht zwar die Möglichkeit, auch ohne physische Anwesenheit miteinander zu
kommunizieren, dabei fallen aber unterschiedliche Wahrnehmungskanäle weg (Dabiri
& Helten, 1998). Beispielweise kann ein Medium, das lediglich Sprache bzw.
Typografie nutzt, Körpersprache oder Stimmlage, die face-to-face Situationen
beeinflussen, nicht übertragen. Diese Kanalreduktion wird in Kapitel 2.3.1 thematisiert
und es wird dargestellt, was das für den Kommunikationsprozess bedeutet.
Computervermittelte Kommunikation kann als Überwindung räumlicher und
zeitlicher Grenzen betrachtet werden, denn Entfernung und Zeit als Maßkriterien der
Vermittlung sind hinfällig. Es lässt sich festhalten, dass die textbasierte, asynchrone
computervermittele Kommunikation einerseits medial bedingte Restriktionen beinhaltet,
andererseits aber auch neue Optionen anbietet (Dabiri & Helten, 1998).
Diese Form der Kommunikation wird neben dem persönlichen Gespräch am häufigsten
in Organisationen eingesetzt (Döring, 2002). Im nächsten Kapitel wird das Forum als
asynchrone Möglichkeit des Austauschs und der Zusammenarbeit beschrieben.

2. Computergestützte Kommunikation in der Zusammenarbeit
7
2.1 Das Forum als Kommunikationsmittel
Asynchrone, textbasierte Kommunikation nimmt beim Informationsaustausch im
Internet nicht nur den größten Anteil ein (Thimm, 2002), sondern wird auch bei der
praktischen Umsetzung virtueller Lehrveranstaltungen häufig gewählt (Döring, 2002).
Besonders in rein virtuellen Seminaren, die keine Präsenzphasen aufweisen und somit
keinen physischen Kontakt zwischen den Lernenden ermöglichen, bietet sich das Forum
als virtuelle Plattform für Austausch und Zusammenarbeit an (Döring, 2002). Zum
einen stellt es eine äußerst kostengünstige, leicht zu erlebende Alternative, im
Gegensatz zu technisch aufwändigen und kompliziert handhabbaren Tools, dar (Rinn &
Bett, 2003). Zum anderen bietet das Forum vor dem Hintergrund
sozialkonstruktivistischer Grundannahmen eine sinnvolle Plattform für Lernprozesse.
,,Writing has a crucial role in explication and articulation of one's thinking [...], and the
externalization of ideas by writing, making the thinking of students visible, gives
opportunity for students to reflect and share their ideas and expertise" (Lipponen,
Rahikainen, Lallimo & Hakkarinen, 2003, S. 492). Das trifft natürlich nur zu, sofern
eine entsprechende didaktische Aufbereitung der Lernumgebung die Möglichkeiten des
Forums, für das Lernen in Gruppen, ausschöpfen kann (Gräsel, Bruhn, Mandl &
Fischer, 1997).
Als Forum (lateinisch u. a. ,,Marktplatz" oder ,,Versammlungsort") wird ein
virtueller Kommunikationsbereich im Learning Management System bezeichnet. Es ist
ein Instrument zur gemeinsamen Aufgabenbearbeitung, zur Diskussion und zum
Austausch sowie zur Archivierung von Gedanken und Erfahrungen. Fragen und
Antworten können in einem Forum räumlich und zeitlich unabhängig voneinander
abgerufen und gepostet werden (Kuhlmann & Sauter, 2008). Reinmann-Rothmeier,
Nistor & Mandl (2001) fügen an, dass sich Foren, gerade durch ihre asynchrone
Kommunikation, gut für den sachbezogenen Austausch eignen, da die Beiträge in Ruhe
aufgenommen werden können. Die Studierenden können dadurch ihre Reaktionen auf
Beiträge ausformulieren und inhaltlich absichern. So wird bei der Verwendung von
Foren auch von einer stärkeren Orientierung auf fachliche und inhaltliche Fragen
berichtet. Folglich steigert sich die Qualität der Inhalte deutlich (Kuhlmann & Sauter,
2008).
Für einzelne Aufgaben werden (Unter-)Foren eingerichtet, in die jedes Mitglied
einer Gruppe seine Beiträge schreiben kann. Mehrere Beiträge zum selben Thema
bilden einen Diskussionsfaden (Thread) (Kuhlmann & Sauter, 2008). Diese

