Aus dem althochdeutschen „kundo“, was so viel wie „Bekannter, Kundiger“ bedeutet, entwickelte sich das heute gebräuchliche Wort „Kunde“, mit dem der Käufer beziehungsweise Bezieher einer Leistung beschrieben wird. Lag der ursprüngliche Sinn für die Bezeichnung des Käufers als Kunden in der Bedeutung des regelmäßig Wiederkehrenden, also als einen „Bekannten“, so rückt in der gegenwärtigen Zeit die Funktion des Kunden als „Kundiger“, also als jemand, der spezifisches Wissen besitzt, immer mehr in den Vordergrund der Leistungsproduzenten.
Der Nachfrager wird demnach nicht nur als Konsument verstanden, sondern vielmehr als eine Ressource, die es in die Entwicklungs- sowie die Leistungserstellungsphase des Produktes beziehungsweise Dienstleistung des Anbieters zu integrieren gilt. Doch nicht nur das Wissen des Kunden dient als Gegenstand der Integration, sondern auch der Kunde selbst, indem er aktiv oder passiv in die Prozesse eingreift und sie zum Teil übernimmt. In diesem Zusammenhang hat sich in den vergangenen Jahrzehnten der Begriff der „Kundenintegration“ etabliert.
Diese Seminararbeit setzt sich ebenfalls mit dieser Thematik auseinander. Hierbei liegt der Fokus vor allem auf den kundenintegrativen Leistungserstellungsprozess. Damit wird derjenige Prozess bezeichnet, bei dem der Kunde seine eigenen Ressourcen einbringt und somit zum sogenannten „Co-Produzenten“ wird. Dabei ist das Augenmerk nicht nur auf den reinen Prozess, sondern auch auf die dem Kunden zur Verfügung stehenden Ressourcen und insbesondere auf die Gewährleistung dieser, gerichtet. Das Ziel dieser Arbeit liegt zum einen in der Aufklärung der kundenintegrativen Produktion und der dabei zum Einsatz kommenden Faktoren. Außerdem sollen Besonderheiten der Ressourcenverfügbarkeit für diese Art der Leistungserstellung erläutert, sowie für diese Problematik einige Lösungsvorschläge herausgearbeitet werden.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Kundenintegration
- Begriffliche Grundlagen der Kundenintegration
- Erscheinungsformen der Kundenintegration
- Kundenintegrative Leistungserstellung
- Externe Produktionsfaktoren
- Die Sicherstellung der Ressourcenverfügbarkeit
- Das Problem der Unsicherheit
- Das Problem der Prozessevidenz
- Management kundenintegrativer Produktion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Seminararbeit befasst sich mit dem Thema der kundenintegrativen Produktion, wobei der Fokus auf dem Prozess der Leistungserstellung liegt, bei dem Kunden ihre eigenen Ressourcen einbringen und somit zu „Co-Produzenten" werden. Die Arbeit zielt darauf ab, die kundenintegrative Produktion und die dabei eingesetzten Faktoren zu erläutern, sowie die Besonderheiten der Ressourcenverfügbarkeit in diesem Kontext aufzuzeigen. Darüber hinaus werden Lösungsvorschläge für die Problematik der Ressourcenverfügbarkeit erarbeitet.
- Kundenintegration als ein wesentlicher Bestandteil der Leistungserstellung
- Die Rolle des Kunden als "Co-Produzent" und seine Einbringung von Ressourcen
- Herausforderungen der Ressourcenverfügbarkeit in kundenintegrativen Produktionsprozessen
- Managementansätze für die Sicherstellung der Ressourcenverfügbarkeit in kundenintegrativen Produktionsumgebungen
Zusammenfassung der Kapitel
Problemstellung
Das Kapitel stellt die Problemstellung der kundenintegrativen Produktion vor und beleuchtet die Entwicklung des Begriffs "Kunde" und seine Bedeutung als Ressource in der heutigen Zeit. Der Fokus liegt auf der Einbindung des Kunden in die Entwicklung und Leistungserstellung, wobei sowohl das Wissen als auch die Ressourcen des Kunden relevant sind. Das Kapitel legt den Grundstein für die Analyse der kundenintegrativen Produktion.
Kundenintegration
Dieses Kapitel beleuchtet die begrifflichen Grundlagen der Kundenintegration und beschreibt sie als die Einbringung von Kundenressourcen in den Produktionsprozess. Es wird aufgezeigt, wie externe Faktoren als Produktionsfaktoren in den Prozess einfließen und zu einem Leistungsbündel aus internen und externen Faktoren führen. Das Kapitel beleuchtet die Bedeutung externer Faktoren im tertiären Sektor und die Schwierigkeiten, Sach- und Dienstleistungen eindeutig zu differenzieren.
Die Sicherstellung der Ressourcenverfügbarkeit
In diesem Kapitel werden die Herausforderungen der Ressourcenverfügbarkeit in der kundenintegrativen Produktion diskutiert. Es werden die Probleme der Unsicherheit und der Prozessevidenz beleuchtet und Managementansätze für die Sicherstellung der Ressourcenverfügbarkeit vorgestellt. Das Kapitel beschäftigt sich mit den spezifischen Herausforderungen, die durch die Einbindung von Kundenressourcen entstehen.
Schlüsselwörter
Kundenintegration, kundenintegrative Produktion, Co-Produktion, Ressourcenverfügbarkeit, externe Produktionsfaktoren, Prozessevidenz, Management kundenintegrativer Produktion.
- Citation du texte
- Artur Hirsekorn (Auteur), 2017, Kundenintegrative Produktion. Das Problem der Sicherstellung der Ressourcenverfügbarkeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/387598