2. Computergestützte Kommunikation in der Zusammenarbeit
8
themenbezogene und zeitliche Strukturierung erleichtert den Überblick über den
aktuellen Diskussionsverlauf (Bremer, 2003).
Kuhlmann und Sauter (2008) geben trotz der Vorteile zu bedenken, dass Foren
den Zusammenhalt in der Lerngruppe nur wenig fördern, da die Kommunikation
zeitversetzt, virtuell und meist unter einem thematischen Fokus erfolgt. Reinmann-
Rothmeier, et al. (2001) kritisieren aus didaktischer Sicht, dass die Asynchronität der
Kommunikation und die daraus resultierende Zerrissenheit der Diskussion
problematisch für den Gesprächsfluss sein kann. Dazu passt Kalman, Ravid, Raban und
Raphaelis (2006b) Einschätzung, dass Interaktionen in einem Forum auf den ersten
Blick zusammenhangslos wirken: sprunghaft und chaotisch. Diese Zerrissenheit und
Sprunghaftigkeit findet seinen Ursprung in den Pausen zwischen den Beiträgen. Pausen
in der asynchronen Kommunikation können wesentlich länger dauern als in face-to-face
Situationen (Kalman et al., 2006b). Es bedarf daher immer einer gewissen Anstrengung,
Kommunikationsprozesse im Forum in Gang zu bringen und am Laufen zu halten.
Nachdem das Forum mit seinen Eigenheiten als Kommunikationsmittel dargestellt
wurde, widmet sich das nächste Kapitel den Pausen, die laut Kalman et al. (2006b) als
Grund für die wahrgenommene Zerrissenheit in der asynchronen, computervermittelten
Kommunikation angesehen werden. Der Fokus liegt auf der Entstehung und den
Funktionen.
2.2 Pausen in der Kommunikation
Tannen und Saville-Troike postulieren bereits 1985, dass Pausen und Phasen der Stille
ein integrierter Teil der Kommunikation sind. Diese Aussage wird 2005 von Panteli und
Fineman bestätigt und für den Kontext der computervermittelten Kommunikation
übernommen.
Pausen entstehen durch die zeitliche Abfolge beim Sprechen und sind daher
psycholinguistisch bedingt. Sacks, Schegloff und Jefferson (1978) erklären es so, dass
Pausen benötigt werden, um beliebige Sprecherwechsel zu initiieren. Dabei entsteht ein
Gesprächsrhythmus. Der Gesprächsrhythmus belegt, dass der Ablauf von Gesprächen
immer das Ergebnis eines interaktiven Prozesses zwischen den Beteiligten einer
linguistischen Interaktionen ist (Kalman et al., 2006b). Dabei beschreibt die
Interaktivität den Grad der Wechselseitigkeit und Wechselwirkung, der einer
Kommunikationssituation zu Grunde liegt. Sprecherwechsel und Interaktivität stehen in
enger Beziehung zueinander. Sobald kein Sprecherwechsel vollzogen wird, bricht die

2. Computergestützte Kommunikation in der Zusammenarbeit
9
Interaktivität und somit die Kommunikation zusammen. Da Pausen diesen
Sprecherwechsel einleiten und damit die Interaktivität beeinflussen, sind sie essenzieller
Bestandteil in der Kommunikation und ermöglichen sogar Kommunikation (Kalman et
al., 2006b). Goodwin (2002) merkt an, dass die Interaktivität in der Kommunikation
entscheidend für den Beziehungsaufbau und -erhalt ist.
Pausen können aber auch als rhetorisches oder strategisches Mittel in der
zwischenmenschlichen Kommunikationen eingesetzt werden. Vor allem die
textbasierte, computervermittelte Kommunikation begünstigt und verstärkt dieses
Phänomen. Die Beteiligten haben einen längeren Zeitraum, um sich Gedanken über ihre
Reaktion zu machen und deshalb die Interaktion besser planbar (Runkehl, Schlobinski
& Siever, 1998) als in face-to-face Situationen, in denen die Kommunikation wesentlich
schneller abläuft (Görlitz et al., 2003). Chesebro (1985) stellt heraus, dass der Faktor
Zeit in der computervermittelten Interaktionen wesentlich direkter kontrolliert und
manipuliert werden kann. Das Phänomen der Wortlosigkeit, als Bestandteil der
Kommunikation, darf also auf keinen Fall als Abwesenheit von Kommunikation
gedeutet werden, denn Pausen haben eine Bedeutung und bieten deshalb auch immer
Räume für Spekulation und Interpretation. Pausen können zum Beispiel höflich und
angemessen, klug und verständlich oder unpassend und störend, missverständlich und
beleidigend sein (Bazil & Piwinger, 2009). Bazil und Piwinger (2009) betonen, dass
sich Pausen insbesondere auf die Beziehungsebene und die gegenseitige Wahrnehmung
der Kommunikationsbeteiligten auswirken.
Pausen spielen also eine zentrale Rolle in der zwischenmenschlichen
Kommunikation (Hesse, Werner & Altman, 1988). Neben dem Aufbau eines
Gesprächsrhythmus, weißen ihnen Walther und Tidwell (1995) noch eine andere
Funktion zu. Pausen ordnen sich dem Faktor der Zeit unter und können als soziale
Hinweisreize in der computervermittelten Kommunikation gesehen werden. Diese
beeinflussen das Gespräch ähnlich wie nonverbale Signale in der face-to-face
Kommunikation. Das nächste Kapitel widmet sich dem Faktor Zeit in der digitalen,
textbasierten Kommunikation. Der Faktor Zeit ist, vor allem im englischsprachigen
Bereich, bekannt unter dem Begriff ,,Chronemics".

3. Chronemics
10
3. Chronemics
Zeit ist ein wesentlicher und integrierter Bestandteil unserer sozialen Interaktionen
(Walther & Tidwell, 1995). Laut Hall (1983) stellt die Auffassung von Zeit ein
Kernsystem des kulturellen, sozialen und persönlichen Lebens dar. Trotz der Tatsache,
dass mit Zeit in verschiedenen Kulturen unterschiedlich umgegangen wird, wird der
Zeit in der Übermittlung von Nachrichten immer Bedeutung auf verschiedenen Ebenen
zugeschrieben (Walther & Tidwell, 1995). Von Interesse für diese Arbeit ist der Faktor
Zeit in der zwischenmenschlichen Kommunikation, die Hall (1959) ,,informal time"
nennt. Dieses System bezieht sich auf Regeln und Erwartungen, die wir durch unsere
Kultur gelernt haben. Es geht darum, wie wir mit Pünktlichkeit, Wartezeiten,
Lieferzeiten oder anderen zeitlichen Aspekten umgehen und diese interpretieren. Neben
dem Beimessen von Bedeutungen, legen Menschen großen Wert auf die Einhaltung von
bestimmten Mustern (Hall, 1959). Ballard und Seibold (2004) fügen dazu an, dass ,,[...]
Persons' experience of time affects their communication patterns, and, in turn, their
communication patterns help shape their experience of time'' (S. 135f.).
Wenn man in der computervermittelten Kommunikation vom Faktor Zeit
spricht, fällt in der Fachliteratur zwangsläufig der Begriff Chronemics. Chronemics sind
zeitbezogene Hinweisreize in der computervermittelten, textbasierten Kommunikation.
Darunter fällt zum Beispiel die Länge von Pausen einer Interaktion oder zu welcher
Tageszeit eine Nachricht verschickt wird. Walther und Tidwell (1995), waren die ersten,
die gezeigt haben, dass das Konzept der Chronemics die digitale Kommunikation
beeinflusst. Der Umgang mit dem Faktor Zeit in zwischenmenschlichen Interaktionen
erzeugt aussagekräftige nonverbale Signale, die als soziale Hinweisreize
wahrgenommen werden können (DeVito, 1988; Burgoon, Buller & Woodall, 1996).
Diese Reize geben einerseits Informationen über den Kommunikator und andererseits
beeinflussen sie den Beziehungsaufbau und -erhalt virtueller Projektgruppen (Kalman,
Scissors, Gill & Gergle, 2013). Es gibt dabei unterschiedliche Dimensionen, die unter
dem Konzept der Chronemics zusammengefasst sind. Diese werden im nächsten Kapitel
dargestellt.

3. Chronemics
11
3.1 Dimensionen
Der Bereich, den die Chronemics umfassen, kann in mindestens fünf relevante
Unterdimensionen geteilt werden. In all diesen Unterdimensionen können zeitbezogene
nonverbale Signale als soziale Hinweisreize interpretiert werden, die gegeben wurden -
oder nicht (Döring & Pöschl, 2011).
Zwei Unterdimensionen bilden die Kommunikationshäufigkeit und die
Kommunikationsdauer. Diese werden oft gemeinsam untersucht und sind daher in
einem Abschnitt aufgeführt. Die Kommunikationshäufigkeit beschreibt, wie viele
Nachrichten in einem bestimmten Zeitraum ausgetauscht werden. Die
Kommunikationsdauer legt dar, wie lange oder wortreich die einzelnen Nachrichten
sind (Döring & Pöschl, 2011). Liu, Ginther und Zelhart (2002) führten zu diesen beiden
Unterdimensionen eine Studie durch, in der kleine virtuelle Diskussionsgruppen
experimentell beobachtet wurden und die folgende Erkenntnisse zu Tage brachte: Die
Probanden konnten sich schneller einen fundierten Eindruck von den
Diskussionsteilnehmern machen, wenn sie häufiger Nachrichten erhalten haben, die
zusätzlich wortreicher waren. Dabei spielte der eigentliche Inhalt der Nachricht keine
Rolle, da dieser während des ganzen Experiments identisch war (Liu et al., 2002). Für
diese Erkenntnis gibt es zwei mögliche Erklärungen. Zum einen könnte das häufigere
Schreiben von längeren Nachrichten ein metakognitives Signal für höheres Involvement
des Senders sein, der darum positiver bewertet wird. Zum anderen nimmt das Lesen von
mehreren Nachrichten, die länger sind, mehr Zeit in Anspruch. Rezipienten sind also
länger der textbasierten Präsenz des Senders ausgesetzt. In Anlehnung an den Mere-
Exposure-Effekt (Zajonc, 1968), bedingt die vermehrte und zeitlich längere
Auseinandersetzung mit den Nachrichten, dass der Empfänger größere Vertrautheit und
Sympathie gegenüber dem Sender spürt. Deshalb wird dieser auch positiver
wahrgenommen und bewertet (Döring & Pöschl, 2011).
Die Tages- oder Nachtzeit, an der eine Nachricht abgeschickt wird, ist ebenfalls
ein nonverbales Signal, das als sozialer Hinweisreiz gedeutet werden kann. Derselbe
Inhalt kann abhängig von der Sendezeit unterschiedlich auf- und wahrgenommen
werden. Die nonverbale Bedeutung der Sendezeit und der Inhalt der Nachricht, scheinen
sich einander zu beeinflussen (Döring & Pöschl, 2011). Eine Untersuchung gab
Rückschlüsse darauf, dass dieselbe aufgabenbezogene E-Mail als wesentlich
dominanter wahrgenommen wird, wenn sie in der Nacht anstatt am Tag verschickt wird
(Walther & Tidwell, 1995). Auf der anderen Seite wird eine Nachricht im sozialen

3. Chronemics
12
Umfeld, die nachts versandt wurde, unter bestimmten Bedingungen als vertraulicher
und intimer wahrgenommen. Dieser Effekt kann in Zusammenhang mit den kulturellen
Zeitnormen interpretiert werden. Arbeitsbezogene oder formelle Konversationen sind in
der Regel auf die Arbeitszeit begrenzt. Diese Grenzen zu überschreiten und in der Nacht
Nachrichten zu versenden, die mit der Arbeit zu tun haben, könnte als herrisch und
aufdringlich interpretiert werden. Nächtliche Konversationen finden in der Regel
zwischen engen Vertrauen oder der Familie statt. Darum werden nächtliche E-Mails
eher mit großer Nähe assoziiert (Döring & Pöschl, 2011). Bei der Sendezeit ist also zu
beachten, ob die Nachrichten im sozialen oder arbeitsbezogenen Kontext verschickt
wurden. Diese Differenzierung im Kontext ist so entscheidend, dass Döring und Pöschl
(2011) jedem Kontext eine eigene Unterdimension der Chronemics zuschreiben.
Das verdeutlicht auch, dass zeitbasierte Signale, sowie andere non- oder
paraverbale Signale immer vom jeweiligen Kontext abhängig sind, denn nur hier
können sie eingeordnet werden und gewinnen somit an Bedeutung (Walther & Tidwell,
1995). Ebenso muss das gewählte Kommunikationsmedium und seine Eigenschaften
berücksichtigt werden. Zum Beispiel können sich zeitbezogene Muster in der
dyadischen computervermittelten Kommunikation von denen in einer Gruppe
unterscheiden (Kalman et al., 2013).
Die letzte Unterdimension bildet die zeitnahe Kommunikation und die damit
verbundenen Reaktionszeiten. Da sie von besonderer Bedeutung in dieser Arbeit ist,
wird sie im nächsten Kapitel ausführlich behandelt.
3.2 Zeitnahe Kommunikation und Reaktionszeiten
Die wichtigste Unterdimension der Chronemics bildet für diese Arbeit die
Reaktionszeit. Damit ist die Zeit gemeint, die vergeht, bis eine Antwort auf einen
Beitrag erhalten wird. Reaktionszeiten sind demnach gleichzusetzten mit der Länge der
Pausen in der computervermittelten Interaktion (Döring & Pöschl, 2011). Kurze
Reaktionszeiten als sozialer Hinweisreiz können als zwischenmenschliche Nähe,
Dringlichkeit, Fürsorge, Präsenz und sogar als Gehorsamkeit interpretiert werden
(Walther & Tidwell, 1995).
Kalman und Rafaeli (2011) sowie Panteli und Fineman (2005) fanden heraus,
dass ungewöhnlich lange Reaktionszeiten die Wahrnehmung der Kommunikation und
die Effektivität der virtuellen Zusammenarbeit negativ beeinflussen können. Das ist vor
allem dann der Fall, wenn Erwartungshaltungen verletzt werden (Kalman et al., 2006a).

3. Chronemics
13
Feenberg (1989) erklärt, dass die Erwartungshaltung an kurze Reaktionszeiten,
aufgrund der Geschwindigkeit, mit der selbst asynchrone Nachrichten übermittelt
werden können, geschürt wird. Durch diese Erwartungshaltungen können unüblich
lange Pausen als Zeichen für Zurückweisung oder Gleichgültigkeit gesehen werden -
außer es gibt eine plausible Erklärung dafür. Feenberg lässt dabei allerdings
Spekulationen über Schwankungen in Reaktionszeiten sowie die potentiellen Effekte
von
schnelleren
versus
längeren
Reaktionszeiten,
in
verschiedenen
beziehungsabhängigen Kontexten, außen vor (Walther & Tidwell, 1995). Denn
Jemanden warten zu lassen oder schnell zu antworten, kann ein effektiver Weg sein, um
einen gewissen qualitativen Aspekt der gegenseitigen Beziehung zu bekräftigen (Döring
& Pöschl, 2011). In der computervermittelten Kommunikation weißt beispielsweise
schnelles Antwortverhalten auf soziale Nähe zwischen den Interaktionspartnern hin
(Walther & Tidwell, 1995).
Der vorherige Absatz deutet bereits an, dass Reaktionszeiten mit
Erwartungshaltungen verbunden sind. Es drängt sich die Frage auf, inwieweit
Menschen Erwartungen bezüglich der Reaktionszeiten bei asynchroner Kommunikation
haben? Lässt sich hier ein Zeitpunkt als Richtwert bestimmen? Kalman et al. (2006a)
versuchen darauf eine Antwort zu geben, indem sie die Ergebnisse aus drei Studien
zusammentragen. In allen Studien wurden Dokumentenanalysen bezüglich
Reaktionszeiten in der digitalen, textbasierten Kommunikation durchgeführt. Der
Unterschied liegt darin, dass die Studien verschiedene Kommunikationsmittel
betrachten. Es wurden Daten zu firmeninternen E-Mails, einem Forum im universitären
Kontext und zu ,,Google Answers" erhoben. Google Answers bot Nutzern eine
Plattform, um Fragen im Internet zu stellen. Diese wurden veröffentlicht und andere
Nutzer konnten die Fragen beantworten oder kommentieren. Man kann es also als
globales Forum betrachten, dessen einzige Beschränkung der Zugang zum Internet war.
Google Answers akzeptiert heute keine neuen Fragen mehr, bietet aber immer noch die
Möglichkeit, bestehende Einträge einzusehen.
Dataset
Average response time
Percentile rank of average
response time
Enron Mails
28.76 hours
86%
University forum
23.52 hours
80%
Google answers
1.58 hours
84%
Tab. 1: Eigene Darstellung der durchschnittlichen Reaktionszeiten nach Kalman et al., 2006a, S. 9.

3. Chronemics
14
Der Datensatz ,,Enron emails" beinhaltet 15 815 Reaktionszeiten auf E-Mails innerhalb
eines Unternehmens (Kalman & Rafaeli, 2005). Der Datensatz ,,University Forum" von
Ravid & Rafaeli (2004) umfasst 115 416 Reaktionszeiten auf Nachrichten, die von ein
paar tausend Studierenden zwischen 1999 und 2002 in einem virtuellen Forum für
Gruppendiskussionen gepostet wurden. Das Forum stand in Verbindung mit einem
Präsenzkurs, den die Studierenden besuchten. Der Datensatz ,,Google Answers"
beinhaltet 40 072 Reaktionszeiten, bei denen Antworten und Beiträge auf Fragen in
Google Answers verfasst wurden (Raban, Ravid & Rafaeli, 2005).
Alle drei Datensätze wurden separat untersucht und die durchschnittlichen
Reaktionszeiten, bis eine Reaktion erfolgte, errechnet. Die Analyse der Verteilung des
jeweiligen Datensatzes offenbarte, dass über 80% der Reaktionszeiten innerhalb der
durchschnittlichen Zeitspanne lagen. Diese bemerkenswerte Ähnlichkeit zwischen den
Datensätzen bezüglich den eingehaltenen durchschnittlichen Reaktionszeiten, obwohl
die Antworten in unterschiedlichen Kontexten verfasst wurden, weist darauf hin, dass
man auf eine gewisse Generalisierbarkeit der Ergebnisse schließen kann (Kalman et al.,
2006a). Dazu bedarf es allerdings noch weiterer Untersuchungen. Die genaue
Vorgehensweise bei der Errechnung der Werte ist nicht Teil dieser Masterthesis, sie
kann aber in den jeweiligen Quellen zur besseren Nachvollziehbarkeit nachgelesen
werden.
Eine wertvolle Erkenntnis ist die durchschnittliche Reaktionszeit im
Universitätsforum. Das von Ravid & Rafaeli (2004) untersuchte Forum war Bestandteil
eines Blended-Learning Seminars. Deshalb ist davon auszugehen, dass die Studierenden
schon in Präsenzsitzungen physischen Kontakt hatten. Das ist der Unterschied zu den
rein virtuellen Kursen, die in dieser Arbeit untersucht werden. Nichts desto trotz stellen
die ca. 24 Stunden einen wichtigen Anhaltspunkt für Reaktionszeiten im Medium
Forum dar. Kalman et al., (2006a) geben aber zu bedenken, dass dieser Wert noch nicht
als Norm angesehen werden darf, da es dazu noch weiterer Untersuchungen benötigt,
die auf eine Verallgemeinerung dieser Zahl schließen lassen. Gleichwohl stellt diese
Zahl einen ersten und bedeutsamen Richtwert dar (Kalman et al., 2006a), der wiederum
die Vorstufe zur Norm ist (Kalman, 2007).
Sozio-kulturelle Normen beeinflussen unsere nonverbalen Verhaltensweisen,
genau wie unsere Erwartungen an das Verhalten anderer (Walther & Tidwell, 1995).
Das lässt sich gut am Beispiel der Proxemik veranschaulichen. Hall (1969) definiert die
Proxemik als Beobachtungen und Theorien über den Raumgebrauch des Menschen. Die

3. Chronemics
15
Proxemik wird, wie die Chronemics, dem Bereich der nonverbalen Kommunikation
zugeordnet (Döring & Pöschl, 2011). Da sie im Moment (noch) wesentlich besser
erforscht ist, dient sie zur Veranschaulichung, dass Normen Erwartungshaltungen
beeinflussen (Burgoon & Walther, 1990). Hall (1969) definiert dazu vier Distanzzonen
in der Proxemik.
Bezeichnung
Distanzwerte d
Beispiel
Intime Distanz
0 < d 0,45m
z.B. Atem des Gegenübers spürbar
Persönliche Distanz
0,45m < d 1,20m
z.B. in Reichweite einer Armlänge
Soziale Distanz
1,20 m < d 3,60m
z.B. in Gruppe/Hördistanz stehend
Öffentliche Distanz
3,60m < d
z.B. Wohnungsabstand von den Nachbarn
Tab. 2:Eigene Darstellung der Distanzzonen nach Hall (1969)
Die Distanzzonen beschreiben normative Verhaltensregeln in einer bestimmten Kultur.
Diese Normen werden in der Regel von uns eingehalten, weshalb wir erwarten, dass
diese auch von unseren Gesprächspartnern eingehalten werden. Sobald jemand, den wir
nicht sehr gut kennen, in unsere intime Distanzzone ohne triftigen Grund eintritt,
entgegnen wir dieser Person mit Ablehnung. Normen bilden demnach die Grundlage für
die Erwartungshaltung der Menschen an diejenigen, mit denen sie kommunizieren
(Walther & Tidwell, 1995).
Altman (1975) machte im Vergleich dazu die Definition der Proxemik weniger
am Raumgebrauch fest, sondern vielmehr an einem Mechanismus, der die
interpersonelle Interaktion mit dem Ziel reguliert, einen gewünschten Grad an Nähe zu
erreichen. Die Distanzzonen (siehe Tabelle 2) können also zugleich als Gradmesser der
Nähe interpretiert werden. Für Altman bedeutet das, dass die Distanz zu einem anderen
Individuum ausdrückt, in welcher sozialen Beziehung man steht. Je kürzer die Distanz
zwischen den Kommunizierenden, desto privater ist der Kommunikationsvorgang
einzuordnen. Walther und Tidwell (1995) übertragen diese räumlichen Signale auf
zeitbezogene Signale und weißen darauf hin, dass kurze Reaktionszeiten in der
computervermittelten Kommunikation ebenso ein Indiz auf soziale Nähe zwischen den
Interaktionspartnern bilden.
Die Proxemik und die Chronemics haben gemeinsam, dass räumliche und
zeitbezogene Signale die Qualität der Beziehung ausdrücken können, in der die
Kommunizierenden stehen. Ebenso liegen den artverwandten Konzepten Erwartungen
(vgl. Kapitel 4) an ein bestimmtes Verhalten zugrunde. Werden diese
Erwartungshaltungen verletzt, hat das Auswirkungen (vgl. Kapitel 5). Bevor allerdings

3. Chronemics
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auf Erwartungen und deren Verletzungen eingegangen wird, muss sich noch damit
befasst werden, ob soziale Hinweisreize überhaupt in der digitalen, textbasierten
Kommunikation übertragen werden können. Das ist essentiell für das Konzept der
Chronemics und damit auch für diese Arbeit.
3.3 Nonverbale Signale als soziale Hinweisreize
Vor rund 30 Jahren war man in der einschlägigen Literatur noch der Auffassung, dass
soziale Hinweisreize durch computervermittelte Kommunikation reduziert bzw. sogar
ganz herausgefiltert werden. Dabei wird argumentiert, dass in der textbasierten
computervermittelten Kommunikation sowohl nonverbale als auch paraverbale Signale
fehlen (Culnan & Markus, 1987). Somit besteht ein Mangel an Elementen, wie dem
Klang der Stimme oder Mimik und Gestik, die in der face-to-face Kommunikation
normal sind (Kalman et al., 2013). Kiesler ergänzt dazu (1986, S. 48) ,,without
nonverbal tools, a sender cannot easily alter the mood of message, communicate a sense
of individuality, or exercise charisma or dominance [...] Missing also is information
about the person´s background, personality, style, and intention". Es ist eindeutig, dass
alle Signale, die durch den Körper des Kommunikators übertragen werden, in einem
Medium fehlen, das lediglich Sprache bzw. Typografie benutzt (Walther & Tidwell,
1995). Das Fehlen dieser nonverbalen und paraverbalen Signalen in der
computervermittelten Kommunikation wird von Kiesler demnach gleichgesetzt mit dem
Fehlen sozialer Hinweisreize (Kalman et al., 2006a).
Dabei gilt die nonverbale Kommunikation als Schlüsselelement in der
menschlichen Kommunikation (Burgoon et al., 1996). Menschen benötigen dazu
sowohl in der face-to-face als auch in der computervermittelten Kommunikation,
nonverbale Kodierungs- und Dekodierungsfähigkeiten (Döring & Pöschl, 2011).
Walther und Tidwell (1995) beschreiben mit den Chronemics (vgl. Kapitel 3.1) ein
System, mit dem sich nonverbale Signale in der digitalen Kommunikation kodieren
lassen und so als soziale Hinweisreize angesehen werden können. Aber können, trotz
des Mangels an herkömmlichen non- und paraverbalen Signalen in der digitalen
Kommunikation, überhaupt soziale Hinweisreize übertragen werden? Um diese Frage
gründlich zu beantworten, werden in den nächsten Kapiteln unterschiedliche Ansichten
und theoretische Ansätze betrachtet, damit ein umfassendes Bild erlangt werden kann.
Dabei wird auf das Modell der Kanalreduktion, die Reduced Social Cues Theory und
die Social Information Processing Theory eingegangen.

3. Chronemics
17
3.3.1 Modell der Kanalreduktion
Ausgangspunkt dieses Modells sind die fünf menschlichen Sinne Sehen, Hören, Tasten,
Riechen und Schmecken, die je einen Kanal darstellen, über den Informationen aus der
physikalischen Umwelt aufgenommen werden und in das Erleben des Subjektes
eingehen (Dabiri & Helten, 1998). Bei textbasierter digitaler Kommunikation sind aber
aufgrund fehlender Kopräsenz, laut dem Kanalreduktionsmodell, die meisten
Sinnesorgane im interpersonalen Zusammenhang ausgeschlossen (Döring, 2003). Dabiri
und Helten (1998) drücken es noch drastischer aus und sprechen von einer Reduktion
auf einen einzigen Kanal, was der Reichhaltigkeit des Aufgenommenen Abbruch tut.
Die Kanalreduktion auf der physikalischen Reizebene gehe auf psychosozialer Ebene
mit der Verarmung der Kommunikation, mit einer Reduktion gemeinsamer
Handlungsmöglichkeiten und verfügbarer Zeichensysteme einher (Winterhoff-Spurk &
Vitouch, 1989). Die Reduktion der Sinnesmodalitäten und Einengung der
Kommunikationsbandbreite wird auf den gesamten Kommunikationsprozess
übertragen. Die computervermittelte Kommunikation wird von Verfechtern des
Kanalreduktionsmodells
als
unbefriedigende
Alternative
zur
face-to-face
Kommunikation betrachtet. Als defizitäre, formalisierte und in zwischenmenschlicher
Hinsicht verarmte, technikdominierte Kommunikationsform, führe sie zu einer
Entsinnlichung, Versachlichung und Entemotionalisierung der Kommunikation (Dabiri
& Helten, 1998).
Diverse Untersuchungen unterstützen tatsächlich die Annahmen einer kalten,
unpersönlichen und sachlichen Kommunikation (Hiltz, Turoff & Johnson, 1986;
Conolly, Jessup & Valacich, 1990). Walther, Anderson und Park (1994) merken jedoch
kritisch an, dass diese Ergebnisse aus zeitlich sehr begrenzten Laboruntersuchungen, bei
denen sich die Teilnehmer vorher nicht kannten, resultieren. Ebenso mangelt es oft an
empirisch gültigen Verankerungen der Thesen (Volpert, 1985).
Das Kanalreduktionsmodell ist technikdeterministisch ausgerichtet. Es wird
häufig metaphorisch auf die ,,kalte Technik" verwiesen. Dabei wird die Fähigkeit außer
Acht gelassen oder sogar verneint, dass Nutzer ihr Kommunikationsverhalten an das
Medium anpassen, um so fehlende Kanäle zu kompensieren (Döring, 2003).

3. Chronemics
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3.3.2 Reduced Social Cues Theory
Die Reduced Social Cues Theory (Sproull & Kiesler, 1986) greift die Grundidee des
Kanalreduktionsmodells auf und subsumiert sich unter den Filtertheorien. Aufgrund der
Textbasiertheit in der computervermittelten Kommunikation, ist diese von ,,absence of
social influence cues" und ,,lack of nonverbal involvement and absence of norms"
(Kiesler, Siegel & McGuire, 1984, S.1130) geprägt. Der, durch fehlende soziale
Hinweisreize, verursachte Informationsverlust, wird unter sozialpsychologischen
Gesichtspunkten in der Reduced Social Cues Theory untersucht. Dieser Ansatz bezieht
sich hauptsächlich auf die textbasierte digitale Kommunikation, audio-visuelle
Übertragungssysteme werden dabei nicht berücksichtigt (Kalman et al., 2006b). Die
Reduced Social Cues Theory postuliert, dass die digitale Kommunikation im Vergleich
zur face-to-face Kommunikation weniger sozial orientiert und unpersönlicher ist. Rice
und Love (1987) unterstützen diese Annahme mit der Begründung, dass hierbei
zwangsläufig die Anzahl an non- und paraverbalen Signalen eingegrenzt ist und deshalb
weniger sozio-emotionaler Inhalt zwischen den Beteiligten ausgetauscht werden kann.
Walther (1996) hingegen widerspricht diesem Ansatz und gibt zu bedenken, dass
diese Annahme nicht immer zutrifft. Anhand alternativer Ansätze und
Studienergebnissen, zieht er den Schluss, dass soziale Hinweisreize in der
computervermittelten Kommunikation übertragen werden können. Dabei stützt er sich
unter anderem auf die Studie von Reid (1991), die Freundschaften und Romanzen im
Echtzeit-Internetchat untersucht hat und herausfand, dass über digitale Kommunikation
(intime) Beziehungen entwickelt und aufrecht erhalten werden können. Walther (1996)
verweist deshalb auf die Social Information Processing Theory als Gegenstück zu
Reduced Social Cues Theory.
3.3.3 Social Information Processing Theory
Die Social Information Processing Theory sagt aus, dass gefilterte soziale Reize beim
Rezipienten einer textbasiert Nachricht ankommen und postuliert folgernd, dass die
computergestützte Kommunikation soziale Reize beinhaltet (Walther, 1992).
Walther (1992) nimmt eher eine subjektbezogene Perspektive auf die digitale
Kommunikation ein. Neben den Eigenschaften des Mediums, zieht er in seine Annahme
ebenfalls das Motivgerüst und kognitive Prozesse der Kommunikationsbeteiligten mit
ein (Kalman et al., 2013). Walther (1992) geht davon aus, dass Menschen immer das
Bedürfnis haben, sich einander in der Interaktion anzunähern und persönliche
Excerpt out of 110 pages

Details

Title
Der Faktor Zeit bei der digitalen textbasierten Kommunikation und seine Auswirkungen auf die Zusammenarbeit von Online-Projektgruppen
College
University of Education Weingarten
Grade
1,3
Year
2017
Pages
110
Catalog Number
V387538
ISBN (eBook)
9783668619029
ISBN (Book)
9783668619036
File size
1503 KB
Language
German
Keywords
Digitale Kommunikation, Chronemics, Zeit, Faktor Zeit, Verletzte Erwartungen, Erwartungen, Erwartungsverletzungen, nonverbal, Nonverbal Expectancy Violations Theory, Auswirkungen, Kommunikation, Beziehungsqualität, Kommunikationsqualität, Relational Coordination Theory
Quote paper
Anonymous, 2017, Der Faktor Zeit bei der digitalen textbasierten Kommunikation und seine Auswirkungen auf die Zusammenarbeit von Online-Projektgruppen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387538

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